FH Dortmund: Finissage

Von Thomas_robbin

Vom 22. bis 24. Juni 2012 präsentieren 16 Absolventinnen und Absolventen des Fach­bereichs Design der Fach­hochschule Dortmund ihre Abschluss­arbeiten. Die ausgestellten Arbeiten geben einen Überblick über die Vielfalt und Kreativität der studentischen Ideen und zeigen, wie der Höhe­punkt des Studium, das angestrebte Ende, zugleich ein Anfang für den weiteren Werdegang sein kann.

Die Ausstellung wird in den Räumlichkeiten von Heimatdesign (ehemaliges Ordnungsamt der Stadt Dortmund) gezeigt. Zur Präsentation der Arbeiten wurde auch die Website finissage-der-auftakt.de angelegt.

Unter den ausgestellten Projekten finden sich mehrere Beiträge, die sich mit architektonischen Themen beschäftigen:

Sarah Gerusel: Besenrein

In ihrer Bildserie beschäftigt sich die Fotografin mit der Interieurfotografie von Mietwohnungen im Ruhrgebiet. Sie hält den Moment nach dem Auszug von unterschiedlichen Bewohnern dokumentarisch fest. Welche Spuren und Abdrücke bleiben für einen kurzen Moment an Böden und Wänden sichtbar, bevor wieder alles besenrein zur Übergabe gemacht wird.

Juliane Herrmann: Den Haag

Stadtansichten, Portraits und Momentaufnahmen dokumentieren Juliane Herrmanns fotografische Erkundung der Stadt Den Haag. Der Wunsch, das nachbarland kennenzulernen, das auf sonderbare Weise dem eigenen ähnelt und dorch ganz anders scheint, führte sie in die niederländische Stadt hinter den Dünen. Die Suche nach dem Exotischen mündete in einer Wertschätzung des Bekannten; Momente aus dem Alltag, Eigenheiten des Stadtbildes und die Bewohner Den Haags zeigen, dass sich der Charakter einer Stadt in den Nebenstraßen, auf dem Markt und in den Gepflogenheiten der Menschen findet und weniger in ihren Sehenswürdigkeiten.

Website von Juliana Herrmann

Philip Kistner: Granitseika

In seinem Projekt “Granitseika” befasst sich Philip Kistner mit dem kleinen Dorf Granitseika, welches an der Westküste der griechischen Halbinsel Peloponnes liegt und die Heimat seiner Mutter ist. Obwohl Griechenland nach wie vor emotionaler Sehnsuchtsort seiner Mutter ist – die Familie verließ Griechenland während des Obristenputsches – kennt er das griechische Leben nur aus fragmentarischen Erzählungen und seltenen, weit zurückliegenden Besuchen in Griechenland. Mit dem Projekt “Granitseika” erkundet er nun die kulturelle Herkunft seiner Familie. Die Arbeit gleicht einer Reise zu den weißen Flecken auf der eigenen, inneren Landkarte, die es zu entdecken gilt. Seine vergleichsweise stillen Bilder kombiniert er mit historischen Bildern aus dem Familienarchiv, welche die zeitliche Dimension des Projektes auf visueller Ebene markieren – jedoch auch die Unterschiedlichkeit in der Wahrnehmung ein und desselben Ortes widerspiegeln.

Website von Philip Kistner. Mehr zu diesem Fotoprojekt und eine ausführlichen Vorstellung des Fotografen Philip Kistner ist im Blog-Artikel vom 3. Juni 2012 zu finden.

Henrik Schipper: Weeze

Bei der Arbeit “Weeze” von Henrik Schipper handelt es sich um eine fotografische Dokumentation des ehemaligen britischen Militär-Stützpunktes “Laarbruch”, dem heutigen Airport Weeze. Abseits vom täglichen Flughafenbetrieb zeigt die Dokumentation Einblicke und Spuren der Vergangenheit des Militärstützpunktes und die Auswirkungen des strukturellen Wandels der letzten Jahre.

Website von Henrik Schipper

Marc Wollmann: gerade gebogen

Die Diplomarbeit von Marc Wollmann setzt sich mit der Fluss-Architektur der Emscherregion auseinander. An der Emscher und ihren vielen einst natürlichen Nebenflüssen, wo an überwiegend im Abseits liegenden markanten Punkten Betonkonstrukte kraftstrotzend ihre Pflicht erfüllen, entstand diese Arbeit. Ein Spagat zwischen der Dokumentation einer schwindenden regionalen Erscheinung einerseits und fotografische Interpretation eines rein zweckdienlich gestalteten Phänomens andererseits.

Larissa Yahia: Gott wohnt neben McDonald’s

Eine fotografische Dokumentation von Räumen der Stille und des Gebets. In der Stille vergegenwärtigt sich die Sehnsucht nach innerem Frieden und diesen weitergeben zu wollen. Ergebnis einer Suche nach dem schon immer Dagewesenen und nicht Geschaffenen, nach dem Ewigen und Unbekannten.

Website von Larissa Yahia

Wann und wo

Heimatdesign
Hoher Wall 15
44137 Dortmund

22. bis 24. Juni 2012