Film- & Serienhighlights: März

Von Lilastcloud

Inspiriert von Miss Booleana und weil diesen Monat der Weltfrauentag war, versuche ich in meinen heutigen Kommentaren zur Film- und Serienwelt mal ein bisschen die Figuren und Rollen der Frauen näher zu hinterfragen.

The Riot Club

(2014; Regie: Lone Scherfig; Darsteller: Max Irons, Sam Claflin, Douglas Booth, Sam Reid, Holliday Grainger uvm.)

Wäre dieser Film mit Frauen besetzt, würden sie überwiegend die Haarfarbe blond tragen, man würde sich darüber streiten, wer die Campus-Queen wird und es handelte sich vermutlich um eine Komödie, in einer noch schlimmeren Variante um eine arg konstruierte Teenie-Komödie. Dabei scheint mir gerade in weiblichen Charakteren für diesen Plot enormes Potential zu stecken, besitzen sie doch einen ganz besonderen Feinsinn für die dargestellten perfiden Charakterzüge. Man mag aufgrund der handlungstragenden körperlichen Gewalt Frauen für nicht fähig halten solche Rollen zu spielen. Aber Entschuldigung, schaut man sich nur mal die aktuell immer häufiger kusierenden Prügelvideos im Internet an, dann sieht man doch deutlich, dass köperliche Übergriffe nicht mehr ein rein männliches Ding sind, was sie wohl auch nie waren.

Nun geht es aber um Jungs, die mit dem wunderschönen englischen Wort “filthy” zu bezeichnen sind und die in einer Welt leben, die mir nicht fremder oder ferner sein könnte. Die Handlung entwickelt sich heftig und der Film hallt immer noch in mir nach. Fast wünschte ich mir, die gute alte griechische Tragödie würde wieder auferstehen – dann wären am Ende alle tot und der Zuschauer darf sich einer Katharsis erfreuen. Leider ist die Realtität nicht so gnädig wie der Tod.

Das Bildnis des Dorian Gray

(2009; Regie: Oliver Parker; Darsteller: Ben Barnes, Colin Firth, Rebecca Hall uvm.)

Ich bin großer Oscar Wilde Fan und das nicht erst seitdem ich in Dublin vor seiner Statue stand. Ganz sauber war er im Oberstübchen wohl nicht (aber das sind die guten Autoren nie) und deshalb ist es ihm wohl auch möglich eine bekannte Geschichte von dem Drang begehrt zu werden und Jung zu sein völlig anders zu erzählen. Natürlich hätte Dorian Gray auch eine Frau sein können – aber nicht zu der Zeit als Oscar Wilde schrieb… damals waren die Hauptfiguren von Männern natürlich Männer. Aber heute… könnte man doch! Eine Neuinterpretation mit weiblicher Hauptrolle wäre wünschenswert gewesen für den Film… hätte für neuen Schwung gesorgt… so bleibt der Stoff, was er ist: gut und genau das, was man erwartet.

Die Musketiere (2. Staffel)

(2015; BBC One; Darsteller: Tom Burke, Santiago Cabrera, Luke Pasqualino, Howard Charles, Tamla Kari uvm.)

Ja, meine Lieben… da kommt ihr nicht drum herum, dass ich euch mit meiner aktuellen Lieblingsserie zuspame (auch wenn noch zwei Folgen der 2. Staffel fehlen)! Und ja, auch in den Mythen und Legenden um die Musketiere sind Frauen zu finden! Ausnahmsweise sogar Frauenfiguren, die ich leiden kann ;-) Ich muss zugeben, dass mich normalerweise die Geschichte um Constance und D’Artagnon schon ziemlich nervt. Aber hier ist alles anders: Constance ist kein naives Dummerchen, sondern eine starke und selbstbewusste Frau, die in ihrem Gutsein und in ihrer Wärme sehr viel emanzipatorisches Potential trägt. Herrlich! Auf der anderen Seite ist da jedoch immer noch Königin Anna, die dem Cliché des liebesverfallenen Küken dann doch recht nahe kommt, auch wenn ich gegen Ende der ersten Staffel hoffte, sie sei eine Frau, die sehr wohl zu täuschen und tricksen weiß und vielleicht sogar so etwas wie Machthunger besitzt. In der zweiten Staffel ist sie dann doch eher nur ihrer Liebe verfallen und stolpert eher töricht durch ihre Herrschaftsverantwortung. Aber es gibt ja auch noch Mylady! Doch die enttäuscht… es scheint als sei sie in der zweiten Staffel lediglich der Stimulus für Athos Abgründe und leider bleibt kaum Raum für sie intrigant zu wirken, so dass sie austauschbar wirkt.

Deshalb und trotzdem ist die zweite Staffel eine sehr gelungene Fortsetzung, auch wenn der Humor leider etwas kürzer kommt  und es erst in der zweiten Hälfte der Staffel so richtig abgeht, weil dank des neuen bösen Gegenspielers Rochfort kein politischer Gegner, sondern ein schlichter Psychopath den Musketieren gegenübersteht. Huray!

(Wer aufgepasst hat, bemerkt, dass die Gründe D’Artagnon zu lieben noch fehlen… muss ich also noch irgendwann einbauen, nur weil ich es mag Dinge komplett zu machen ;-) )

Ich – Einfch unverbesserlich 2

(2013; Universal Studios; Regie: Pierre Coffin, Chris Renaud)

Minions!!!!

Muss ich mehr sagen???

Ich hätte jetzt gerne noch gesagt, dass es sich um geschlechtsneutrale Wesen handelt. Jedoch tragen sie männliche Namen. Also wieder mal eine emanzipatorische Frage: Warum sind Helfer-Figuren überwiegend männlich?

Was sind eure Beobachtungen bezüglich männlich und weiblicher Rollenverteilung? Sind die männlichen Rollen tatsächlich überwiegend die interessanteren? Welche männliche Rolle hättet ihr gerne mal von einer Frau verkörpert gesehen? Oder umgekehrt?