Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen | E.L James

Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen | E.L James
Preis:
12,99€
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 608 Seiten
Genre: Erotik
Originaltitel: Fifty Shades of Grey
Reihe: 3. Teile
Verlag: Goldmann
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Von Fifty Shades of Grey habe ich das erste Mal vor zwei Jahren gehört - kurz vor meinem sechzehnten Geburtstag. Bis dato war es relativ unbekannt in Deutschland und ich hörte davon in einer RPG-Gruppe auf Facebook. Ich hatte mir die Inhaltsangabe durchgelesen (war da aber noch eine andere, als jetzt) und es mir von meiner Besten Freundin zum Geburtstag schenken lassen. Da es so unbekannt war, musste meine Freundin mehrmals nach fragen und in verschiedene Buchläden gehen, weil niemand dieses Buch hatte.
Sie ist 21, Literaturstudentin und in der Liebe nicht allzu erfahren: Anastasia Steele! Doch dann lernt sie den reichen und ebenso unverschämt selbstbewussten wie attraktiven Unternehmer Christian Grey bei einem Interview für ihre Uni-Zeitung kennen. Eigentlich möchte sie ihn schnellstmöglich wieder vergessen, denn die Begegnung mit ihm hat sie zutiefst verwirrt. So sehr sie sich aber auch darum bemüht: Sie kommt nicht von ihm los. Christian führt Ana in eine dunkle, gefährliche Welt der Liebe ein - in eine Welt, vor der sie zurückschreckt und die sie doch mit unwiderstehlicher Kraft anzieht

Meine Meinung
Ich habe angefangen das Buch zu lesen, als es niemand kannte, dementsprechend kann ich mit dem Hype, der derzeit drum gemacht wird, nicht verstehen. Ich war sogar die erste, die es in meiner Familie gelesen hat. Inzwischen kennen meinen meine Tante, Cousine und ihre Mutter es auch, letztere hat sich sogar sofort Karten für den Film gekauft, als der Vorverkauf begonnen hat, und versucht jetzt öfters eine Konversation zum Buch/Film zu starten - an der ich nicht interessiert bin.
Fifty Shades of Grey ist ein Buch, was ich am Anfang geliebt habe und wegen dieser Buchliebe sogar über die sehr einfache Art, wie es geschrieben ist, drüber wegsehen konnte. (Achtung, Spoiler) Ich bin fasziniert von dieser Liebe zwischen den beiden gewesen und es zerbrach mir das Herz, als Ana Christian am Ende verlassen hat. Und jetzt? E.L James hat ein Roman erschaffen, der die meisten erschüttert hat. Bondage? Peitschen? Spielzimmer? Ich muss gestehen, dass ich es anfangs und auch jetzt nicht wirklich schlimm finde. Es gibt eben Menschen, die ein "anderes" Sexleben haben, genauso wie es auch Bi- und Homosexuelle gibt. Entweder bin ich da sehr nüchtern oder habe einfach größtes Verständnis. Vielleicht hat mich das auch nicht geschockt, weil ich öfters auf beim Christopher Street Day bin, wo es unter anderem auch ein Zug für -ich nenne es jetzt mal so- Lack und Leder gibt. Aber zurück zum Buch. Dass Christian und Anastasia keine selbstkreierten Charakter sind, habe ich nach einer Woche heraus gefunden, als ich gelesen habe, dass dieser Roman eigentlich eine Fan Fiktion zur Twilight-Saga ist und ich als ehemals riesigen großer Twiheart muss sagen: Man merkt es, zwar nicht sofort, aber man tut es. Ebenso wie ich bei Sylvia Days Roman Crossfire gemerkt habe, dass Eva und Gideo auch nicht ganz ihre Charakter sind.
Christian Grey - ja, wie könnte man ihn nicht vergöttern, aber mal ehrlich: Wird es jemals einen Millionär geben, der sich mit fünzehn von einer älteren Frau in die Welt des BDSM einführen lässt, daran gefallen findet und es aus Liebe zu einer anderen dann sein lassen möchte, der grausame Dämonen mit sich rum trägt und sich als schlecht empfindet, jedoch andererseits der herzensgute Mensch ist, wenn er möchte? Ich denke nicht und das ist es auch, warum ich an Christian nie den Gefallen finden konnte, den andere Leserinnen haben. Er ist mir, wie Ana öfters mal im Buch sagt, zu sprunghaft, manchmal zu aggressiv und nicht durchschaubar. Mit seinem "Ich-will-dich-habe-aber-du-bist-zu-gut-für-mich"-Spiel macht er sich auch nicht sympathischer für mich. Ich konnte nicht einmal mehr Mitleid mit ihm haben, als er Ana seine Geschichte offenbart hat, weil mich das leider überhaupt nicht berührt hat, tragischer fand ich da den Gedanken, dass Ana tatsächlich sterben und er sie verlieren würde. Da hatte er mehr Mitleid von mir - zumindest so viel, wie man für einen Buchcharakter haben kann.
Mit Ana ist es inzwischen leider genau so, wobei sie mir gefällt. Für mich war es schwer zu glauben, dass jemand bis zu seinem 21. Lebensjahr Jungfrau bleibt und dann kommt plötzlich der Typ, den sie liebt, aber natürlich musste es irgendwelche Makel geben. Sie ist mir manchmal zu schüchtern, verängstigt und ich weiß nicht. Sie ist die perfekte graue Maus, die aber ihren Prinzen findet, aber weiterhin die graue Maus bleibt. Ich hätte mir bei ihr sehr gut den Cinderella-Effekt vorstellen können: graue Maus - Traumprinz kommt - Prinzessin. Und ja, ich weiß: Anastasia macht eine Wandlung durch, allerdings eher beruflich und in ihrem Sexleben - charakterlich leider überhaupt nicht, meiner Meinung nach, oder wenn, dann nur minimal. Ihr "Ich-muss-Christian-retten-und-lieben-aber-er-hat-da-diese-Macke"-Spiel ist ebenso wie das bei Christian. 
Christian und Ana harmonieren miteinander, für mich aber nicht so, wie es Bella und Edward tun. Die Beziehung von Christian und Ana ist eine Retten und Gerettet werden Beziehung, wo beide Angst vor ihren Gefühlen haben. Bei Bella und Edward ist es anders. Sie gehen das Risiko ein, beide opfern jeweils etwas für dieses Risiko und sind am Ende glücklich. Ich würde sogar behaupten, glücklicher als Christian und Ana.
Ich weiß auch nicht, ob es an der Übersetzung liegt oder ob das Original schon sehr einfach geschrieben ist, allerdings bietet die deutsche Sprache so viele Verben, Adjektive und weiß ich nicht, und trotzdem ist es von Niveau her sehr flach gehalten. Es ist nicht anspruchsvoll, von daher kann man es nebenher lesen ohne sich wirklich darauf konzentrieren zu müssen. Vielleicht mag es auch an diesem Genre liegen, dass die Sprache dort meist sehr einfach gehalten wird, aber ein bisschen sprachliches Niveau wäre schön gewesen.
FazitDas Buch ist eine schöne Liebesgeschichte, die einfach geschrieben ist und nebenher etwas BDSM einfließen lässt (was übrigens mit den folgenden zwei Teilen abnimmt). Wer es mag, dass es innerhalb eine Protgonistenbeziehung viel Streit und Trennung gibt und dass einer von beiden sehr dominant und eifersüchtig ist, kann ich Fifty Shades of Grey nur empfehlen.
Für mich ist es ein Roman, der neben viel Sex, versucht sehr dramatisch zu sein, allerdings aufgrunddessen teilweise sehr eintönig und langweilig ist.

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