Filmkritik: Die Tribute von Panem – Catching Fire

Erstellt am 19. November 2014 von Gamerarena @gamerarena_de

Nach einem erfolgreichen ersten Teil ist es wohl kein Wunder, dass es auch der zweite Ableger in die Kinos schaffte. Aber kann „Die Tribute von Panem: Catching Fire“ noch einen draufsetzen oder sind die Erwartungen einfach zu hoch? Wir haben die Antwort!

Als Katness die 74. Hungerspiele zusammen mit Peeta gewann, endete ihre Abhängigkeit vom Kapitol keineswegs. Bevor sie endlich wieder in Frieden leben kann, muss sie traditionell in jedes Distrikt reisen, was nahezu niemanden glücklich macht. Immerhin haben sich die Jugendlichen zuvor gegenseitig abgeschlachtet. Allerdings genießt Katness eine große Sympathie innerhalb der Bevölkerung und wird immer mehr zum Symbol des Widerstandes. Aus diesem Grund beschließt Präsident Snow im Rahmen der 75. Jubiläumsspiele alle Teilnehmer aus den bisherigen Gewinnern zu ziehen. Da Katness die erste weibliche Gewinnerin ihres Distrikt war, muss sie somit erneut in die Arena. Allerdings wird die Revolution immer spürbarer.

Bereits in den ersten Szenen wird die Unzufriedenheit innerhalb der Distrikte deutlich und der Zuschauer merkt nun immer mehr, dass die Revolution kurz bevorsteht. Allerdings zeigt vor allem die Reise durch die einzelnen Bezirke, wie das Kapitol die Bevölkerung unterdrückt und die Masse der Menschen bislang nichts dagegen unternimmt. Regisseur Francis Lawrence setzt wie sein Vorgänger Gary Ross auf die Kleidung, um das besagte Elend zu verdeutlichen. Gleichzeitig scheint er eine Schar an Darstellern herangezogen zu haben, um eine kleine Armee aufzustellen, die die Bevölkerung unter Kontrolle hält und hierbei vor nichts zurückschreckt. Vergleicht man die beiden Teile und vor allem die Leistungen der Regisseure, scheint Lawrence deutlich stärkere Bilder zu benutzen, wodurch die Kontraste zwischen Reich und Arm noch ausgeprägter werden. Aber auch die Kameraführung bringt den Zuschauer noch näher ans Geschehen.

Als im ersten Teil die Jugendlichen in einer Arena gegeneinander kämpften, war das ein nahezu völlig neues Szenario. Allerdings entstehen recht schnell Zweifel daran, ob ein erneuter Besuch der Hungerspiele nicht den Reiz verlieren würde. Glücklicherweise ist dies nicht der Fall. Durch eine komplett andere Umgebung samt bedrohlichen Ereignissen entsteht erneut Spannung und die Gedanken an die Zukunft von Katness, die bereits seit längerem dem kaltherzigen Snow ein Dorn im Auge ist, fesseln zunehmend. Damit außerdem nicht zu viel an den vorherigen Teil erinnert, plante Regisseur Lawrence für einige Abläufe wie das Werben von Sponsoren deutlich weniger Zeit ein. Was aber keineswegs vernachlässigt wurde, ist das Medienspektakel, das man deutlich System-kritischer inszenierte.

Was die Kampfszenen angeht, werden diese nur solange wie nötig gezeigt. Ein gewisser Grad der Brutalität ist zwar vorhanden, aber es wird nie zu viel des „Guten“ gezeigt. Bei den durch die Spielleitung herbeigeführten Ereignissen ist das genaue Gegenteil der Fall. Egal ob angriffslustige Affen oder ein tödlicher Nebel – Die Kamera hält deutlich länger drauf und fängt somit vor allem bei Letzteres das Leid der Betroffenen deutlich ein. Selbst wenn Auseinandersetzungen zwischen den Teilnehmer scheinbar weniger stattfinden als im Vorgänger wird dennoch genügend Spannung für einen unterhaltsamen Film erzeugt.

Eine großen Einfluss hierbei haben natürlich wieder die Schauspieler, von denen einige neue Gesichter die Bühne betreten, wie beispielsweise Sam Claflin als Finnick Odair, einem früheren Gewinner der Hungerspiele. Obwohl alle „Neulinge“ eine solide bis gute Vorstellung abliefern, steht erneut Jennifer Lawrence im Mittelpunkt. Wie auch im ersten Teil ist sie wieder voll in ihrem Element und stellt Katness perfekt dar.

Fazit:

„Die Tribute von Panem: Catching Fire“ ist eine gelungene Fortsetzung und stellt die Brücke zur Revolution dar, jedoch nicht zum großen Finale. Dies ist aber auch nicht die anvisierte Zielstellung, da der finale Showdown in zwei weitere Teil unterteilt ist. Was diesen Film angeht, können wir eine klare Empfehlung aussprechen. Einige Neuerungen sowie genügend Action halten das Niveau von „Hungerspiele“ aufrecht.