Film Review: iBOY von Fuma

Von Mia

Hin und wieder wenn wir in unserem knappen Freizeitfenster mal keine Lust auf Serien haben, durchstöbern wir sowohl Netflix, wie auch Amazon, nach ein paar neun Filmen. Auch wenn man ja eindeutig sagen muss, das Netflix offensichtlich einen höhere Affinität zu Serien hat und die Filmauswahl meist doch eher überschaubar, finden sich im Programm häufig auch wahre Perlen. Gerade die meisten Eigenproduktionen können sich durchaus sehen lassen. So hatten wir auch heute nach unserem allwöchentlichen Asia-Donnerstag, Lust auf einen Film und iBOY wurde uns auf der Startseite empfohlen. Da das Promobild ganz nett aussah, haben wir uns dann für den Film entschieden und es war eine gute Entscheidung.

Story:

Der introvertierte Teenager Tom, dessen Eltern bereits in jungen Jahren verstorben sind, lebt bei seiner Oma, in einem Häuserblock. Viele seiner Klassenkameraden wohnen ebenfalls in jenem Block, auch Lucy, das Mädchen für das er heimliche Gefühle hegt. Als sie ihn eines Tages um Nachhilfe zur Prüfungsvorbereitung bittet, akzeptiert er natürlich überglücklich. Doch als er am Abend bei ihr vorbei schaut, findet er eine offene Tür vor. Beim vorsichtigen Betreten der Wohnung, findet er ihren zusammengeschlagenen Bruder vor, während sich der Rest der Täter sexuell an ihr vergeht und die Demütigung filmt. Als einer der Einbrecher ihn entdeckt, ergreift Tom die Flucht und versucht währenddessen die Polizei zu alarmieren. Auf der Flucht wird er angeschossen und fällt ins Koma. Als er 10 Tage später wieder erwacht, erläutert ihm der Arzt das sich Teile seines Smartphones in seinem Gehirn befinden. Kurz darauf stellt er fest das er in der Lage ist elektronische Geräte zu manipulieren und macht sich auf einen Rachefeldzug um seine geschändete Flamme zu rächen.

Meinung:

Für jeden der Watchdogs bereits gespielt oder wenigstens davon gehört hat, sollte das schiere Konzept des Filmes eigentlich klar sein, wenn auch in leicht abgewandelter Form. Denn Tom hackt sich in allerlei technische Dinge ein und beeinflusst so seine Umgebung. Vom kleinen Smartphone bis hin zu Bankkonten, macht er vor nichts halt. Doch er hat durchaus auch seine Grenzen, da er recht zielgerichtet agiert. Er hat ein Ziel und das verfolgt er konsequent. Wobei ich es auch durchaus lustig an zu sehen finde, wie er durchgängig sich nach und nach weiter an Lucy heran macht. Ich meine hey, warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Die Animationen der Visuellen Darstellung der elektrischen Welt fand ich hervorragend dergestellt, wenn auch mich so einiges wie gesagt stark an Watchdogs erinnert hat^^ Aber ich denke diese Netflix Produktion wird schon gewusst haben woran sie sich hier anlehnt. Persönlich hat mich aber an der allgemeinen Situation des Filmes fasziniert, dass es mit diesem Block in dem das ganze ja mehr oder weniger spielt, ja doch sehr an die vielen „Slums“ die man immer wieder in den Französischen Filmen sieht, erinnert. Irgendwie fiel mir dieser Kontrast aus (Privat)Schule und Slum etwas unangenehm auf und wirkte so unglaubwürdig. Allerdings liegt das glaube ich einfach daran, dass das tragen von Schuluniformen im Kontrast zur „Ghetto“-Klamotte für mich einfach zu unnachvollziehbar ist.

Das Spannungsniveau des Filmes bleibt den ganzen Film über eigentlich relativ stabil, wobei es am Ende so einen kleinen Knackpunkt gibt der dem Film meiner Meinung nach etwas die Dynamik nimmt. Lustigerweise hat mich der Film aber auch an die Serie Black Mirror erinnert, die ja auch gerne solche „Nahen Zukunfts“-Settings abgedeckt hat. Auch mit den beiden Hauptcharakteren hat sich Netflix ein Gefallen getan, denn gerade Bill Milner wirkt als „Hacker“ um einiges angenehmer als jetzt ein Rami Malek in Mr. Robot. Aber das ist denke ich wiederum Geschmackssache.

Fazit:

Wiedereinmal hat Netflix bewiesen, dass sie nicht nur gute Serien, sondern auch gute Filme machen können. Eine spannende Moderne Rache-Saga, die vielleicht kein Kultfilm wird, aber auf jeden Fall Spaß macht. Jeder der schon Spaß an der Visuellen Darstellung von Filmen wie Nerve hatte und dem solche modernen Science Szenarien mag sollte sich den Film auf jeden Fall mal ansehen. Von mir gibt es hier leider durch das etwas schwache Ende 7.5 von 10 modernen Rache-Sagas.