Ich werde fauler. Oder drücken wir es etwas positiver aus. Ich werde bequemer. Das merke ich vor allem an der steigenden Anzahl an Video on Demand Abrufen bei gleichzeitig sinkender Anzahl an Videothekenbesuchen. Zwar stört mich der etwas höhere Preis pro Film schon ein wenig (im Schnitt 1,-€ pro Film), aber dafür spart man sich den Gang beziehungsweise die Fahrt zur Videothek.
“Der Hobbit” war einer dieser VoD Erlebnisse. Trotz Teilnahme an der langen „Der Herr der Ringe“ – Kinofilmnacht vor ein paar Jahren, hat es doch recht lange gedauert, bis ich so richtig Lust auf „Der Hobbit“ bekommen habe. Nicht ganz unschuldig daran ist die Tatsache, dass ja bereits im Vorfeld bekannt war, dass die Romanvorlage in 2 Filme gesplittet worden ist. Ziemliche Bremse was die Vorfreude angeht, da man wohl davon ausgehen kann, dass der Film genau zum „falschen“ Zeitpunkt endet, nämlich genau dann, wenn es so richtig losgeht.
Vom furchteinflößenden Drachen Smaug aus ihrem eigenen Königreich vertrieben, wagen die Zwerge nun einen Gegenschlag. Sie wollen ihre alte Heimat zurückgewinnen und senden eine auserwählte Truppe an Kämpfern aus, um gegen den Drachen zu kämpfen. Mitten unter Ihnen auch der Hobbit Bilbo Beutlin, der vom großen Zauberer Gandalf auserwählt worden ist, die Mission zu begleiten. Eine Mission voller Gefahren und eine Mission, die sein eigenes Leben und das Schicksal von ganz Mittelerde verändern wird.
Deutscher Trailer zu „Der Hobbit“
Filmkritik „Der Hobbit“
Zu geizig für die HD Version (nochmals 1,-€ Aufpreis) blieb es bei der normalen Auflösung, die aber vollkommen ausreichend ist. „Der Hobbit“ wurde zwar von Beginn an in 3D gedreht und wartet mit „Der Herr der Ringe“ typischen, beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und computeranimierten Szenen auf, aber der fehlende 3D Effekt tat dem Film keinen Abbruch.
Viel mehr kommen einige Sequenzen, wie zum Beispiel die „Achterbahnfahrt“ durch die Mienen, etwas abgenutzt daher. So oder so ähnlich schon tausendmal gesehen und 3D ist dabei kein Grund das ganze nochmals neu auszurollen. Mein kleiner Appell an die Regisseure da draußen (da ich davon ausgehe, dass auch ein Peter Jackson sich regelmäßig einen Übersetzer besorgt, der ihm die aktuellsten Artikel auf Filmfreek.de übersetzt): setzt 3D bitte dezenter und integrierter ein und dreht nicht EXTRA für 3D. Solch aufgesetzte Szenen fühlen sich einfach zu künstlich an und fügen sich nie nahtlos in den Rest des Films ein.
Ansonsten führt Peter Jackson wunderbar fort, was er mit „Der Herr der Ringe“ begonnen hat. So kommt es dann natürlich auch zum Wiedersehen mit alten Bekannten. Aber auch die neuen Charaktere machen Spaß und lassen die Atmosphäre der Trilogie wieder aufleben.
Zusammengefasst ist „Der Hobbit“ ein kleiner „Der Herr der Ringe“.
In diesem Zusammenhang kommt auch irgendwie die Frage auf, wieso wurde eigentlich erst “Der Herr der Ringe” verfilmt und dann “Der Hobbit”?! Wieso nicht das vermeintlich kleinere und einfachere Projekt bevor man sich ans Große wagt. Naja, bloß ein Gedankengang, der mir während des Schreibens aufkam.
Und natürlich sollte ich recht behalten und gerade wenn’s am schönsten ist, geht der Film zu Ende – welche fiese Quälerei.
7 von 10 Freeks
Darsteller:
Ian McKellen, Martin Freeman, Richard Armitage
Regie:
Peter Jackson