Filmkritik: „Inception“ (2010)

Ausgeträumt 7/10 REM-Phasen ***

“Memento” war ein im Grunde ziemlich altmodischer, kleiner Film, der mich über seine simple Idee so von vornherein schon nicht sehr interessiert hat. “Inception” ist nun, zehn Jahre später, ein Mammutwerk, das sich als Sommer-Blockbuster in der Nachfolge von “The Dark Knight” gibt – mit allem möglichen dazugehörigen Inventar das eine realistische bis globalisierungskritisch-antiamerikanistische Arroganz für gewöhnlich verachtet. Allem Möglichen “Tschinnbumm” halt, unerwünchten Klischees und aspirational fantasies mit denen so üblicherweise nicht umgegangen werden kann – beim britischen Mit-Ursprung eben bloß noch etwas europäisch grundiert, wie ein typischer “James Bond”-Film.
Und das ist auch das Problem des Films: er passt nicht mit seinem Thema zusammen, in die Träume und analytisch damit auch Biografien von Leuten einzuDRINGEN, mehr noch darin herumzuwerken und gar neue Ideen einzuBRINGEN. Eine sogenannte “Inception” zu leisten.
Im Sinne von Industriespionage und anderen als für einen solchen Blockbuster offenbar wichtig aufgebauschten Schmonzes – ganz so wie bei James Bond halt, und ja auch Batman war nie allzu weit davon entfernt
Doch braucht ein Massenpublikum das wirklich? Muss es tatsächlich für so blöd gehalten werden wie in “Matrix” oder “V – Wie Vendetta” der Gebrüder Wachowski?
Zugegeben: die narrative Struktur über vier Ebenen ist imposant, der Aufbau überaus gelungen wenn auch quälend überlang gehalten.

Doch da passt Vieles eben nicht zusammen: es wird zum Beispiel nicht erklärt wie die Möglichkeit von derlei Technik, Lehren davon, also Technologien, in Alltagswelten sich auswirkt. Wie sich demokratisiert. Gar nicht? Antwort: Fehlanzeige. Da passt der Wirtschaftsthrill mit der eigenen Filmwelt nicht zusammen. Hauptsache vermeintlich “relevant” – das scheint das Einzige gewesen zu sein an dem dabei gedacht wurde.
Nun kann man behaupten, dass die Technik über lediglich schlichte Bilder eben (nicht-)erklärt wird und das Ganze so auch eher in Richtung eines Surrealismus geht. Ja schon, aber der Film ist halt auch kein “Goldenes Zeitalter” sondern eine im höchsten Maße sogar noch naturalistisch gehaltene, ästhetische Gewöhnlichkeit ähnlich wie sie schon “Memento” gewesen ist. Bloß mit einem Haufen Geld für entsprechende Blockbuster-Verformungseffekte (und Schauspieler?)
Das kann es irgendwie also auch nicht gewesen sein.

Die Träume von Spießern, Biedermännern und -frauen zu träumen? Wie langweilig ist das denn.
DiCaprio sehnt sich nach (s)einer bürgerlichen Existenz (zurück), mit esoterischen Versatzstücken wie Totems, usw. Sowie allen möglichen unterschiedlichen Strukturen von (Unter-)Bewusstsein.
Das schafft in mir vor allem Eines: Ärger.

Zudem erscheinen mir beim Traumwandeln noch zusätzlich aufgestellte Regeln ähnlich derer von Teams wie bei “Star Trek”, in der “Inception”-Welt keineswegs plausibel geraten zu sein.

Rating 7.0


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