Scavenger Hunt von Regisseur Michael Schultz ist ein äußerst unterhaltsamer 1979er Film, wenn man auf eine großartige Story verzichten kann und Spaß an einem Ensemble hat, das irgendeinem willkürlichen Etwas hinterher jagt. Man nehme die Cannonball-Filme, hierzulande als Auf dem Highway ist die Hölle los bekannt oder aber das Rat Race aus 2001 und man weiß was man bekommt. Hier nun finden wir auch Arnold Schwarzenegger wieder, wenn auch nur in einer wirklich klitzekleinen Rolle für die er nicht einmal fünf Minuten seiner Zeit opfern musste.
Im Film stirbt der exzentrische Spiele-Erfinder Milton Parker (Vincent Price) nachdem er in einem seiner Videospiele gegen seine Krankenschwester verloren hat. Sofort stehen gierige und ihm eigentlich fremde Menschen auf der Matte und streiten sich um sein Erbe. Ein Anwalt gibt aber klar zu verstehen, dass nur derjenige 200 Millionen Dollar erben wird, der erfolgreich eine große Schnitzeljagd abschließt, bei der 100 Gegenstände gefunden werden wollen, die unterschiedlich viele Punkte einbringen.
Bei einer solchen Summe Geld springen natürlich alle auf das Spiel an. Parkers Stiefsohn Henry Motley (Tony Randall) und seine vier Kinder, ein Team bestehend aus den ehemaligen Hausangestellten (James Coco, Roddy McDowall, Cleavon Little, Stephanie Faracy), ein etwas dümmlicher Taxifahrer (Richard Mulligan), Parkers verwitwete Schwester Mildred (Cloris Leachman), ihr Anwalt (Richard Benjamin) und ihr Sohn Georgie (Richard Masur) sowie Parkers Neffen Kenny (Willie Aames) und Jeff Stevens (Dirk Benedict), die mit der Stieftochter (Maureen Teefy) seiner Schwester Mildred unterwegs sind.
Scavenger Hunt
" data-orig-size="1000,537" sizes="(max-width: 890px) 100vw, 890px" aperture="aperture" />Die Meute bricht auf zur großen SCAVENGER HUNT
Und ganz nebenbei haben dann auch noch Meat Loaf und Arnold Schwarzenegger ihre Gastauftritte. Arnold spielt natürlich einen Bodybuilder, der zumindest einige Worte sagen darf, einen Medizinball durch die Luft schleudert und damit einen armen kleinen Mann aus dem Fenster seines Fitnessstudios katapultiert.
Es mag unbedeutend daherkommen, aber wir müssen zurück auf die Spät-70er schauen, wo Schwarzenegger noch kein Hollywood-Megastar war, sondern sich seinen Ruf noch aufbauen musste, was durch solche Auftritte in Filmen gelingen konnte, bei denen er hinter den Kulissen mit reichlich Stars ins Gespräch kommen konnte um sich schauspielerisch zumindest theoretisch weiterbilden zu lassen.
Es bleiben aber auch ohne Schwarzenegger noch viele weitere Minuten einer Komödie um Gier und Eifersucht, also Gefühlswelten, die das Schlechteste aus den Menschen hervorholen können und im Falle von Scavenger Hunt auch tun.
Leider treffen die Witze des Films nicht immer punktgenau ihr Ziel, sondern verfliegen sich manchmal in Möchtegern-Ulkereien wie die handelsübliche Torte ins Gesicht, die mehr dröge und langweiliger Slapstick sind, als dass die Möglichkeiten des Humors wirklich ausgespielt werden würden.
Soll heißen, das es oftmals ganz weit unter die Gürtellinie geht oder aber auf Stereotypisierungen und Rassismus gesetzt wird. Natürlich möchte es niemand Scavenger Hunt verzeihen, dass er sich über korpulente Menschen und Schwarze lustig macht, ganz gleich ob das 1979 noch okay war oder nicht.
Viel amüsanter sind die Situationen, in die die Schnitzeljäger gebracht werden, wenn sie ihre 100 Gegenstände – darunter ist auch “bringe eine dicke Person” zu finden – jagen, die sie nicht kaufen, sondern eben plündern, stehlen, leihen, irgendwie auftreiben müssen.
Scavenger Hunt
" data-orig-size="1000,537" sizes="(max-width: 890px) 100vw, 890px" aperture="aperture" />Am Ende ist das Chaos natürlich perfekt.
So geraten die Scavenger Hunter dann von peinlicher Situation zu peinlicher Situation und die Darsteller spielen sich von Episode zu Episode bis sich alles und jeder im großen Finale des Films trifft um Punkte zu zählen und ein Erbe abzukassieren.
Man wird sich vermutlich nicht allzu oft einem Film wie Scavenger Hunt widmen, aber trotz aller alt gewordener Komik hält er Stand gegen die große Konkurrenz: Auf dem Highway ist die Hölle los oder aber auch dem 1963er Eine total, total verrückte Welt. Es ist eben eine schrullig-bekloppte Komödie in bester Hanna-Barbera Wacky Races Tradition.