Filmkritik ‘Brautalarm’ (Blu-ray)

Erstellt am 21. Februar 2012 von Filmfreek @Filmfreek

Zwei Golden Globe Nominierungen in den Kategorien “Beste Hauptdarstellerin” und “Bester Film – Comedy oder Musical”, sowie zwei Oscarnominierungen in den Kategorien “Beste Nebendarstellerin” und “Bestes Original Drehbuch”. Hab ich irgendwas verpasst?! Habe ich tatsächlich den selben Film gesehen?! Verdient “Brautalarm” tatsächlich solch ehrenvolle Auszeichnungen?!
Wie ihr an meiner Reaktion wohl bereits erkennen könnt, bin ich mit den Juroren der Golden Globes und Oscars, zumindest in diesem Jahr, nicht unbedingt einer Meinung.

Es läuft nicht gerade rund im Leben der Annie Walker, doch die wahren Probleme fangen erst an, als ihre beste Freundin heiratet und sie gebeten wird die Trauzeugin und somit erste Brautjungfer zu sein. Mehr als nur eine Sache geht schief, nachdem zwischen Annie und einer der Brautjungfern ein Streit entsteht, wer denn nun wirklich die beste Freundin und bessere Trauzeugin ist und Annie verliert immer mehr die Kontrolle über ihr Leben.

Deutscher Trailer “Brautalarm”

Filmkritik zu “Brautalarm”

Also eines schon mal vorne weg, unter all den Nominierungen, die “Brautalarm” bisher erhalten hat, kann ich diejenige für Melissa McCarthy als “Beste Nebendarstellerin” noch am ehesten nachvollziehen, denn sie sorgt tatsächlich für die wenigen Highlights im Film. Dennoch, gleich einen Oscar?! Ich denke, oder besser gesagt, ich HOFFE wohl eher nicht.

Um den Film ein bisschen besser einschätzen zu können, könnte man sagen, wenn Adam Sandler eine Frau wäre, hätte er garantiert in “Brautalarm” mitgespielt und der Film würde eindeutig zu seinen Schwächeren zählen.

Die Story bietet nichts Neues, was zugegebenermaßen heutzutage vor allem im Bereich der Komödie, auch ziemlich schwierig geworden ist, aber es wurde auch nicht einmal der Versuch gestartet irgendwas einzubauen, was diese Komödie von anderen abheben könnte.
Die Charaktere sind ziemlich oberflächlich, stereotypisch und Mitgefühl kommt nicht mal gegenüber der Hauptdarstellerin auf. Es fällt mir tatsächlich schwer, etwas zu finden was FÜR den Film sprechen würde.
Ich hatte nach dem Ende des Films nicht einmal mehr die Muße, mir das Bonusmaterial der Blu-ray anzuschauen und kann dazu leider überhaupt kein Kommentar abgeben.

Gut der ein oder andere unter euch mag nun behaupten “das ist ja auch ein Frauenfilm, den kannst du gar nicht verstehen”. Mag sein. Dazu sei jedoch gesagt, dass meine weibliche Sitznachbarin und Mitguckerin ebenfalls mehr als nur enttäuscht war von “Brautalarm”. Es scheint also tatsächlich eine geschlechterübergreifende Wahrnehmung zu sein.

Kristen Wiig, die sich als Hauptdarstellerin, Drehbuchautorin und, lasst es mich kurz nochmals überprüfen, ja es stimmt, auch als Co-Produzentin versucht hat, liefert mit “Brautalarm” eine mehr als durchschnittliche und auch vorhersehbare Komödie ab, die für mich schon jetzt irgendwo im nirgendwo der großen Masse untergegangen ist.

3 von 10 Freeks
Darsteller:
Kristen Wiig, Maya Rudolph, Rose Byrne
Regie:
Paul Feig