Filmkritik: DR. WHO AND THE DALEKS

Filmkritik: DR. WHO AND THE DALEKSNach ihrem ersten Auftritt 1963 in The Daleks wurden die Daleks in Großbritannien schnell äußerst beliebt, mancherorts wird gar von Dalekmania gesprochen, und es folgten viele weitere Fernseh-Storys mit den Daleks. Aus so einem Hit kann man aber natürlich noch mehr Kapital schlagen – und so wurden zwei Kinofilme mit unseren Blechbüchsen nach dem Vorbild zweiter TV-Storys gedreht! Mit Peter Cushing als Doctor Who (ja, der heißt hier ehrlich so…) und in strahlendem Technicolor mit bunten Daleks und jeder Menge sonstigem Sixties-Schick.

Regisseur: Gordon Flemyng
Drehbuch: Milton Subotsky, Terry Nation
Darsteller: Peter Cushing, Roy Castle, Jennie Linden, Roberta Tovey, Barrie Ingham, Geoffrey Toone
Erscheinungsjahr: 1965

STORY
Dr. Who (Peter Cushing) ist ein brillianter Wissenschaftler, der eine Raum-Zeitmaschine gebaut hat. Aus Versehen setzt er die Maschine in Gang und landet mit seinen beiden Enklinen Susan (Roberta Tovey) und Barbara (Jennie Linden) und Bararas Freund Ian (Roy Castle) in einem versteinerten Urwald. Der Doctor drängt darauf, eine verlassene Stadt, auf die sie stoßen, weiter zu erforschen – doch dort werden sie von erbarmungslosen, roboterähnlichen Kreaturen gefangen: den Daleks. Die leben in ihren Metallgefährten, weil der ganze Planet Skaro nach einem langen Krieg mit radioaktiver Strahlung verseucht ist, und sie mutiert sind. Damit der Doctor und seine Freunde nicht an der Strahlung sterben, bekommen sie Hilfe von den Thals: die Gegner der Daleks, die nach dem Krieg zu Pazifisten wurden. Doch die Daleks planen, alles andere Leben auf dem Planeten auszurotten…

REVIEW
Üblicherweise wird von diesen beiden Kinofilmen als den „Dalek-Filmen“ gesprochen und nicht den „Doctor Who Kinofilmen“ – mit gutem Grund: Es sind zwar Verfilmungen von TV-Folgen, haben dabei aber eigentlich nichtsFilmkritik: DR. WHO AND THE DALEKS mit der Serie zu tun. Etwa so, als ob in einem Parallel- universum Charaktere das gleiche Abenteuer erleben wie die Helden unserer Serie – aber trotz den offensichtlichen Ähnlichkeiten gibt es keine Verbindung zwischen den beiden Abenteuern. Die Filme sind also ganz sicher kein Stück der Doctor Who Geschichte (man zuckt auch jedesmal etwas zusammen, wenn Cushing als “Dr. Who” angesprochen wird) – aber sie haben Daleks.

Ich war ehrlich überrascht, wie genau die Story des Films der ursprünglichen TV-Folge folgte – nach dem erweiterten Anfang gibt es da nämlich fast keine größeren Änderungen mehr. Oftmals wurden Szenen 1:1 nachgestellt. Nur etwas beschleunigt wurde das Ganze, um den Siebenteiler auf knackige 80 Minuten zu bringen – aber das tut der im Original etwas träge erzählten Geschichte durchaus gut.

Die größte Veränderung gegenüber der TV-Vorlage sind wohl die Charakterisierungen der Figuren, denn von unseren ursprünglichen Helden ist eigentlich niemand wiederzuerkennen. Der Doctor ist hier ja nun kein Time Lord mehr, sondern folgt dem klassischen Muster des verrückten Professors. Er ist etwas skurril, aber sehr warm und offen – meilenweit vom frühen Hartnell-Doctor entfernt. Susan ist nun ein kleines, hyperintelligentes Mädchen, und damit für mich tatsächlich eine Verbesserung gegenüber der Original-Susan – denn während diese in The Daleks hauptsächlich hysterisch Filmkritik: DR. WHO AND THE DALEKSsein musste, ist die kleine Film-Susan deutlich weniger ängstlich und dafür richtig niedlich und witzig. Barbara wiederum ist eine enorme Enttäuschung, die ist hier nämlich völlig blass und austauschbar, und es würd wohl kaum auffallen, wenn man sie ganz aus der Story werfen würde… Und dann wäre da noch Ian, der vom tapferen, integeren Helden zur Lachfigur verkommt.

Dann gibt es natürlich Design-Änderungen – am auffälligsten vielleicht die Thals, die nicht wie im Original zu großen, blonden, schönen Übermenschen mutiert sind, sondern jetzt mehr wie seekranke Glamrocker aussehen, mit ihrer grau-grünen Hautfarbe, orangen Perücken und grellbunt geschminkten Augen. Ein komplett anderes Design hat auch die Tardis bekommen… verzeiht, nicht die Tardis, sondern “Tardis”, ohne Artikel. Warum auch immer. Jedenfalls sieht Tardis zwar von außen aus wie die Tardis, ist innen aber kein ordentlicher Raumschiff-Steuerraum, sondern eine kuriose Ansammlung von seltsamen Geräten und Unmengen von herumhängenden Kabeln. Für eine von einem menschlichen Wissenschaftler erfundene Zeitmaschine ist das aber durchaus passend und hat schon seinen Reiz.

Ansonsten wird natürlich viel Kapital aus derFilmkritik: DR. WHO AND THE DALEKS Möglichkeit von Farbe geschlagen – eben etwas unglücklich mit den Thals, viel erfolgreicher aber mit der Architektur der Dalek-Stadt und auch den Daleks selbst, die in ziemlich schicker Farbenpracht erstrahlen dürfen: schwarz, rot und grau-blau. Dabei wird aber auch immer darauf geachtet, dass die Daleks ihre Bedrohlichkeit nicht verlieren – die sehen also auch in Farbe nach typisch Dalek und gefährlich aus.

Ich hatte einen albernen Quatsch-Film erwartet, der mit der Serie nichts zu tun hat, und war erstaunt einen ziemlich unterhaltsamen Film zu bekommen, in dem zwar die Charaktere wirklich nicht wiederzuerkennen sind, aber dafür die Story und die Daleks recht vorbildlich rüberkommen. Wer auf Sixties-Optik steht, Daleks mag und akzeptieren kann, dass dieser Film eh nie versucht, sich in die Serie einzugliedern, dem sei der Film empfohlen.

Und weils so schön ist, hier nochmal die ganzen Daleks in all ihrer Farbenpracht, als sie bei einer “Wir müssen den Krieg in einem letzten Totalschlag gewinnen und alle Thals ausrotten”-Motivationsansprache alle den Saugknopf zum Hi… äh, Dalek-Gruß erheben:

Filmkritik: DR. WHO AND THE DALEKS


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