Veröffentlicht am 12. Oktober 2013 | von Marco Rauch
0FIFA 14
FIFA 14 Marco RauchWertung
Summary: hoher Spielspaß, realistische Ballphysik, stimmiger Sound, schwache Hintergrundgrafik, wenig Neues
3.5
Fußball
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Noch ein letztes Stelldichein des beliebtesten europäischen Sports auf der aktuellen, bald auslaufenden Konsolengeneration bietet wenig Neues, dafür gelungene Detailverbesserungen. Doch macht das alleine ein lohnenswertes Spiel?
Nach dem gelungenen, aber nicht großartigen Madden NFL 25 (zur Kritik) und dem durchwachsenen NHL 14 (zur Kritik), kommt mit FIFA 14 nun auch das neueste Fußballspiel von EA auf den Markt. Gleich zu Beginn fällt schon auf: optisch hat sich nicht viel verändert. Natürlich, die Grafik sieht nach wie vor Spitze aus und überzeugt, aber im Grunde sieht es genau so aus, wie das Spiel aus dem letzten Jahr (zur Kritik von FIFA 13). Dabei hätte es zumindest beim Hintergrund, also den Zuschauern, durchaus Verbesserungspotenzial gegeben, denn das Publikum ist nach wie vor die unscharfe Menschenmasse, die relativ wenig Eigenleben zu besitzen scheint. Auch akkustisch hat sich wenig geändert, funktioniert aber besser. Pfeifkonzerte, Fangesang und auch die Kommentatoren (mit fast identen Sprüchen, wie eh und je) tragen massgeblich zur Stimmung im Stadion bei.
Doch abseits der Optik, was gibt es neues im Spiel an sich? Was einem sofort auffällt ist die verbesserte Ballphysik, die zu einem, zwar nicht deutlichen, aber doch erheblich gesteigerten Realismus führt. Gemeinsam mit dem gut umgesetzten Schusssystem, führt es zu zahlreichen unterschiedlichen Toren, Schüssen und auch 1-gegen-1 Auseinandersetzungen. Überhaupt ist danke der Ignite-Engine, dem Ball- und Spielerverhalten und auch der KI ein durchwegs realistisches Spielvergnügen gewährleistet. Doch bei genauem Hinsehen sind die Verbesserungen nur punktueller Natur. Was man schon beim Vorgänger kaum bemängeln konnte wurde in FIFA 14 natürlich nicht verschlechtert, aber eben nur in minimaler Form verbessert. Es trübt den Spielspaß an sich nicht, lässt einem aber doch an der Sinnhaftigkeit eines jährlich erscheinenden Titels zweifeln, wenn er kaum Neuerungen zu bieten hat.
Viele der spielerischen Änderungen fallen Anfangs kaum auf, doch das Gameplay von FIFA 14 hat durchaus einen Fortschritt zum letzten Titel geschafft. Ein verbesserter Spielaufbau, sorgt für noch mehr Realismus, Tore sind härter zu erkämpfen und auch ein gewisser taktischer Tiefgang im Matchaufbau ist nicht zu missachten. Dies zeigt sich auch an der Individualität des jeweiligen Fußballers. Jeder ist mit eigenen, unterschiedlichen Fähigkeiten versehen, einer ist ein Ballkünstler und kann daher besser mit dem runden Leder umgehen, ein anderer ist wiederum extrem schnell und kann einen explosionsartigen Angriff anführen. Natürlich gibt es auch viele ähnliche Spieler, aber das ist bei einer derart tief besetzten Liga natürgemäß nicht zu vermeiden, dennoch ist es EA gelungen unterschiedliche Fähigkeiten der Spieler hervorzuheben und besser ins Spielverhalten zu integrieren.
In Sachen Lizenzen hat sich ebenfalls wenig getan, hier wurden kaum Kosten und Mühen gescheut, so viele Ligen und Divisionen wie möglich zu integrieren. Ebenfalls wenig neues bieten die verschiedenen Spielmodi. Karrieremodus von Spieler oder Trainer oder Ultimate Team, die Änderungen sind erneut kaum ersichtlich. Bei Ultimate Team zum Beispiel wurde gerade mal der Suchfilter für Spieler verbessert und die Auswirkungen der Teamchemie angepasst. Ähnliches gilt beim Karriere-Modus. Man hat jetzt zwar die Möglichkeit bzw. ist dazu gezwungen als Trainer mehr Geduld aufzubringen, da es nicht mehr so einfach ist sich ein perfektes Team von heute auf morgen zusammen zu stellen und durchaus mehr Wert auf Spielerscouting gelegt wird, doch abseits davon sucht man Neuerungen vergebens.
Im Grunde verhält es sich mit FIFA 14 kaum anders, wie mit den restlichen bereits erschienen Sportitel aus dem Hause EA. Sie machen eigentlich nichts falsch, liefern extrem hochqualitative Spiele, die viel Vergnügen bereiten und enormen Spaß bieten, egal ob alleine oder mit Freunden. Es gelingt ihnen stets perfekt Unterhaltung und Realismus in Einklang zu bringen. Doch im Hinterkopf nagt einem stets diese lästige, die Hirnzellen attackierende Frage: Wieso Geld für ein “neues” Spiel ausgeben, wenn ohnehin fast alles beim alten geblieben ist?
Plattform: PS3 (Version getestet), Xbox 360, PC, PS2, PS Vita, PSP, Xbox 360, Xbox One, PS4, Wii,
Spieler:1-7, 1-22 (online), Altersfreigabe (PEGI): 3, Release: 27.09.2013, www.ea.com/de/fifa-14
Tags:3.5 von 53DSEAFifaFußballPCPS VitaPS2PS3PS4PSPSportspielWiiXBox 360Xbox One
Über den Autor
Marco Rauch Aufgabenbereich selbst definiert als: Kinoplatzbesetzer. Findet den Ausspruch „So long and take it easy, because if you start taking things seriously, it is the end of you” (Kerouac) sehr ernst zu nehmend.