Ganz zu Beginn erst mal ein riesiges Dankeschön für eure Kommentare hier, auf Facebook und Instagram zu meinem Beitrag von gestern, bei dem ich meine Themenwahl für den Nähblog Contest bekannt gegeben habe! Ich freue mich, dass euch das Thema genauso gut gefällt wie mir! Da kommt was auf euch zu hihi. Erst mal auf mich. Ich nähe und sticke mir hier die Finger wund. Falls ihr noch Ideen habt was man nähen könnte oder ihr Märchenstoffe habt die ihr los werden wollt, her damit xD
So, Spaß beiseite, jetzt mal zum eigentlichen Thema dieses Posts!
Tassenteppich. Braucht man sowas? Bisher hatte ich ja immer die diversen Mugrugs als Schnickeldi abgetan. Sieht net aus, scheint etwas überflüssig, ist aus undehnbaren Stoffen – Fazit: Brauch ich nicht.
Nun ist es ja so, dass man selten direkt gefragt wird, ob man etwas probenähen möchte, sondern normalerweise bewirbt man sich um ein Probenähen. Kommt ein Schnittersteller also auf einen zu und fragt ob man Lust und Zeit hätte, dann fühlt man sich schon geehrt und versucht es irgendwie möglich zu machen. Besonders wenn man denjenigen quasi “kennt”.
Und da ich ja auch noch Taufpatin bin, konnte ich erst recht nicht nein sagen! Zumal die Probenähzeit 2 Wochen betrug. Da bekomm selbst ich den undehnbaren Stoff gebändigt. Also, keine Ausreden da, da muss ich jetzt durch.
So, nun wisst ihr, warum ausgerechnet ICH also bekennender Baumwollphobiker einen Mugrug genäht habe. Als ich der lieben Katharina von Greenfietsen zugesagt hatte, habe ich gefragt wieso sie eigentlich auf mich kommt. Die Antwort kam schnell: Sie brauchte eine Nuss im Team. Wenn ich es schaffen würde, den Mugrug ohne größere Verletzungen zu nähen, dann wüsste sie ja genau dass ihre Anleitung was taugt. So oder so ähnlich war ihre Erklärung. Ich bin also die Nuss des Probenähteams. Der Dumbatz sozusagen
An dieser Stelle liebste Katharina erstmal vielen Dank für deinen äh Mut. Vertrauen kann mans ja nicht nennen
Du weißt ja, wenn ich fürs nächste Probenähen eine Jersey-Nuss brauche, bist du definitiv fällig. Das ist jetzt echt ein großer Ansporn für mich, mich endlich mal hinzusetzen und entweder das Sempit oder die RAS für Damen mal zu gradieren. Sobald ich die Wohnung geputzt habe. Ihr glaubt echt nicht wies hier aussieht!!!
Äh zurück zum Probenähen, ich hab da wohl meinen roten Faden etwas verheddert. Also: Ich verkünde freudigst dass ich den Mugrug nähen konnte ohne mich oder Fietsi in Mitleidenschaft zu ziehen! Lediglich beim zusammennähen von Vorne und Hinten war ich etwas doof, aber letztendlich habe ich die zwei Teile auch irgendwie aufeinandergedübelt bekommen.
So, jetzt mal ein paar Details zu meinem Untersetzer. Gewünscht war von Katharina, mit Materialien zu spielen, aber Form und Fuchs zu lassen wie sie sind. Mission accomplished. Fuchs sitzt und irgendwie oval ist das Ding auch geworden, eventuell mit ein paar Dellen. Ich kann mich einfach nicht dran gewöhnen dass man undehnbare Stoffe nicht so hindehnen kann dass es passt. Mit Jersey wäre das einfacher gewesen! Jedenfalls habe ich hier noch ein Stück beschichtete Baumwolle gehabt, und die muss ja auch mal weg bevor sie schlecht wird oder so. Ich war mir mit dem Vlies unsicher und deshalb habe ich erstmal zugeschnitten und den Fuchs appliziert. Applikation für Faule quasi! Ich habe erst mal Bügeldings drauf gebügelt und dann die Teilchen ausgeschnippelt. Dann habe ich festgestellt dass es anscheinend so ein Bügeldings gibt wo man dann noch ne Folie abzieht und dann kann man es direkt aufs Ziel bügeln und dann bequem drumrum nähen. So eins hatte ich aber wohl nicht. Zumindest habe ich nicht entdeckt wo man da noch was abziehen können soll. Also habe ich die Teilchen auf mein beschichtetes Oval arrangiert und dann festgestellt dass ich das ja jetzt nicht ordentlich feststecken kann. Ähem. Nun gut. Also jeweils ein Teil festgehalten, unter die Nähma, und dann “schlampig” drumrum genäht. So richtig nach applizieren mit engem Zickzack war mir nicht. Das hätte ich bestimmt eh nicht richtig ordentlich hin bekommen und dann gefällts mir gewollt unordentlich doch besser. Nach und nach habe ich dann alle Teilchen an ihren Platz verbannt und fand mein Werk schon mal so richtig cool! Fietsi bekam noch ne Schleife aus einem Jerseystreifen auf den Kopf, ein paar Knöpfe dran, auch für die Augen und die Nase. Auf so kleine Stoffteile hatte ich keine Lust und da erschien mir das mit den Knöpfen eine gute Idee. Da darf man dann halt nicht die Tasse hinstellen sonst kippt die. Ist halt so. Schönheit vor Praktikabilität!
Dann habe ich mir tatsächlich noch ne passende Paspel gebastelt, weitestgehend unfallfrei. Ok, ich hätte vorher mal lesen oder messen können, wieviel ich davon brauche und dass ja an einer Seite ein Stück Kordel und an der andern Seite ein Stück Stoff über stehen soll. Aber gut, wozu hat man einen Nahttrenner, der will ja auch mal benutzt werden. Die Wurst hab ich dann an die Vorderseite genäht, das hat soweit auch geklappt, ich hatte ja brav den Rand eingeschnitten. Wenn man die Anleitung von Katharina aufmerksam liest, muss man auch nicht auftrennen um Anfang und Ende der Paspel nahezu unsichtbar zu verbinden.
So, das war ja einfach bisher. Quasi. Also schnell das Rückenteil geschnitten, genäht und auf die Vorderseite gesteckt. Ähem ja. Nochmal aufgetrennt und richtig zusammen genäht, und dann hat es schon besser gepasst. Für mich als Baumwollhonk war es ein bisschen fuddelig, die zwei Seiten mit der Paspel zwischendrin oval zusammen zu nähen, aber irgendwie gings schon. Da macht dann wohl Übung den Schneider oder so. Sodann große Spannung! Wenden durch die Wendeöffnung. Die ich mal wieder knapper als Nötig bzw. Eingezeichnet gelassen hatte. Naja, Fietsi musste den Bauch und die Ohren ordentlich einziehen, dann hats auch gepasst. Sieht jetzt halt ein bisschen zerknittert aus, aber ich war mir unsicher, ob ich beschichtete Baumwolle bügeln darf??? Und mit den Knöpfen und überhaupt???
Ja und was ist mir aufgefallen als ich meinen Tassenteppich nun gewendet und fertig vor mir liegen hatte???
Genau, ich hatte die Sache mit dem Vlies garnicht geklärt sondern vergessen und folglich ist mein Tassenteppich ungepolstert. Aber da es ja beschichteter Stoff ist, ist die Sache dick genug und das passt schon so. Das gehört quasi so.
Wollt ihr nun sehen was ich fabriziert habe?
Ich habe mich farb- und stofftechnisch schon ein bisschen winterlich eingestimmt und sehe mich mit dem Mugrug und einer Tasse Tee gemütlich auf der Couch liegen während es draußen schneit. Also in etwa 15 Jahren, wenn ich Zeit dafür habe und Sophia mir weder Tasse noch Rug klaut
Der Fuchs tigert jetzt mal rüber zur Fuchslinkparty von Greenfietsen! Und natürlich zu RUMS und den andern verrückten Nähweibern. Schon verrückt dass wir alle Nachts am Rechner sitzen um einen guten Platz zu ergattern