Filmkritik ‘Cloud Atlas’ (Kino)


“Our lives are not our own. We are bound to others. Past and present. And by each crime; and every kindness we birth our future.” – Sonmi-451

David Mitchells Roman “Cloud Atlas” galt als unverfilmbar. Wie so viele andere große Bestseller, darunter auch heutige Blockbuster wie „Der Herr der Ringe“.

Und so hat sich auch bei „Cloud Atlas“ erfreulicher weise jemand gefunden, der sich an die Umsetzung dieses Bestsellers gemacht hat. Nämlich der deutsche Regisseur Tom Tykwer und die „Matrix“- Schöpfer Lana und Andy Wachowski.
Und darüber sollten wir froh sein, denn das Ergebnis ist absolut sehenswert.

„Cloud Atlas“ erzählt parallel sechs Geschichten, die insgesamt einem Zeitraum von fast tausend Jahren abdecken: Ein Anwalt befreit um 1850 einen Sklaven, ein junger Komponist schreibt in den 30er Jahren ein musikalisches Meisterwerk, eine Journalistin kommt in den 70ern einem Nuklear-Skandal auf die Schliche, ein tollpatschiger Verleger wird über Nacht reich und muss sich mit ganz neuen Problemen auseinandersetzen, in einem futuristischen Korea wird ein weiblicher Klon Teil einer Rebellion und in einer weit entferntEN Zukunft kämpft ein Ziegenhirte ums Überleben.

Deutscher Trailer „Cloud Atlas“
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Filmkritik zu „Cloud Atlas“

Alle Geschichten in „Cloud Atlas“ sind auf die eine oder andere Weise miteinander verknüpft. Zwar kommen immer wieder dieselben Darsteller in unterschiedlichsten Rollen vor, jedoch geht es bei dem Film nicht um Themen wie Wiedergeburt und Seelenverwandte, die immer wieder ihre Lebenswege kreuzen.
Cloud Atlas“ will viel mehr nahelegen, dass jede einzelne Entscheidung die wir treffen, nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch das Leben anderer beeinflusst und das möglicherweise auch über Jahre, Jahrhunderte, Jahrtausende hinweg. Zumindest ist es das, was ich dem Film entnommen habe.
Die ersten 10 Minuten sind recht anstrengend. Klingt vielleicht etwas zu negativ, aber es gibt einfach keine bessere Beschreibung dafür. Fast im Minutentakt und ohne große Einführung wird ein erster Blick auf die sechs Geschichten geworfen. Die Folge ist ein Overload an Charakteren, die es erst einmal einzuordnen gilt. Was aufgrund der kurzen Sequenzen jedoch kaum möglich ist. Dies ist zunächst verwirrend, löst sich jedoch mit jeder weiteren Minute des Films auf, in denen man die näheren Details erfährt.

Trotz seiner 172 Minuten (welche sogar in einem sonst auf Pausen so erpichten Kino ohne Unterbrechung durchliefen) ist der Film in keiner Minute langatmig. Jede einzelne der Geschichten ist durchweg kurzweilig und kombiniert Action, Romantik, Drama und Fantasie zu einem wahren Kinoerlebnis.

Die Wechsel zwischen den Geschichten, die ja nicht nur an einem anderen Ort, sondern auch in einer anderen Zeit spielen und somit Kontraste bilden die kaum zu vereinbaren sind, funktionieren perfekt.
Verschiedene Arten von Anker tragen immer wieder zu diesen fließenden Übergängen bei. Mal vollführt die perfekte Harmonie zwischen Erzählstimme und der gezeigten Szenen diesen Akt, und ein ander Mal bleibt es der selbe Darsteller und es findet nur ein Wechsel des Charakters statt.
Auch wenn es sich hier etwas seltsam anhören mag, ihr werdet verstehen, was ich meine, sobald ihr den Film seht.

Doch auch wenn das Budget, die Technik, die Namen der Darsteller, all das auf einen typischen Blockbuster hinweist, so ist „Cloud Atlas“ vom Mainstream weit entfernt. Großes Kopfkino.
Zuletzt auch noch erwähnenswert die Arbeit der Maskenbildner. Unglaublich was Make-Up alles ermöglicht. Teilweise sind die Hollywoodstars nahezu bis zur Unkenntlichkeit verwandelt worden und es macht einfach Spaß diese in den verschiedenen Rollen wiederzuentdecken.

Während ich nun hier saß, die Kritik schrieb, mir den Trailer nochmals anschaute und den Film Revue passieren ließ, merkte ich, dass „Cloud Atlas“ nachwirkt.

Der gesamte Film, das gesamte Konzept ergibt sich erst Stück für Stück und ich habe schon jetzt, 3 Tage nach dem Kinobesuch, Lust mir „Cloud Atlas“ nochmals anzusehen. Meine nach dem Film spontan vergebenen 7 Freeks erscheinen mir nun im nachhinein eindeutig zu niedrig. Der Film ist besser als das. Viel besser.

9 von 10 Freeks
Darsteller:
Tom Hanks, Halle Berry, Hugh Grant
Regie:
Tom Tykwer, Andy Wachowski, Lana Wachowski

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