Filmkritik: Blood Ties

Frank und Chris sind zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein können. Während Frank ein angesehener Cop auf den Straßen von Brooklyn ist, scheint Chris genau den Gegenpart darzustellen: Frisch aus dem Gefängnis entlassen und auf der Suche nach einem neuen Leben. Doch die Vergangenheit lässt ihn nicht gehen und schon bald treffen die Brüder aufeinander. Familiär und beruflich.

New York, Mitte der 70er Jahre. Dank guter Führung kommt Chris vorzeitig aus dem Gefängnis. Draußen wartet sein Bruder Frank, ein bekannter Polizist in Brooklyn, der ihn zwar bei sich aufnimmt, aber große Zweifel an Chris’ Zukunft hat. Lediglich Vater Leon bringt etwas Frieden in die Familie, was auch dringend notwendig ist, da Chris wieder in kriminelle Kreise abrutscht: Geschäfte mit keineswegs vertrauenswürdigen Gesellen und die Eröffnung eines Bordells scheinen bald selbstverständlich zu sein. Auf der anderen Seite versucht Frank eigentlich eine Familie zu gründen und möchte nichts mit den Machenschaften seines Bruders zu tun haben. Doch Blut ist dicker als Wasser.

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Mit „Blood Ties“ inszenierte der Regisseur Guillaume Canet ein Remake des französisches Thrillers „Rivals“ und bedient sich hierbei einer breiten Palette von bekannten Schauspielern. Neben typischen Genre-Klischees wie beispielsweise den Rückfall von Ex-Knacki Chris dürfen sich die Zuschauer auch über ein originalgetreues Drehbuch freuen, dessen Umsetzung zusätzliche 40 Minuten bereithält.

In diesen über 2 Stunden lässt Canet allerdings nicht jedem Schauspieler den Raum, sich zu entfalten. Schlecht sind deren Leistungen keineswegs, aber es fehlt an persönlichen Momenten, in denen die Figuren dem Zuschauer ans Herz wachsen können. Allerdings legt Clive Owen mit der Darstellung von Chris eine durchaus beeindruckende Leistung ab. Man merkt sehr gut, wie viel Energie sich im Gefängnis angesammelt hat und kann beinah verstehen, dass diese entladen werden muss.

Interessant ist auch das Motiv, das sich durch die Handlung schlängelt. Wie in der griechischen Tragödie treten erst Jahre später die Konsequenzen der vergangenen Taten ein, was den Handlungsstrang abwechslungsreicher gestaltet. Behilflich sind hierbei auch die Frauen, die in diesem Genre natürlich auch nicht fehlen dürfen. Während Frank bei seiner Ex-Freundin Vanessa (Zoe Saldana) um eine zweite Chance wirbt, ist Chris gleich mit zwei weiblichen Personen konfrontiert. Zum einen wäre da ebenfalls seine Ex Monica (Marion Cotillard), mit der er das besagte Bordell eröffnet, und zum anderen gibt es noch die schöne Natalie (Mila Kunis), die den Neuanfang darstellen könnte.

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Man sollte jedoch nicht vergessen, dass „Blood Ties“ in den 70er Jahren spielt. Dementsprechend muss die Umgebung im Film gestaltet sein und zum Glück gelang Canet genau dies. Es wartet ein wunderschönes Brooklyn der vergangenen Jahre auf den Zuschauer. Sowohl alte Autos als auch ein damals modischer Schnauzer sind vertreten und sollten vor allem ältere Generationen in Erinnerung schwelgen lassen.

Fazit:

Das Gesamtpaket bei „Blood Ties“ stimmt! Eine interessante und abwechslungsreiche Story mit genretypischen Elemente trifft auf eine realitätsnahe Kulisse. Trotz der über 120 Minuten Spielzeit wirkt der Film allerdings überladen. Canet hätte aus diesem Szenario lieber eine Serie machen sollen, wo alles in Ruhe entwirrt wird. Doch dank Starbesetzung stellt „Blood Ties“ eine solide Unterhaltung dar.

“Blood Ties” ist mittlerweile auf DVD und Blu-ray erhältlich!



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