Filmgedanken: Die Bücherdiebin

¡Filmgedanken!: Die Bücherdiebin 
¡Filmgedanken!: Die Bücherdiebin


Oh, wie geriet ich doch ins Zweifeln, bei dieser geplanten Buchverfilmung. Wie könnten Regisseur und Schauspieler in mir die Gefühle wecken, die ich beim Lesen des Buches empfunden habe? Ja, wie könnten sie? Vor sechs Jahren las ich den Roman und war so hin und weg davon, dass ich ihn selbst heute - nach hunderten von weiteren gelesen Büchern - immer noch zu meinen Lieblingen zähle. Und da wagt es die Menschheit einfach dieses Werk in einen Film hineinquetschen zu wollen. Pfui!Diese Zweifel wurden erst mit Erscheinen des Trailers gedämpft, der mich überraschenderweise überraschte. So viele Buchverfilmungen hatten mich bisher enttäuscht, aber hier erkannte ich plötzlich ein ungeahntes Potential. Na gut, packen wir es an und rein in den Kinosaal!
¡Filmgedanken!: Die Bücherdiebin

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Ich hätte es vorher ja nicht geglaubt, aber es gibt viel zu viele positive Dinge an diesem Film um sie alle aufzuzählen. Beginnen wir mit den brillanten Schauspielern, die mich - durch die Bank weg - überzeugen und unterhalten konnten. Keine Figur war dabei, bei der ich hätte sagen können Na, der/die hätte aber niemals so ausgesehen. Dazu kommt die schauspielerische Leistung, bei der ich, egal ob deutsche, oder englische Schauspieler, ebenfalls nichts auszusetzen habe. Es hat alles gepasst, die rehäugige Liesel war zum Liebhaben schön, Max empfand ich als fast noch sympathischer als im Buch und auch sonst wurden die Personen so gut umgesetzt, dass ich hier nur ins Schwärmen geraten kann.


Da es bei mir bereits einige Jahre her ist, dass ich den Roman gelesen habe, kann ich leider nicht bei jeder Szene sagen, ob sie sich eins zu eins mit dem Buch deckt. Was ich jedoch sagen kann, ist, dass die für mich wichtigen Schlüsselszenen alle vertreten waren und ich somit niemals von einer Verfälschung des Textes sprechen würde. Die Macher des Films haben sich wirklich größte Mühe gegeben und in meinen Augen sehr gute Arbeit geleistet. 


Um nicht zu ausschweifend zu werden, möchte ich am Ende noch ein paar Sätze zur Stimmung sagen. Ich würde hier fast so weit gehen und behaupten, dass sie der des Buches sehr ähnlich war. Da man als Leser ja bereits wusste, wie die Geschichte ausgehen würde, sah ich den halben Film durch einen Tränenschleier. Es gab eine immense Grundtraurigkeit, die natürlich mit dem ernsten Inhalt zusammenhing, aber durch Bild, Ton und Ausdruck noch verstärkt wurde. Das soll nicht heißen, dass man nicht ab und zu auch etwas zu lachen bekam, doch in der letzten halbe Stunde zog sich ein Schniefen und Zittern durch die Reihen, welche kaum zu überhören waren. Nicht durch Kitsch, sondern nur durch Gefühl, hat der Film es geschafft seine Zuschauer zu berühren.
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Ich würde es nun gern so stehen lassen, doch wir kommen nicht drumherum auch ein paar negative Punkte aufzuzählen. Dabei meine ich nicht das typische Die Szene war nicht drin, und ja die Szene war auch nicht drin-Blahblah - obwohl man als Leser des Buches sicherlich einige Parts vermissen wird - sondern ein zwei inhaltliche Dinge, die gestört haben und nicht hätten sein müssen.

Den ersten Kritikpunkt hatte ich bereits vorher auf einem anderen Blog entdeckt und dachte mir vorm Schauen des Films, dass mich dieser Fakt sicherlich nicht stören würde. Falsch gedacht. Die Geschichte spielt in Deutschland, Liesel spricht deutsch, warum sind aber alle Bücher auf englisch gedruckt? Und wieso schreibt Liesel englische Wörter an die Wand? ... Wir wissen es nicht und werden den Gedanken der Filmemacher vielleicht auch nie verstehen, aber authentisch war das leider nicht. 
Es gibt eine Endszene im Film, die ich hier leider nicht erläutern darf (aufgrund von Spoilern). Aber vielleicht versteht der ein oder andere ja meine Umschreibung. Ein winziger Dialog, der im Buch niemals vorkam und die Stimmung des Endes plötzlich verlächerlichte, hat mir nach so viel Liebe zu diesem Film wirklich noch einen Tritt versetzt. Das hätte man sich sparen können. Warum will die ganze Welt immer und überall noch ein Ich liebe dich reinschmuggeln?
¡Filmgedanken!: Die Bücherdiebin

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Kurz und knapp: Viel besser als erwartet und auch sonst eine sehr gute Buchverfilmung, vielleicht sogar eine der besten, bei denen ich das Buch selbst gelesen habe. Trotz der kleinen, störenden Fehler hat mir der Film unglaublich gut gefallen und wird sicherlich irgendwann nochmal geschaut.
Gefühl, Gefühl, Gefühl!!!
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