Filmkritik “Die große Versuchung” (Blu-ray)

Erstellt am 16. Dezember 2014 von Filmfreek @Filmfreek

Die große Versuchung


Wieder Mal haben die Vorzüge eines Filmblogs zugeschlagen und mir „Die große Versuchung – Lügen bis der Arzt kommt“ beschert. Eine kleine aber feine Komödie, die ansonsten, mit recht großer Wahrscheinlichkeit, an mir vorüber gegangen wäre. Gut, zugeben, allzu schlimm wäre das auch nicht gewesen, denn wir reden hier nicht von einem Meilenstein der Filmgeschichte, aber auf der anderen Seite, hat mir der Film ein paar absolut schöne Minuten beschert.

Murray French kann sich einfach nicht mit der Lethargie abfinden, die sich auf sein kleines Heimat-Fischerdörfchen niedergelegt hat. Die letzte Chance die Wirtschaft und damit auch die Lebensfreude der Einwohner wieder so richtig anzukurbeln ergibt sich durch die Eröffnung einer neuen Fabrik im Dorf. Die entsprechende Firme zeigt durchaus Interesse, doch die Grundvoraussetzung dafür ist ein ortsansässiger Arzt und daran fehlt es in Tickle Head. Als Doktor Lewis gezwungen ist, eben dort einen Zwischenstopp einzulegen, machen sich die Dorfbewohner an die Arbeit, wirklich alles dafür zu tun, ihn vom Bleiben zu überzeugen.

Deutscher Trailer zu „Die große Versuchung“

Filmkritik „Die große Versuchung“

Erst beim Schreiben dieser Filmkritik ist mir nochmal so richtig klar geworden, wie unvorteilhaft der Filmtitel „Die große Versuchung“ eigentlich ist. Ja er mag in gewisser Weise zutreffen, aber erste Assoziationen gehen da in eine ganz andere, Nicolas-Sparks-mäßige Richtung. Naja…es gibt schlimmeres.

Nach „John Carter“ und „Lone Survivor“ ist dies nun mein dritter Film mit Taylor Kitsch – und gleichzeitig auch das dritte Genre. Es scheint als würde der Jungstar alles dafür tun, um nicht in eine Schublade gesteckt zu werden und einen Stempel aufgedrückt zu bekommen. Möglich ist aber auch, dass er einfach selbst noch nicht genau weiß, in welchem der Genre er sich am wohlsten fühlt. Mir soll es recht egal sein, denn bisher spielte er in jeder seiner Rollen solide und überzeugend und auftauchende Drehbuchschwächen kann man ihm persönlich ja nicht ankreiden.

Die teils schrulligen (im positiven Sinne des Wortes) Charaktere sind vielleicht sehr stereotypisch inszeniert, aber nichtsdestotrotz oder eben gerade deswegen schließt man sie schnell ins Herz. Gerne verfolgt man ihre Versuche das Schicksal des Dorfes zu retten und auch wenn es Rückschläge gibt, so weiß man Als Zuschauer doch von der ersten Sekunden an, wie der Film ausgehen wird.

Und das ist auch schon seine größte und schwerwiegendste Schwäche, die man natürlich nicht so einfach übergehen kann. Der Film folgt dem 08/15 Schema. Er hat zwar immer wieder seine ganz persönliche Note und kann mit Brendan Gleeson einen wirklich guten und perfekt gecasteten Hauptdarsteller vorzeigen, aber wenn jede Wendung zu erwarten war, kommt, wenn überhaupt, eine rein künstlich erzeugte Dramaturgie auf, die den Zuschauer nicht wirklich beeindrucken kann.

Wer “Die große Versuchung – Lügen bis der Arzt kommt” nicht kennt, dem kann ich ihn durchaus empfehlen. Er sorgt für Kurzeweile, ein wenig Ablenkung und verlangt vom Zuschauer dabei nicht sehr viel ab. Eine sympathische Komödie für Zwischendurch. Der Film feierte am 28.11.2014 deinen DVD und Blu-ray Start und ist seit dem auch als Video on Demand erhältlich.

6 von 10 Freeks

Darsteller:
Taylor Kitsch, Brendan Gleeson, Liane Balaban
Regie:
Don McKellar

VN:F [1.9.22_1171]Deine Filmbewertung:Danke für deine BewertungRating: 0.0/10 (0 votes cast)