Nicht nur, dass IMDB recht positiv ausfällt, was die Kritiken angeht, auch die Fachpresse und selbst nicht direkt beteiligte Hollywood-Stars sind sich einig. „Gravity“ scheint ein Must-See zu sein.
Kurz vor Schluss hab ich es dann auch noch ins Kino geschafft, um den doch so hoch gelobten „Gravity“ auf großer Leinwand und mit perfektem 3D Effekt zu erleben. Eigentlich auch nur, weil ich mal wieder die 2:1 Ticketaktion genutzt habe, um so nicht den vollen Preis (immerhin 13.30€ pro Person an einem Donnerstag) zahlen zu müssen.
Matt Kowalski steht einen Tag vor seiner Rente. Er muss nur noch diese eine Weltraummission zu Ende bringen. Doch dann wird ihr Shuttle von herumfliegenden Trümmerteilen getroffen und zerstört. Für die Astronauten Kowalski und Stone beginnt ein Kampf ums nackte Überleben in den endlosen Weiten des Weltraums.
Deutscher Trailer zu „Gravity“
Filmkritik „Gravity“
„Gravity“ ist im Großen und Ganzen spannend erzählt und eindrucksvoll inszeniert. Zeit zum Durchatmen gibt es nur wenig. Wer jedoch einen Actionhit erwartet hat sich definitiv für den falschen Film entschieden. Die ein oder andere Sequenz mit zerberstenden Raumstationen ist zwar vorhanden, aber die meiste Zeit über lebt „Gravity“ von seiner Atmosphäre und dem besonderen Setting. Dieses forciert einen Wettlauf gegen die Zeit, der überwiegend in Zeitlupe stattfindet. Nicht selten wäre ich am liebsten aufgesprungen und hätte Bullock oder Clooney einen kleinen Schubs in die richtige Richtung gegeben, um ihnen schneller zu ihrem Ziel zu verhelfen.
3D ist definitiv das zentrale Element des Films.
Wie ich im Vorfeld gelesen habe, stand die grundsätzliche Idee für den Film bereits schon seit Jahren fest. Gefehlt hat nur eine ausgereifte Technologie, um die Atmosphäre des Weltalls, das Gefühl der Schwerelosigkeit und Trägheit und alles was damit zusammenhängt ideal einzufangen und auf die Zuschauer zu projizieren. Laut Filmemacher wurde dieser Meilenstein mit der Produktion von „Avatar“ erreicht und so stand auch „Gravity“ nichts mehr im Wege.
Und ja es funktioniert. Zeitweise funktioniert es sogar so gut, dass mir vom Zusehen ein wenig schlecht geworden ist. Gerade zu Beginn des Films. Die vor allem dort bis zum Exzess betriebenen langen Kamerafahrten mit den ständigen Rotationen und dazu der 3D Effekt, verlangen schon viel vom Zuschauer ab.
Was die Spannungskurve angeht, so hat der Film bei einer angenehmen Laufzeit von knapp 90 Minuten niemals den Eindruck zu langatmig zu werden oder zu ausschweifend zu erzählen. Wie auch, bei einer doch eher flachen Story.
Dass man aus einfachen Settings durchaus herausfordernde Handlungsstränge konstruieren kann, haben sowohl „Nicht auflegen“ als auch „Buried“ bereits bewiesen. „Gravity“ passt ganz gut in diese Reihe, legt aber nicht ganz so viel Wert auf Handlungsstränge und konzentriert sich eher auf Spannung rein durch den nackten Überlebenskampf.
Viel zu bemängeln gibt es bei „Gravity“ nicht. Auch von seinen Darstellern verlangt der Film nicht allzu viel ab, da diese meist gut geschützt hinter ihren Weltraumanzügen verborgen bleiben. Umso wichtiger ist die Leistung der Synchronsprecher die Emotionen gezielt rüber zubringen.
Das leicht flaue Gefühl im Magen und die Erinnerung daran, kosten den Film dann aber doch ein paar Minuspunkte, genau wie das Ende, was doch wieder zu sehr „Hollywood“ ist.
7 von 10 Freeks
Darsteller:
Sandra Bullock, George Clooney, Ed Harris
Regie:
Alfonso Cuarón
Für all diejenigen unter euch, die es nicht erwarten können: es steht zwar noch kein offizieller DVD und Blu-ray Start für “Gravity” fest, aber Amazon ermöglicht schon jetzt das Vorbestellen des Films sowohl als DVD und Blu-ray, als auch in der 3D Blu-ray Version.
Filmkritik 'Gravity' (Kino), 7.0 out of 10 based on 1 rating