Filmkritik: Hitman – Agent 47

Verfilmungen von Videospielen sind selten ein riesiger Erfolg. Ganz im Gegenteil. Meistens sind sie große Flops. Vor einigen Tagen fand der Kinostart von „Hitman: Agent 47“ statt und die Fachpresse ist nicht gerade begeistert. Aber ist die Adaption wirklich so schlecht? Wir haben sie uns angeschaut.

Agent 47 (Rupert Friend) entstammt einem Genlabor und ist ein verbessertes Produkt seiner 46 Vorgänger, die schneller, stärker und vor allem intelligenter sind als jeder normale Mensch. Wie sollte es auch anders sein, werden diese nahezu perfekten Killermaschinen für Auftragsmorde und andere knifflige Angelegenheiten genutzt. Allerdings ist ihr Schöpfer bereits seit Jahren untergetaucht und der Bösewicht Le Clerq (Thomas Kretschmann) versucht mit Hilfe seines Super-Konzerns hinter das Geheimnis dieser fehlerfreien Genmanipulation zu kommen und diese Technologie für seine Interessen zu nutzen. Doch natürlich versucht Agent 47 dies zu verhindern und trifft dabei auf die merkwürdige Katia (Hannah Ware). Gemeinsam gehen sie nicht nur gegen Le Clerq und seine Schergen vor, sie lüften auch düstere Geheimnisse aus der Vergangenheit.

Genau wie die Shooter-Vorlage ist auch „Hitman: Agent 47“ ein beinah humorloser Actionfilm. Brachiale Kampfszenen wechseln sich mit packenden Verfolgungsjagden und actiongeladenen Schießereien ab, in denen unser Barcode-Killer bis auf wenige Ausnahmen nie sein makellos weißes Hemd beschmutzt oder seinen windschnittigen Audi RS7 einen Kratzer zufügt und das obwohl er Motorräder von der Straße drängt. Die Macher nahmen die Action wohl scheinbar sehr ernst und packten eine gehörige Menge in ihren Film, doch richtig fesselnd ist sie nicht. Es fehlt das gewisse Etwas und leider erkennt man in manchen Stuntszenen mehr als deutlich, dass diese komplett mit dem Computer erstellt wurden. Heutzutage zwar nicht unbedingt eine Seltenheit, die Kunst liegt aber darin, dies unscheinbar für den Zuschauer umzusetzen. Hier ist es demnach nicht gelungen.

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Deutlich besser schlägt sich dagegen Schauspieler Rubert Friend. Wirklich völlig emotionslos vernichtet er jeden Gegner, der sich ihn in den Weg stellt, und strahlt dabei eine gewisse Coolness aus. Eine wirklich gute schauspielerische Leistung. Etwas anders sieht es dagegen bei Hannah Ware aus, deren Umsetzung ihrer Rolle zwar gelungen ist, doch ihre Figur an sich konnte nicht komplett überzeugen. Beeindruckt sie anfangs noch mit ihren Fähigkeiten und repräsentiert eine Frau, die man kaum einschätzen kann, lässt das Interesse an ihr in der zweiten Hälfte des Films stark nach. Hinzu kommt eine vermehrte Heulerei und sie wirkt schon beinah als lästiger Anhängsel von Agent 47.

Ein großes Problem im Film selbst ist die Vorhersehbarkeit. Oftmals konnten wir uns schon denken, was nun gleich passieren wird und so kamen „Ohh“- oder auch „Ahh“-Momente kaum zustande. Interessant war dagegen aber die elegante Actionszene während eines Verhöres. Bedauerlicherweise war diese bereits aus einem Trailer bekannt, wodurch trotz Potenzials auch diese Passage nicht richtig zünden konnte. Schade eigentlich. Vor allem weil Gleiches auch auf die wirklich innovative Szene zutrifft, in der unsere Protagonisten auf einer Kreuzung festgesetzt werden. Coole Idee aber leider vorab schon verraten.

Fazit:

Auch „Hitman: Agent 47“ zeigt mal wieder, dass Videospiele besser nicht auf die große Leinwand sollte. Es sei denn man schließt die Konsole oder den PC an, dann auf jeden Fall. Aber ansonsten sorgt der Film nicht gerade für das große Kinoerlebnis 2015. Wer einfach nur einen geladenen Acionfilm sehen möchte, macht hier jedoch nichts verkehrt.


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