Filmkritik: Interstellar

Was soll ich bloß zu diesem Film sagen. Ich muss wirklich zugeben, dass das nicht so einfach die richtigen Worte zu finden um Nolan’s neuestes Werk auf der einen Seite zu loben, aber auch zu kritisieren. Interstellar ist mit seinen fast drei Stunden ein harter Knochen, durch den man sich erst durch beißen muss und ich gebe auch zu, am Ende hatte ich etwas Kopfschmerzen, was aber auch an der späten Zeit von zwei Uhr in der nacht geschuldet sein kann.

Die Erde ist verloren


Die Handlung spielt in der nicht ganz so fernen Zukunft. Die Erde ist im Eimer und fängt langsam an sich selbst mit Staub und Sand zu bedecken. Alles trocknet aus und das Überleben auf dem einst so paradiesischen Planeten fällt immer schwerer. Die Menschen versuchen sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Nahrung beschaffen und keine Ressourcen zu verschwenden.

Cooper (Matthew McConaughey) ist ein Familienvater und einer der Bauern, die für die dringend benötigte Nahrung verantwortlich ist. Eines Tages stößt er durch misteriöse Umstände auf die Basis der NASA und wird direkt als Pilot ausgewählt, da er vor dem Ende der Welt als Kampfpilot tätig war. Die Mission beinhaltet das interstellare Reisen und das Finden eines neuen Planeten, damit die Menschheit überleben kann. Dafür muss er aber seine Tochter (Mackenzie Foy / Jessica Chastain) und seinen Sohn (Timothée Chalament / Casey Affleck) zurück lassen.

Massive Bildgewalt


Nolan hatte schon immer ein Verständnis dafür, um gewaltige Bilder zu erschaffen. In Kombination mit dem Weltall entsteht sowohl ein Staunen über die Schönheit, aber auch gleichzeitig Furcht vor dem ewigen Nichts, was dort auf die Protagonisten wartet. Dazu kommt noch die Musik, die meistens sehr ruhig gehalten wurde. Diese erinnert sehr stark an eine Mischung zwischen kirchlichen Stücken – was bei dem Thema auch ein Knackpunkt für viele ist, da eine gewisse Gottesehrfurcht bei den riesigen weiten des Universums nicht verwunderlich ist – Science-Fiction und psychodelischen Einflüssen. Das beste Beispiel ist einer der Hauptstücke “S.T.A.Y.”. Aber da der Soundtrack von Hans Zimmer komponiert wurde, ist das für mich kein Wunder. Für mich sind aber die Stellen, wo gar kein Sound abgespielt wird viel spannender. Denn bekanntlich entsteht im Vakuum ein Ton. Das sorgt für die eben erwähnte Gottesehrfurcht. Der Spruch” Im All hört dich keiner schreien.” wird hier sehr gut in Szene gesetzt.

Relativitätstheorie trifft Quantenmechanik


Aber nicht nur die Geschichte und die Bilder sind interessant. Auch die wissenschaftlichen Theorien und physikalischen Gegebenheiten faszinieren mindestens genau so. Egal ob es um Wurmlöcher geht, die Zeitverschiebung in der Nähe von schwarzen Löchern, oder die vierte und fünfte Dimension. Vieles ist vorhanden und genau so gut erklärt. Bloß bei einer Sache, auf die ich hier nicht zu sprechen komme, da ich sonst zu viel verraten würde , bin ich nicht ganz d’accord mit dem Film. Ich habe mich noch nicht mit meinen Freunden darüber unterhalten, aber ich kann dafür garantieren, dass es eine sehr lange Diskussion wurde. Denn über solche Themen kann ich mich Stunden lang unterhalten.

Leider…


…. muss ich dem Film dann doch etwas ankreiden. Das Ende hat mich nicht ganz überzeugt. Hier wurde für mich zu schnell die Handlung voran gedrückt um einen gewissen WOW-Effekt zu erzielen. Eines der Schlusselemente habe ich sogar schon innerhalb der ersten halben Stunde gelöst. Ich sage bloß “Mit Gravitation Botschaften senden”. Bei diesem Film ist es etwas blöd über das Ende zu reden, da man nicht wirklich etwas erzählen kann ohne zu Spoilern. Deswegen werde ich jetzt einen eigenen Absatz machen, wo ich frei über den Schluss reden werde.

>> !Spoiler! <<


Was mich persönlich am Ende gestört hat war die Geschichte mit der fünften Dimension und das die Menschen in einer weit entfernten Zukunft uns das Wurmloch geschickt haben, womit wir dann den neuen Planeten finden konnten. Zudem, dass das schwarze Loch eine riesige Kammer war, wo Cooper mit seiner Tochter kommunizieren konnte. Das war auch die Stelle, die ich direkt am Anfang raus gefunden habe, dass Cooper der Geist war, den seine Tochter Murphy gesehen hat. Ausserdem fände ich die Tatsache, dass er direkt am Saturn wieder raus kam um von der Raumfähre eingesammelt zu werden etwas abstrakt. Generell fände ich das Ende nicht besonders Rund und etwas zu schnell dahin gewürfelt. Wegen mir hätte man noch eine halbe Stunde dran hängen können um den Schluss ausführlicher und logischer zu erzählen. Aber vielleicht ging es auch nur mir so. Dafür fände ich den restlichen Film fast perfekt.

Fazit


Am Ende kann ich nur sagen, dass ich bis auf wenige Kleinigkeiten und das Ende den Film sehr gut fand. Er ist zwar mit seinen knapp drei Stunden ein ziemlicher Brocken und nicht immer einfach zu verdauen, aber definitiv Wert Ihn sich an zu schauen. Wer auf Science-Fiction steht und eine gut erzählte Geschichte möchte in Kombination mit bombastischen Bildern, der kann hier keinen Fehlgriff machen.

Was haltet Ihr von Interstellar? Oder generell vom Ende? Schreibt es in die Kommentare.

Trailer



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