Filmkritik: 20 Feet from Stardom

Musik. Eine Kunstgattung, mit der wir täglich konfrontiert sind bzw. den gezielten Kontakt suchen. Allerdings wissen wohl die Wenigstens, wie wichtig die Background-Sänger sind, vor allem in den letzten Jahrzehnten. Mit „20 Feet from Stardom“ präsentierte Morgan Nevilles eine hinreißende Hommage, die sogar den Doku-Oscar gewann.

Sie sind berühmt, aber niemand vermag sie zu kennen. Jeder kennt ihre Stimme, aber niemand vermag zu wissen, wie sie aussehen. Darlene Love, Marry Clayton, Tata Vega, Judith Hill oder auch Lisa Fischer sind die Seele vieler legendärer Rock- und R’n’B-Songs von weltweit bekannten Musikgrößen wie Bruce Springsteen, Sting, den Rolling Stones und vielen mehr. Die Doku „20 Feet from Stardom“ erzählt hierbei liebevoll das Leben der besagten schwarzen Backgroundsängerinnen, das aus Aufstieg, Höhepunkt aber auch Abstieg geprägt war und zeigt sehr deutlich, wie wichtig sie alle doch eigentlich für die Musikgeschichte waren.

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Die Dokumentation ist im Grunde recht simple aufgebaut. Recht aktuelle Interviews wechseln sich kontinuierlich mit alten, für den ein oder anderen vielleicht sogar uralte Szenen vergangener Zeiten ab. Dabei merkt der Zuschauer recht schnell, in wie vielen Werken die anfangs unscheinbar wirkenden Frauen ihren Einfluss nahmen und realisiert, wie weniger er doch eigentlich über die Musik der letzten Dekaden weiß. Aufgrund des besagten Wechsels zwischen Interview und Originalaufnahmen wird eine unterhaltsame Abwechslung erzeugt, die sich durch den gesamten Film schlängelt. Außerdem fesseln die unzähligen neuen Details den Zuschauer.

Morgan Neville beleuchtet jedoch nahezu alles und geht auch auf die scheinbar unfaire Seite ein. Zwar schenkten die talentierten Backgroundsängerinnen zahlreichen Werken ihre Stimme, den Starruhm verpasste sie dennoch. Den Zuhörern interessiert an dieser Stelle bedauerlicherweise einfach nur den Sänger im Vordergrund und nicht die schwarzen Frauen, die im Hintergrund tanzen sowie singen. Zwar probierten einige von den obengenannten Persönlichkeiten den Schritt in die Solokarriere, dessen Start sich schon als recht schwierig gestaltete, doch den erhofften Rum erhielten sie dennoch nicht. Das Leben ist nie fair, vermag man hieraus zu lesen. Nichtsdestotrotz bereuen die talentierten Damen ihren Lebenswegs nicht.

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In einem Punkt sind sich alle, sowohl die Backgroundsängerinnen als auch beispielsweise Mick Jagger, aber einig. Nicht jeder hat das Zeug dazu, ein Bühnenheld zu sein und leicht ist es definitiv auch nicht. Aber besonders die Interviews verdeutlichen, wie sehr die mittlerweile gealterten Frauen ihr Leben genossen haben und welch eine Ehre es für sie war, mit den größten Namen darunter Led Zeppelin und Robert Plant zu arbeiten. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, wie sich das Musikgeschäft geändert hat. Heutzutage braucht kaum jemand noch richtige Backgroundsängerinnen. Vieles wird mit dem Computer gemacht, sodass es meistens reicht, eine Stimme zu benutzen. Und so regt die Doku vor allem zum Ende hin den Zuschauer zum Nachdenken an.

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Fazit:

Eine Dokumentation soll dem Betrachter etwas Neues beibringen und genau das schafft „20 Feet from Stardom“ auch! Wir trauen uns sogar zu behaupten, dass jeder was aus diesem Film mitnehmen wird und im Nachhinein definitiv mehr weiß. Die Lebensgeschichte der schwarzen Damen ist äußerst interessant und vor allem lehrreich. Sollte man mal wieder nach einem guten Film suchen, darf man beherzt auch zu dieser Doku greifen!



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