Die Pinguine aus Madagascar
Erst kürzlich haben die Minions mit einem eigenen Animationsfilm den Sprung auf die große Leinwand geschafft. Bereits einige Monate zuvor haben die beliebten Pinguine mit ihrem Film „Die Pinguine von Madagascar“ den gleichen Schritt gewagt und auch „Der gestiefelte Kater“ kam schon in den Genuss eines Abendfüllenden Films. Spin offs von erfolgreichen Animationsfilmen sind also schon lange keine Besonderheit mehr. Mutiert einer der Nebencharaktere (überraschenderweise – oder auch nicht) zu einem Publikumsliebling, werden die Rufe nach einem eigenen Film in Spielfilmlänge schnell laut.
Und einem solchen Ruf folgen die Produktionsfirmen nur zu gerne. Wie oft hat man schon den vorteilhaften Fall eines mehr oder weniger garantierten Erfolgs an der Kinokasse? Naja, zumindest den Vorteil eines recht gut einschätzbaren, niedrigen Risikos – von den Umsätzen durch Merchandisingartikeln mal ganz so schweigen.
Ich bin mit meiner Kritik zu „Die Pinguine von Madgascar“ zwar ein bisschen spät dran, es wird aber immer noch den ein oder anderen dort draußen geben, der den Film entweder noch nicht gesehen hat, oder aber auf meine Mienung sehr großen Wert legt. Wobei ich letzteres insgeheim hoffe und von erstgenanntem eigentlich ausgehe.
Nach ihren kleineren Missionen und den Abenteuern mit ihren tierischen Freunden aus dem New Yorker Zoo, werden die Pinguine nun so richtig gefordert. Skipper, Kowalski, Rico und Private müssen sich mit der Geheimorganisation „Nordwind“ zusammentun, um den bösen Machenschaften des Dr. Octavius Brine ein Ende zu bereiten.
Deutscher Trailer zu „Die Pinguine aus Madagascar“
Filmkritik „Die Pinguine aus Madgascar“
Auch wenn schon ein paar Abende ins Land gezogen sind, seit ich „Die Pinguine aus Madagascar“ gesehen habe, sind durchaus noch ein paar brauchbare Eindrücke zurückgeblieben. Und schließlich sind es ja auch diese bleibenden Eindrücke, die am Ende doch zählen und den Kern eines Films preisgeben.
Mal von dem Fakt abgesehen, dass es sich um einen Animationsfilm handelt, war ich wieder mal überrascht, wie viel die Filmemacher den Zuschauern doch abverlangen. Vor allem, wenn man im Hinterkopf behält, dass die Pinguine schone eine Ausrichtung auf das jüngere Publikum haben. Ich gebe zu, dass ich womöglich einfach andere Ansprüche an einen Kinderfilm habe, aber die Action, Geschwindigkeit und der visuelle Overflow haben selbst mich ab einem gewissen Moment überfordert. Vor allem die „aufgedrehten“ Actionsequenzen waren in der Regel schlicht und einfach zu viel und zu schnell. So richtig kindertauglich finde ich den Film bei weitem nicht – Jugendtauglich vielleicht schon eher.
Im Großen und Ganzen war dieser Spin-Off, das was man erwarten würde. Anstatt die lustigen kleinen Pinguine nur häppchenweise vorgesetzt zu bekommen, darf man ihnen 92 Minuten folgen. Daraus ergibt sich dann auch schon der größte Kritikpunkt. Was als Sidekick in Madagascar 1 + 2 funktioniert, reicht nicht gezwungenermaßen auch für einen kompletten Film aus. So haben die Pinguine genau wie in den Madagascar-Teilen ihre kleinen Höhepunkte, die auch durchaus witzig sind, das Niveau kann uf längere Sicht jedoch nicht gehalten werden.
Wirklich lohnenswert war es nicht Film zu sehen. Man hat als Erwachsener nichts verpasst und auch für die Kinder kann man den Film ruhigen Gewissens links liegen lassen. „Die Pinguine aus Madagascar“ ist eines der Negativbeispiele, die mich ein wenig schwanken lassen, ob ich mir nun „Minions“ tatsächlich angucken möchte oder ich hier besser fahre, wenn ich einfach mal aussetze.
6 von 10 Freeks
Synchronstimmen:
Tom McGrath, Chris Miller, Christopher Knights
Regie:
Eric Darnell, Simon J. Smith