Filmkritik: Cloud Atlas

Erstellt am 25. November 2012 von Kulii @kuliiBlog

Regie: Tom Tykwer,  Andy & Lana Wachowski

Kinostart: 15.11.2012

Lauflänge: 172min

Genre: Drama, Komödie, Thriller, Action, Postapokalypse

Ich hab es doch tatsächlich mal wieder geschafft ins Kino zu gehen. Wie konnte ich auch anders. Als ich von diesem Film höre, hielt mich sogar eine Erkältung nicht davon ab, mich vor die große Leinwand zu setzten. Und es hat sich gelohnt.

Inhalt:
In Cloud Atlas werden sechs Geschichten miteinander verwoben, die zwar mit einer Zeitspanne von 1850 bis in die ferne Zukunft ca. 1000 Jahre umspannen, aber trotzdem miteinander in Verbindung stehen. Der Notar Adam Ewing (Jim Sturgess) lernt 1850 mit einem Schiff die Ureinwohner des Südpazifik und ihre Unterdrückung kennen. Der junge Musiker Robert Forbisher (Ben Whishaw) arbeitet 1931 an seinem Wolkenatlas-Sextett […]. Die Journalistin Luisa Rey (Halle Berry) ermittelt 1975 über eine vertuschte Fehlkonstruktion beim Bau eines Atomkraftwerks […]. Der Verleger Timothy Cavendish (Jim Broadbent) […] wird in der Gegenwart irrtümlich in ein Altenheim eingewiesen. In der nahen Zukunft kämpft die junge Replikantin Sonmi-451 (Doona Bae) […] für die Anerkennung ihrer Menschlichkeit. Schließlich spielt eine Episode in ferner Zukunft, in der die menschliche Zivilisation weitgehend wieder auf den Stand der Steinzeit zurückgefallen ist. Nur ein Hologramm […] kündet von der lange vergangenen Zeit. (Quelle: www.moviepilot.de)

Kritik:
Besondere Filme bekommt man wohl nicht alle Jahre geliefert und so einen erst recht nicht. Völlig beabsichtigt habe ich mir vorher weder Kritiken angeschaut, noch welche gelesen und allein der Trailer diente mir als Vorgeschmack, denn zu oft schon habe ich mir einen Film durch zu hohe Erwartungen versaut.
Meine Eindrücke zu diesem Film zusammenzufassen ist echt nicht einfach, aber das spricht ja schon für sich. Es kommt einem beim Schauen so vor, als würde man die ganze Zeit zwischen sechs verschiedenen Filmen hin und her zappen. Am Anfang erscheinen einem die Geschichten noch völlig willkürlich und man muss sich erst noch in dieses Durcheinander hineinversetzen. Hat an dies aber geschafft, kann man nur noch gebannt zuschauen, den nach und nach eröffnen sich einem die Zusammenhänge der verschiedenen Geschichten. Dabei gibt es keine Handlung, die im Mittelpunkt steht und die restlichen festigt, weil die Storys an sich wirklich völlig unterschiedlich sind und oft nur durch Kleinigkeiten miteinander verbunden sind. Aber gerade diese Kleinigkeiten lassen einen noch mehr staunen. Schließlich merkt man jedoch, des die Grundaussage jeder Episode gleich ist, was ein wunderschönes Gesamtbild schafft. Hinzu kommt noch, dass der Film auch in seiner Genrezugehörigkeit völlig unterschiedlich sein kann. Es finden sich Züge eines Dramas und einer leichten Komödie, aber auch viel Action, Thriller und Postapokalypse. Eine bunte Mischung, bei der nichts fehl am Platzt scheint.

Eine weitere Besonderheit sind vor Allem die Schauspieler. Nicht nur das Tom Hanks, Halle Berry und Co. hier wunderbare Arbeit leisten, sondern das auch noch in 4-6 verschiedenen Charakteren. Es ist wahnsinnig interessant zu beobachten, welcher Schauspieler welche Rolle in den einzelnen Zeitepochen übernimmt und teilweise sind Maske und Kostüm auch noch so geschickt verarbeitet, dass man einige bekannte Gesichter erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennt (wenn überhaupt). So hätte ich zum Beispiel nie erwartet, Hugh Grant als blutrünstigen Kannibalen zu sehen oder Tom Hanks als aggressiven, gangsterartigen Schriftsteller. Das war in jeder Hinsicht faszinierend anzusehen, da auch die verschiedenen Charaktere eines Schauspielers so verschieden waren.

Cloud Atals hat einfach dieses große, perfekte Gesamtpaket, was man sich für einen wirklich gelungenen Film wünscht. Zwar sind die einzelnen Geschichten an sich nicht unbedingt neu oder ganz besonders, aber die Zusammenstellung, die Kulissen, Bilder, Musik, Maske, Kostüm und vor Allem die Tatsache, dass es bei fast drei Stunden Lauflänge keine wirklichen Längen gibt, stellen das völlig in den Schatten. Ein Film, den man auf alle Fälle mehrmals sehen kann und auch muss und das habe ich im Kino schon länger nicht mehr erlebt…

Bewertung: 9.0/10.0