Filmkritik: Crazy Heart (2010)

crazy-heartRegie:  Scott Cooper

Kinostart: 04.03.2010

Lauflänge: 112min

Genre: Drama, Musik

Seit ich mein LoveFilm Abo habe, schaffe ich es endlich alle die Filme zu schauen, die ich mir schon immer vorgenommen habe (oder zumindest die meisten). Crazy Heart gehört auch dazu, vor allem weil ich ja Musikbetonte Filme so liebe und gerade Country genau mein Fall ist…

Inhalt:
In Crazy Heart spielt Jeff Bridges Bad Blake, ausgebrannten Country-Sänger, der schon einige Ehen hinter sich hat, viel zu lange über die Lande getingelt ist und dabei viel zu viel Hochprozentiges zu sich genommen hat. Dennoch stehen die Chancen auf Erlösung nicht schlecht, als er eines Tages auf die Journalistin Jean (Maggie Gyllenhaal) trifft, die den Mann hinter dem ausgebrannten Musiker entdeckt. Nun muss Bad erkennen, wie schwierig der Weg zurück ins ‘normale’ Leben ist und was echter Herzschmerz bedeutet. (Quelle: www.moviepilot.de)

Kritik:
Dieser Film könnte genauso gut eine Biopic sein, wobei völlig egal ist von wem. Ich fand es auch von Anfang an interessant, dass diese Geschichte fiktiv ist, weil man dadurch nicht diesen biographischen Beigeschmack hat, der manchmal etwas zu bejubelnd ist. Hier kann man sich einfach auf die Geschichte einlassen, ohne das zwingend mit jemand identifizieren zu müssen.

Die grobe Handlung an sich ist meines Erachtens nichts Besonderes und lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Auch die Charakterbildung und Entwicklung wird einem relativ schnell klar. Durch diese Tatsache kam mir der Anfang ein wenig schleppend entgegen, weil viel Zeit dafür verwendet wird darzustellen in was für einer Situation sich Bad Blake befindet. Der einsame, versoffene Country Musiker  der auf dem Tiefpunkt seiner Karriere steht ist ein sehr typisches Bild, welches nicht viel Erklärung und Einführung bedarf. Warum das so gemacht wurde kann ich jedoch vollstes verstehen. Denn auf die Geschichte an sich kommt es hier weniger an. Es ist viel mehr die Atmosphäre, die Musik und das Wirken der Schauspieler.

Verrauchte Pups,  viel Whiskey und ein Mann mit Hut, der in seinem alten Auto quer durch die Wüste fährt.  Für Liebhaber des Country/Amerika Genres wird das hier ein Traum sein und denen macht es wohl gar nichts aus, dass man sich in dieser Hinsicht viel Zeit zum Erzählen nimmt. Unterstrichen wird das ganze natürlich von der dazugehörigen Musik, die mir persönlich sehr gut gefallen hat, doch man muss natürlich für Country zu haben sein. Obwohl der Titelsong The Weary Kind wohl jedem eine Gänsehaut verpassen dürfte.
Auch die Schauspieler haben hier ihr Bestes gegeben. Von Jeff Bridges habe ich nichts anderes erwartet, weil er natürlich genau der Typ so für so eine Rolle ist. Aber auch auf Gyllenhaal habe ich mich sehr gefreut, weil sie für mich zu einer kleinen Gruppe von unterschätzten Schauspielern gehört, denen ich sehr gerne zusehe.

Im Allgemeinen kann man also sagen, dass Crazy Heart ein Film ist, der mich durchaus unterhalten hat. Er hat mich vielleicht nicht begeistert, aber die besondere Atmosphäre macht vieles wieder wett. Und wer weiß worauf er sich einlässt und die Richtung mag wird viel Freue an diesem Film haben…

Bewertung: 6.5/10.0


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