FIA WTCC: Lopez siegt sensationell!

Von Morethanracing @morethanracing

Lopez gewinnt bei seinem ersten WTCC-Wochenende

Beim zweiten Rennen in Argentinien sorgte Jose Maria Lopez für eine faustdicke Sensation und holte sich seinen Heimsieg beim ersten WTCC-Auftritt.

Lopez konnte seinen Vorteil beim stehenden Start perfekt ummünzen und sich vom Rest des Feldes absetzen. Dahinter wurde es erwartungsgemäß eng. Tiago Monteiro legte einen super Start hin und schob sich von Position Fünf auf den zweiten Platz nach vorne. Dahinter reihten sich vorübergehend Nykjaer, Tarquini und James Nash ein. Yvan Muller konnte bereits vom zehnten auf den sechsten Platz fahren. Kurz darauf schnappte er sich auch Nash und war Fünfter. In Runde Zwei gab es den ersten von vielen Lackaustauschen. Gabriele Tarquini verbremste sich und schob auch Nykjaer etwas von der Ideallinie. Muller und Nash konnten somit komfortabel auf die Plätze Drei und Vier vorrücken. In der nächsten Runde war es Nykjaer, der sich verbremste und Tarquini rutschte durch. Muller konnte sich unterdessen an Monteiro heranpirschen und ihn mächtig unter Druck setzen.

Runde Fünf brachte dann die rennentscheidende Szene: Yvan Muller schiebt Tiago Monteiro an. Der Portugiese wird ins Kies geschoben und verliert mehrere Plätze. Die Rennleitung reagierte sofort und bestrafte den WM-Führer mit einer Durchfahrtsstrafe. Für Muller waren WM-Punkte somit außer Reichweite, was seiner dominanten Führung allerdings keinen Abbruch tun sollte. Für Jose Maria Lopez waren das großartige Neuigkeiten. Seine direkten Verfolger hatten sich aus dem Weg geräumt, nun hatte er eine dominante Führung vor Gabriele Tarquini.

Muller musste zur Drive Through Penalty antreten

Auch im Hinterfeld kam es zu immer mehr heftigen Rangeleien. Zunächst kollidierte James Thompson mit seinem Landsmann Rob Huff. Rob Huffs Radaufhängung kollabierte und der Weltmeister musste aussteigen. Auch James Thompson sollte fünf Runden später den Preis zahlen, indem er ebenfalls ausschied. Für Münnich Motorsport sollte es eine Runde später noch dicker kommen. Tom Coronel fuhr Marc Basseng am Ende der langen Geraden, dem schnellsten Teil der Strecke, auf das Heck. Basseng konnte den Wagen zwar abfangen, doch auch sein Auto war von nun an unfahrbar. Aber auch das war noch nicht alles. Hugo Valente schob Darryl O’Young an, der drehte sich direkt vor der Verfolgergruppe und hatte Glück, dass er von niemandem erfasst wurde.
Valente kam auf Platz Acht ins Ziel. Allerdings kann man damit rechnen, dass dort noch eine Strafe folgen könnte, da er bereits in Porto Franz Engstler in ein Bergungsfahrzeug schickte und für Argentinien mit zehn Strafplätzen im Grid bestraft wurde. Tom Coronel wurde direkt nach dem Rennen von den Kommissaren freigesprochen.

All das ließ den Führenden Jose Maria Lopez völlig kalt. Er holte an seinem ersten WTCC-Wochenende seinen ersten Sieg. Das gelang in der Geschichte der “modernen” Tourenwagen-Weltmeisterschaft davor nur Dirk Müller und James Thompson. Allerdings war das auch das erste Rennen der neu formierten Serie. Auch für das deutsche Wiechers-Sport-Team ist es ein ganz besonderer Erfolg. Für die Truppe aus Nienburg ist es erst der dritte Erfolg in der WTCC, der letzte kam 2011 durch Stefano D’Aste. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass Lopez dieses Jahr wohl nicht mehr in der WTCC auftauchen wird. In Sonoma wird wieder der reguläre Fahrer Fredy Barth ins Lenkrad greifen. Vielleicht lässt sich aber für 2014 ein Cockpit finden.

Gabriele Tarquini wurde zweiter und konnte Honda endlich wieder ein Erfolgserlebnis bescheren. Pepe Oriola konnte als Dritter erneut auf das Podest klettern. Die Podiumszeremonie selber bescherte ebenfalls eine Überraschung, als die deutsche Hymne für Wiechers-Sport angestimmt wurde. Unglücklicherweise wurde nicht die dritte, sondern die erste Strophe des Deutschlandliedes abgespielt. Diese gehört wegen ihres anstößigen Textes bekanntlich nicht mehr zur offiziellen Fassung und traf nicht ganz überraschend auf Unverständnis bei Teamchef Dominik Greiner.

Die WTCC macht nun erneut vier Wochen Pause. Anfang September geht es in den Vereingten Staaten weiter.

Das Rennergebnis: 

 1  Jose Maria Lopez    BMW
 2  Gabriele Tarquini   Honda
 3  Pepe Oriola         Chevrolet
 4  Michel Nykjaer      Chevrolet
 5  Norbert Michelisz   Honda
 6  Tiago Monteiro      Honda
 7  James Nash          Chevrolet
 8  Hugo Valente        SEAT
 9  Tom Coronel         BMW
10  Stefano D'Aste      BMW
11  Alex MacDowall      Chevrolet
12  Tom Chilton         Chevrolet
13  Yvan Muller         Chevrolet
14  Fernando Monje      SEAT
15  Franz Engstler      BMW
16  Mikhail Kozlovskiy  LADA
17  Rene Münnich        SEAT
18  Darryl O'Young      BMW
19  Charles Ng          BMW
20  James Thompson      LADA
21  Mehdi Bennani       BMW
22  Marc Basseng        SEAT
23  Rob Huff            SEAT