Es handelt sich um den mit dem hessischen Film- und Kinopreis ausgezeichneten Film “Hedi Schneider steckt fest” von Regisseurin Sonja Heiss.
Im Mittelpunkt dieses Film steht eine dreiköpfige Familie, die damit zurechtkommen muss, dass die Dame des Hauses – Hedi Schneider – eine Angststörung bekommt.
Der Film wurde bereits von etlichen Kritikern mit Vorschusslorbeeren ausgezeichnet.
Worum geht es im Film?
Die im Grunde lebenslustige Hedi entwickelt innerhalb kürzester Zeit eine massive Angststörung. Immer wieder erleidet sie Panikattacken und Angstzustände, wobei sie befürchtet, sie bekomme einen Schlaganfall und müsse sterben.
Befürchtungen, die wohl jedem Betroffenen bekannt vorkommen.
Hedis Angststörung hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Beziehung zu ihrem Mann Uli, der ebenfalls sehr darunter leidet. Auch diese Problematik wird eingehend beleuchtet.
“Hedi Schneider steckt fest” ist eine Komödie mit ernstem Inhalt und ich freue mich persönlich sehr auf diesen Film.
Schaue Dir den Trailer an:
Regisseurin Sonja Heiss hatte selbst eine Angststörung
Auch wenn es sich um keinen autobiographischen Film handelt, weiß Regisseurin Sonja Heiss wovon sie spricht. Schließlich litt sie selbst einmal an einer Angststörung.
In diesem Zusammenhang habe ich ein interessantes Interview von ihr gelesen. Dabei möchte ich zwei Aussagen besonders herausstellen:
“Es sind ganz viele, kleine Komponenten, die letztlich zu dem Zusammenbruch führen. Manchen Leuten passiert etwas Schreckliches und sie bekommen Panikattacken. Andere bekommen sie aus scheinbar fast nichtigem Anlass, weil sie zum Beispiel eine Grippe bekommen und sich schwach fühlen. Es gibt da wirklich tausende mögliche Gründe.”
Diese Aussage möchte ich unterstreichen. Die EINE Ursache für eine Angststörung gibt es meiner Meinung nach nur sehr selten.
Erfahrungsgemäß sind es meist mehrere Faktoren, die für das regelmäßige Auftreten von Angst und Panikattacken verantwortlich sind.
Deshalb behandeln wir übrigens in der Anti-Angst-Akademie auch viele unterschiedliche Faktoren. Es ist meist wie ein Puzzle, das sich nach und nach zusammenfügt.
Heiss hat Angststörung überwunden
“Und wenn man mal so eine Krise erlebt und überwunden hat, dann stärkt einen das auch. Man kann danach sogar glücklicher werden als vorher, weil man sich nicht mehr so über die Kleinigkeiten im Leben aufregt. Weil man auf eine Art gelassener und demütiger wird.”
MAN KANN EINE ANGSTSTÖRUNG ÜBERWINDEN. Heiss ist ein weiterer Beweis dafür, dass man nicht lernen muss mit einer Angststörung zu leben, sondern Angstzustände und Panikattacken überwinden kann.
Und das Leben kann sogar besser werden. Auch ich weiß das Leben heute sehr viel mehr zu schätzen als vor meiner Angststörung, fühle mich vollständiger und bin insgesamt glücklicher.
Dass man nicht ständig glücklich sein kann und wie der Lila-Laune-Bär ständig grinsend durch die Gegend läuft, versteht sich von selbst. Erwartungen wie diese sind auch ohne die Angststörung nicht erfüllbar.
Das hat auch Heiss erkannt: “Das Glück ist ja kein Dauerzustand. Aber ich bin ganz zufrieden. Manchmal. Und manchmal auch gar nicht. Wie jeder wahrscheinlich.”
Das komplette Interview findest Du übrigens hier.
Ich freue mich auf Deinen Kommentar
Ich begrüße es immer, wenn das Tabuthema “Angststörung” in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerät. Auf diese Weise werden auch psychische Erkrankungen immer weniger zum Tabu.
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