Quentin ist unzufrieden. Unzufrieden mit sich und seinem Leben. Der hochbegabte Schüler sieht keine besonders rosige Zukunft auf sich zukommen und vor allem ist er gelangweilt. In der Schule war er immer ohne großartige Anstrengungen der Beste. Im wahren Leben ist er jedoch nur Durchschnitt. Neben James hat er einfach keine Chance, denn James hat alles was er gerne hätte. Hauptsächlich Julia. Als er sich eines Tages zu Vorstellungsgesprächen fürs College aufmacht, findet er seinen Gesprächspartner tot auf. Eine ominöse Krankenschwester drückt ihm einen Umschlag in die Hand, darin befindet sich ein Manuskript: Es ist das Manuskript des nie veröffentlichten letzten Bandes der Fillory-Reihe. Die das einzige ist, was Quentin wirklich liebt. Nur allzu gerne verschwindet er in der magischen Welt und vergisst alles um sich herum.Wie wäre es wenn du plötzlich in die Welt von Harry Potter eintauchen könntest? Für Quentin geht dieser Wunsch in Erfüllung. Er findet sich bei einer Aufnahmeprüfung für das Zaubercollege Brakebills wider. Zunächst hält er das alles für einen großen Scherz, eine Täuschung. Als der Dekan dann aber seine Eltern verzaubert, ist er sich nicht mehr so sicher was real ist und was Magie.
„Fillory – Die Zauberer“ ist eine Mischung aus Narnia, Oz und Harry Potter. Das klingt vielversprechend und das ist es auch. Der Leser begleitet den jungen Magier bei seiner Magierausbildung. Leider ist diese sehr zusammengerafft. Anders als bei Potter und Co. wird in einem Buch nicht ein Schuljahr erzählt. Eigentlich ist die Schulzeit auch mehr Nebenhandlung und nimmt nur den ersten Teil ein. Es geht vielmehr um die Entwicklung der Magier. Anfangs noch als Neulinge, werden sie schnell stärker und ihre Kräfte mächtiger. Fillory spielt die meiste Zeit eine untergeordnete Rolle. Sehr schade, da auf dem Buchrücken bereits verraten wird, dass es Fillory wirklich gibt. Bis zum dritten Teil des Buches lernt der Leser aber nur die Buchreihe am Rande kennen, die für die Handlung eigentlich keine Rolle spielt. Erst wenn man die Schulbildung und die Phase des Nichtstuns hinter sich gebracht hat, kommt der Moment in dem sie rausfinden, dass es Fillory wirklich gibt. Zu diesem Zeitpunkt startet das Abenteuer auch erst richtig. Die Handlung plätschert bis dahin mehr oder weniger vor sich hin. Es ist spannend zu lesen wie sie zu Magiern werden, allerdings fehlt hier oft die Liebe zum Detail. Andere Bücher des Genres lassen den Leser an Zaubersprüchen teilhaben oder an der Zusammenmischung von Zaubertränken. In Fillory wirkt das alles stark zusammengeschnitten und gekürzt. Ausführlicher wird es dann am Ende, das Land Fillory und seine Bewohner bekommen viel Raum, werden detailliert beschrieben und die geheime Welt facettenreich dargestellt.
Fillory ist aber trotz Parallelen zu Harry Potter und Narnia kein Kinderbuch. Es geht um One-Night-Stands, Triebe und Intrigen. Auch die Charaktere sind nicht aalglatt. Quentin ist stellenweise schon unsympathisch wenn er andere für sein verkorkstes Leben verantwortlich macht oder über seine Eltern herzieht. Quentin ist natürlich nicht die einzige Figur des Buches. Er lernt in seiner Zeit in Brakebills Alice kennen, ein stilles graues Mäuschen mit einem schwierigen Verhältnis zu ihrer Familie. Alle anderen Charaktere bleiben relativ farblos. Da Quentin viel Raum für sich und seine Probleme beansprucht. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit ihn sympathisch zu finden
Fantasyfans kommen voll auf ihre Kosten. Es gibt Liebe, Sex, Action und zwischendurch auch lustige Szenen, die selbst langatmige Abschnitte überstehen lassen und darauf hoffen lassen, dass Fillory eine neue Reihe wird, die begeistert. Band eins hat das, bis auf einige Punkte definitiv geschafft.