FIA WEC: Toyota triumphiert auch in Spa!

Von Morethanracing @morethanracing

Toyota war auch beim zweiten Rennen der FIA WEC in Spa nicht zu schlagen, während bei Audi die Gesichter nur auf den ersten Blick etwas lang erschienen. Das Toyota in diesem Jahr bisher das Maß der Dinge ist, ist nicht sonderlich überraschend. Die Japaner haben besonders in Sachen Hybrid deutlich mehr Erfahrung als die Konkurrenz und auch das Konzept des diesjährigen Wagens scheint das derzeit beste zu sein. Auch wenn am Anfang noch zunächst alles danach aussah, als könnte Porsche die Japaner in Schach halten, war der Toyota mit der Startnummer 8 nach einem verpatzten Boxenstopp des Porsche #14 nicht mehr aufzuhalten. Aber das auch bei Toyota nicht immer alles glatt läuft, hat man erneut bei der #7 gesehen. Besonders Wurz beklagte sich häufig über das Fahr- und Bremsverhalten des Wagens und so verlor der zweite Toyota auf die Distanz gesehen sehr viel Zeit. Am Ende reichte es aber dennoch zu einem dritten Platz, was die starke Leistung von Toyota nochmals unterstreicht. Bei Porsche wird man sich ärgern, denn es wäre deutlich mehr drin gewesen, wenn man nicht diverse technische Probleme gehabt hätte. Besonders beim zweiten Porsche mit der Startnummer 20 gab es viele Probleme. Defekte Antriebswelle und defekte Dämpfer machten ein gutes Ergebnis zu Nichte. Dafür war die #14, die am Freitag noch die Pole geholt hatte einen starken Eindruck und hätte man nach einem Ausritt keine technischen Probleme bekommen, die man zum Glück noch mit einem Reset beheben konnte, hätte Porsche durchaus Siegchancen gehabt. Denn der Porsche, so sagt man, wäre wohl mit einem Stopp weniger durchgekommen und dann wäre es im Kampf um den Sieg mit Toyota nochmal mächtig eng geworden. Und wenn man schon in Spa einen Stopp sparen kann, dann könnte es sogar sein, dass man in Le Mans gar zwei Stopps sparen könnte, was dann ein enormer Vorteil wäre. Allerdings muss Porsche dringend die Zuverlässigkeit in den Griff bekommen, ansonsten nützt ihnen das in Le Mans nämlich nichts. Und Audi? Mit dem zweiten Platz der Startnummer #1 welche von Di Grassi, Duval und Kristensen pilotiert wurde, kann man insgesamt gesehen sehr zufrieden sein. Nach dem desaströsen Rennen von Silverstone, konnte man endlich die ersten Punkte einfahren. Und auch wenn nur ein Audi auf dem Podest stand, war man bei den Ingolstädtern zufrieden. Denn während man in den ersten zwei Stunden noch mit angezogener Handbremse unterwegs war, legte man in den letzten zwei Dritteln des Rennens deutlich zu und verlor dann im Vergleich zum Toyota an der Spitze so gut wie keine Zeit mehr. Interessant ist aber, dass der Audi #3, welcher mit der Le Mans Aerodynamik ausgestattet war, sprich Low-Downforce, nur auf Platz sechs ins Ziel kam und damit schlechtester Audi war. Rein von der Theorie her, hätte dieser Audi hier eigentlich stärker sein müssen, als die anderen Beiden mit der High-Downforce Aerodynamik. Auffällig war auch, dass die Audi zu kurz übersetzt waren. Mit anderen Worten: Bei Audi hat man am gestrigen Tag gemauert. Da hat man noch Reserven für Le Mans. Doch da sicherlich auch die Konkurrenz noch nicht alles gezeigt hat, weiß man natürlich nach wie vor nicht wirklich wo Audi steht. Man kann aber davon ausgehen, dass der Rückstand nicht so groß ist, wie es nach dem Rennen in Spa aussieht. Was ebenfalls noch für Audi spricht ist, dass man es als einziges Team geschafft hat Doppelstints zu fahren. Bei Toyota hat man das relativ schnell wieder aufgegeben und bei Porsche hat man es gar nicht erst versucht. Zu erwähnen sei noch Rebellion, die es tatsächlich noch geschafft haben beide R-One für Spa fertig zubekommen. Viel erwarten durfte man da natürlich nicht. Beide Fahrzeuge hatten mit großen technischen Problemen zu kämpfen, was aber auch nicht verwunderlich ist, schließlich ist es ein komplett neuer Wagen, der natürlich auch noch so seine Kinderkrankheiten hat. Im Prinzip war das Rennen in Spa für Rebellion eine Testfahrt. Bis zum 24 Stunden Rennen in Le Mans hat man also noch eine Menge zu tun. LMP2 Auch in Spa war die LMP2 leider ziemlich dünn besetzt und daran wird sich in dieser Saison wohl auch nichts mehr ändern und wie man eigentlich erwarten konnte gewann der G-Drive Racing Nissan #26 mit Rusinov, Pla und Canal. Gefolgt vom Jota Sport Zytek Nissan #38 und dem KCMG #47 Oreca 03 Nissan. LMGTE-PRO Von daher kommen wir zur LMGTE-Pro. Auch hier war die Sache am Ende relativ eindeutig. AF Corse meldete sich nach dem Pleiten, Pech und Pannen Rennen von Silverstone eindrucksvoll zurück. Der Ferrari F458 Italia #51 pilotiert von Bruni und Vilander kam mit einer Runde Vorsprung vor dem Manthey Porsche #91 von Pilet und Bergmeister ins Ziel. Dritter wurde der zweite AF Corse Ferrari #71 von Rigon und Calado. Aston Martin war ohne wirkliche Chance auf das Podium in Spa und daher musste man sich mit den Plätzen vier und fünf in der Kategorie zufrieden geben. Dennoch ist eine interessante Sache aufgefallen. Bei Aston Martin ist man immer Doppelstints gefahren, während man bei Porsche und Ferrari bei jedem Stint neue Reifen aufzog. LMGTE-AM Auch in der Amateurwertung hatten die Italiener Grund zum Feiern, denn der Ferrari #61 pilotiert von PEREZ-COMPANC / CIOCI / VENTURI, konnte sich den Sieg sichern. Das Podium wurde komplettiert von zwei Aston Martin. Die #95 (Poulsen / Heinemeir Hansson / Stanaway) wurde zweiter und die #98 (Dalla Lana / Lamy / Nygaard) dritter. Das komplette Rennergebnis gibt es hier und den aktuellen WM-Stand hier. Weiter geht es dann Mitte Juni mit den 24 Stunden von Le Mans und nimmt man die ersten beiden Läufe in dieser Saison als Referenz, dann dürfen wir uns auf ein unglaublich spannendes Rennen freuen.

Bilder (C) by FIA WEC Media // Durch ein Klick auf die Vorschaubilder seht ihr die Bilder in besserer Qualität und natürlich auch größer.