FIA WTCC: Vorschau Marrakesch 2013

Von Morethanracing @morethanracing

Das zweite Saisonrennen der WTCC steigt in Marrakesch, einem Stadtkurs, der das vierte Mal befahren wird. Hauptgesprächsthema ist natürlich die Dominanz der Chevrolets in Monza. Ob es hier anders sein wird?

Marrakesch ist ein eher unüblicher Stadtkurs: Mit den langen Geraden und engen Schikanen ähnelt er eher Monza als beispielsweise Macau und Porto. Topspeed wird also auch hier wieder entscheidend sein. Auf dem 4,5 Kilometer langen Kurs werden je 11 Runden gefahren. Im Trockenen werden Rundenzeiten von etwa 1:43 zu erwarten sein.

Der Freitags-Test fiel ins Wasser

Wettermäßig fing das Wochenende so an, wie Monza aufhörte. Schon dort regnete es wie aus Eimern — in Marrakesch, einem sonst eher trockenen Ort, war der Regen am Freitagnachmittag so stark, dass sogar die halbstündige Testsession abgesagt werden musste. Die Vorhersage für Samstag und Sonntag sieht allerdings besser aus: Sonnenschein und knapp 20 Grad.

In Marrakesch wird man also das erste Mal unter trockenen Bedingungen sehen können, wie eklatant der Vorsprung von Chevrolet wirklich ist. RML-Fahrer Tom Chilton ließ jedenfalls schon verlauten, dass mit ihm zu rechnen ist. “Mein Fahrzeug sollte gut zur Strecke passen und da ich mein erstes Podium eingefahren habe, bin ich bereit zu mehr!”, sagte der WM-Zweite TouringCarTimes. Auch Yvan Muller zeigte sich zuversichtlich: “Die Geschichte zeigt, dass der Cruze hier immer gut ging. Ich will also die maximale Punktzahl mitnehmen.”

Honda hingegen beklagte sich schon in Monza über fehlenden Topspeed und wird es deshalb auch in Marrakesch nicht leicht haben. Trotzdem gehen sie als Führende der Herstellerwertung nach Marrakesch, was für Verwirrung sorgte. Chevrolet zog sich direkt aus der Meisterschaft zurück, BMW und SEAT traten zwar die letzten zwei Jahre auch ohne Werksunterstützung in der Wertung an, zogen nun aber auch den Stecker.

Honda führt in der Herstellerwertung also mit sagenhaften 94 zu 6 Punkten gegen Lada, nachdem diese sich nach dem Qualifying von Monza vom Event zurückzogen. Die Autos sind mittlerweile wieder repariert, doch der Schuldige fehlt: Aleksei Dudukalo wurde nach seinem Aussetzer kurzerhand in die Russische Tourenwagenmeisterschaft zurückversetzt. Sein Cockpit übernimmt Mikhail Kozlovskiy. Über den Speed von Lada kann man nur wenig aussagen, da die Vergleiche fehlen. James Thompsons neunter Platz im Qualifying von Monza ließ jedenfalls schon einmal aufhorchen, vor allem, da das Auto nach der Kollision mit dem Teamkollegen nicht mehr geradeaus fuhr.

Auch SEAT könnte wieder vorne mitspielen. Marc Basseng holte im zweiten Rennen in Monza bereits einen ausgezeichneten vierten Platz und Rob Huff konnte vom jeweils letzten Startplatz auf die Plätze 6 und und 10 vorfahren. Sollte der amtierende Weltmeister also diesmal heil durch das Qualifying kommen, ist ein Podestplatz durchaus in Reichweite.

Tom Coronel feiert seinen 41. Geburtstag

Von den BMW-Fahrern war in Monza eher wenig zu sehen. Gerade einmal fünf Punkte konnten von D’Aste, Coronel und Barth mitgenommen werden. Vor allem von Mehdi Bennani wird bei seinem Heimrennen mehr erwartet. Tom Coronel feierte am verregneten Freitag unterdessen seinen 41. Geburtstag — herzlichen Glückwunsch!

Das Qualifying startet am Samstag um 16.30 Uhr. Das erste Rennen findet am Sonntag um 17.15 Uhr statt, das zweite Rennen direkt im Anschluss. Eurosport übertragt beide Rennen live, das Qualifying läuft auf Eurosport 2.