Der Regisseurwechsel von Gary Ross zu Francis Lawrence hat dem Streifen entgegen meiner Erwartungen extrem gut getan. Nicht nur die (zeitweise schon recht nervige) Wackelkamera gibt es nicht mehr, der Film wirkt auch sehr viel ernster, rauer und tiefgehender. Er ging mir zu jeder Sekunde, von Anfang bis Ende, unter die Haut und ich saß die meiste Zeit angespannt und mit Tränen in den Augen im Kinosaal, einfach, weil er mich derart mitreißen konnte. Wie der Film das schafft? Vorerst natürlich mit einem brillanten Cast, einer guten Mischung aus Jungschauspielern und alteingesessenen Showhasen und einer unschlagbaren Jennifer Lawrence, die in ihrer Rolle förmlich aufgegangen ist. Selten hat eine Schauspielerin besser zu ihrer Rolle gepasst, als hier. Endlich eine junge Schauspielerin, die nicht den geöffneten Mund als ihr Markenzeichen ansieht und Emotionen glaubwürdig an den Zuschauer bringt - und nicht nur das: sie schafft es diese geradezu auf einen zu übertragen. Neben Jennifer Lawrence überzeugt auch Josh Hutcherson als Peeta Mellark einmal mehr. Wirkte er im ersten Teil noch etwas verloren, zeigt er in "Catching Fire" sein ganzes Können.
Doch auch die Nebenrollen überzeugen auf ganzer Linine, allen voran Donald Sutherland als gefährlich ruhiger Präsident Snow, der mir hier viel besser gefallen hat als im ersten Film, Stanley Tucci, der als genialer wie durchgeknallter Moderator Caesar Flickerman einmal mehr begeistern kann, Lenny Kravitz, der für mich tatsächlich Cinna himself darstellt und Elizabeth Banks, die eine langsam nachdenklich werdende Effie Trinket grandios spielt. Neben altbekannten, überzeugen auch die neuen Gesichter, auch wenn die meisten Tribute kaum eine Rolle spielen. Dieses Mal ist die Arena der eigentliche Mörder und man merkt dem Film an, dass es nicht mehr so sehr um das Gegeneinander geht, als viel mehr darum zu Überleben. Gerade Finnick (Sam Clafin), Beetee (Jeffrey
Was mich besonders an dem Film fasziniert hat, ist, dass man ihm seine Überlänge zu keinem Zeitpunkt angemerkt hat. Ganz im Gegenteil, ich hätte mir gewünscht, noch ewig weiterschauen zu können und war geradezu überrascht, wie tiefgehend und berührend selbst die Szenen waren, die nicht mit nervenzerreißender Action geladen waren. Ganz besonders genial war auch die Arena, die ich mir ebenfalls ganz genau so vorgestellt habe: Man kommt hier wirklich zu keinem Zeitpunkt zum Luftholen - es geschieht immer irgendetwas. Entgegen aller Erwartungen sorgt das jedoch nicht dafür, dass es nur brutal ist, sondern zeigt meiner Meinung nach sehr offensichtlich die starke Gesellschaftskritik, die hier noch viel besser rüber kommt und auch die Wandlung der Menschen zeigt (beispielsweise an Effie, die man in diesem Teil eigentlich nur noch mögen kann!). Was kann man sonst noch sagen, außer das Kostüme, Musik und schauspielerische Leistungen einfach perfekt waren und ich absolut nicht weiß, was ich an diesem Film anders gemacht hätte? Vielleicht nur noch eins, falls manche meine Begeisterung noch nicht bemerkt haben sollten: dieser Film hat mich extrem begeistert, gerade auch als Buchverfilmung!