Filmkritik: Erbarmen

Skandinavische Krimis sind gerade voll im Trend und so verwundert es nicht, dass es auch komplette Spielfilme gibt. Einer davon wäre „Erbarmen“, die Verfilmung des ersten Teils der erfolgreichen Carl-Mørck-Romane des dänischen Schriftstellers Jussi Adler-Olsen.

Nach einem verpatzen Einsatz erleidet Protagonist Mørck (Nikolaj Lie Kaas) eine Verletzung, die allerdings nichtig erscheint. Während er beinah nur einen Kratzer abbekommt, ist einer seiner Kollegen vom Hals abwärts gelähmt und ein anderer erliegt sogar seinen Verletzungen. Zweifelsfrei keine perfekte Ausgangssituation, um nach der halbwegs abgeschlossenen mentalen Genesung wieder seinen Beruf aufzunehmen. Aufgrund dieser Ereignisse verfrachtet ihn sein Chef Marcus Jacobsen in den Keller, damit er dort zusammen mit seinem syrischen Assistenten namens Assad (Fares Fares) in der Sonderabteilung Q ungelöste Kriminalfälle zum Abschluss bringen kann. Doch Mørck sieht das keineswegs ein und schon bald lässt er den mysteriösen Fall um die spurlos verschwundene Merete Lynggaard wieder aufleben. Wie sich die Zukunft nun aber entwickeln wird, hatte wohl keiner von beiden vermutet.

Erbarmen_01_Carl_und_Assad_auf_Spur_von_Merete

Aufgrund der in Skandinavien vorherrschenden klimatischen Bedingungen wird in den typischen Tatorten meist eine eher düstere Stimmung erzeugt, zumindest wenn die Beamte zu einem abgelegenen Anwesen fahren. Doch sparen wir uns das: In „Erbarmen“ tritt solch eine Stimmung nicht durch diesen Aspekt auf. Etwas für schwache Nerven ist der Film dennoch nicht. Abseits der Ermittlungsarbeiten werden nämlich immer wieder Szenen von Merete gezeigt, die verdeutlichen, dass sie auf unmenschliche Weise gefangengehalten wird und dringend Hilfe benötigt. Doch genau dieser Aspekt bringt Spannung in die Handlung, da beide Seiten gezeigt werden. Zum einen die krankhafte Suche nach Hinweisen und zum anderen die scheinbar nicht zu rettende Gefangene.

Die beiden Hauptdarsteller ergänzen sich perfekt und leisten eine kontinuierlich überzeugende Arbeit. Vor allem die erste Begegnung ist prächtig! Während Mørck scheinbar immer schlecht gelaunt ist oder zumindest stets einen grimmigen Gesichtsausdruck besitzt, kontert Assad auf jede unhöfliche Geste Mørcks mit einem Spruch, der dem Zuschauer ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

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„Erbarmen“ geht gut Eineinhalbstunden. Nicht gerade einfach, um über 400 Seiten eines Buches in diesen Zeitraum zu quetschen. Doch glücklicherweise gelangt dies Drehbuchautor Nikolaj Arcel recht gut. Er strich einfach viele Nebenhandlungen sowie Nebenfiguren aus der Vorlage und machte den Film geradliniger, aber dennoch nicht vorhersehbar.

Eine Schwachstelle hat der Film dennoch. Die bereits angesprochene skandinavische Atmosphäre kommt einfach nicht perfekt zur Geltung, was wohl vor allem daran liegt, dass ein Großteil der Dreharbeiten in Deutschland, genauer gesagt in Hamburg, stattfanden. Der Grund hierfür ist einfach: Deutsche Fördergelder. Leider etwas schade, zerstört das Gesamtgeschehen glücklicherweise aber nicht.

Erbarmen_09_Carl_Morck_und_Assad_auf_der_Suche_nach_Merete_Lynggaard

Fazit:

Regisseur Nørgaard leistet mit seiner Verfilmung der Roman-Reihe im ersten Teil solide Arbeit. „Erbarmen“ zeigt erneut, warum skandinavische Krimis derzeit Hochkonjunktur besitzen. Die Geschichte ist spannend, lustig sowie düster zugleich und auch die Schauspieler ergänzend sich perfekt. Einzig allein das typische Feeling des Nordens fehlt etwas.

Erbarmen ist inzwischen auf DVD und Blu-ray erhältlich!



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