Regisseur: Karl Hartl
Drehbuch: R.A. Stemmle, Kart Hartl
Musik: Hans Sommer
Darsteller: Hans Albers, Heinz Rühmann, Marieluise Claudius, Hansi Knoteck
Erscheinungsjahr: 1937
STORY
Die erfolglosen Detektive Morris Flynn (Hans Albers) und Macky McPherson (Heinz Rühmann) geben sich als Sherlock Holmes und Dr. Watson aus, um an prestigeträchtige Aufträge zu kommen. Das funktioniert auch ganz gut, sie werden schnell von der Polizei in Brüssel zu Rate gezogen um den Diebstahl wertvoller Mauritius-Briefmarken aufzuklären. Aber dadurch geraten sie auch ins Visier eine Gangstergruppe…
REVIEW
Das Ganze hat natürlich nicht viel mit Sherlock Holmes zu tun, aber das muss es nach der Prämisse des Films ja auch gar nicht. Der Film spielt mit Attributen wie dem karierten Reisemantel, der Pfeife, der Geige und dem Hut (der nichtmal ein ordentlicher Sherlock-Holmes-Deerstalker ist, sondern eine Schiebermütze),
Ich bin kein Freund von Verwechslungskomödien, aber selbst ohne diese Voreingenommenheit ist der ganze Komödienteil eher schwach. Manche Witze sind ganz gut, an anderen Stellen zieht sich das alles aber und ist recht vorhersehbar und ermüdend. Die Detektivhandlung dagegen ist ziemlich unterhaltsam – wir bekommen natürlich keinerlei Holmes-Schlussfolgerungen, aber eine ganz nette Geschichte und eine gar nicht mal so üble Actionsequenz mit einem Haufen Handlanger. Und das Gerichtssaal-Finale funktioniert anders als viele andere Gerichtsaal-Finale eigentlich ziemlich gut.
Erwähnenswert ist auch der zum Film gehörige Schlager “Jawohl, meine Herr’n”, den unsere beiden Helden in der Badewanne singen (ein Anblick, auf den ich auch verzichten können hätte), und der damals wohl ziemlich erfolgreich war. Und der ist kein besonders großartiges Lied, aber dafür ein ganz fieser Ohrwum; den Refrain hat man schon nach
Am Schluss wird das ganze dann noch doppelt metafiktional, da verzeiht man dann auch lieber, dass die eroberten Mädchen unter den Helden aufgeteilt werden, ohne auch nur irgendwie selbst gefragt zu werden.
Mit Hans Albers kann nicht viel anfangen – sein Flynn/Holmes ist eigentlich keine unsympathische Figur, aber Albers spielt ihn schrecklich schleimig und überheblich und mit einem Minimum an Mimik. Dafür ist aber HeinzRühmann als McPherson/Watson ziemlich niedlich, auch wenn er ständig von Flynn untergebuttert wird – er bringt etwas knuffigen Charme mit, spielt deutlich überzeugender und hat die besseren Witze.
Bei einem deutschen Film von 1937, der dazu noch von der nationalsozialistischen Filmbehörde als “künstlerisch wertvoll” ausgezeichnet wurde, muss man natürlich ein wenig auf unterschwellige Propaganda achtgeben. “Der Mann, der SherlockHolmes war” hält sich da aber eigentlich recht gut. Da gibt es zwar ein paar kleine Stellen, die eine
Ich musste zwar nebenbei immer mal wieder im Internet surfen, wenn mich die Verwechslungssache genervt hat, aber prinzipiell ist der Film nicht übel. Kann man sich also mal anschaun – wenn man sich gerade einen hartnäckigen Ohrwurm leisten kann. *sing* Jawohl meine Herrn, so haben wir es gern…