Das in der FFA info 1/2012 - u.a. aus der oben dargestellten Tabelle - herauslesbare BesucherInnen- (+2,3% gegenüber 2010) und Umsatzplus (+4,1%) des Kinojahres 2011 wird durch die Filmförderungsanstalt (FFA) vorrangig auf einen in Zahlen messbaren Erfolg des Deutschen Films zurückgeführt: Dieser hat 7 Mio. Besucher mehr ins Kino locken können als noch 2010. Dem gegenüber steht ein Verlust auf Seiten der U.S.-amerikanischen Produktionen in Höhe von 5,1 Mio. BesucherInnen. Kokowääh wird in diesem Zusammenhang als deutscher Filmmagnet angeführt.
Die 958.096.499 € Umsatz, die im Laufe des Kinojahres 2011 zusammenkamen, werden neben dem Zuwachs um ca. 3 Mio. BesucherInnen gegenüber 2010 unbestreitbar auch mit der anhaltenden Preiskorrekturen nach oben (exakt: um weitere 12 Cent) zusammenhängen. Seit mindestens 4 Jahren klettert der durchschnittliche Eintrittspreis für deutsche Lichtspielhäuser damit kontinuierlicher als Reinhold Messner!
In der selben Zeit ist die Kinolandschaft drastisch geschrumpft: Nicht weniger als 192 Kinosäle gingen verloren. Die Spielstättenzahl sank von 2007 bis 2011 um 141 - 59 Filmtheater schlossen allein im Jahr 2011 ihre Pforten. Den Großteil dieser Schließungen führt die FFA auf Basis eigener Erhebungen
auf Unrentabilität und Konkurrenzdruck zurück[...].In der 3. Dimension liegt das Umsatzpluspotenzial der Kinobranche - das zeigt sich am wachsenden Besucheranteil für 3D-Filmproduktionen (um 3,9 Mio. auf 29,3 Mio. BesucherInnen). Der Hunger nach permanentem Wachstum drückt sich auch in den Worten von Peter Dingens (Vorstand der FFA) in der Pressemitteilung vom 08.02.2012 aus:
Nach einem starken Rückgang der Besucherzahlen im Jahr davor ist dies unter dem Strich ein freundliches - aber noch kein sehr gutes Jahr.Der Gründer-CINEtologe ist sich hingegen gar nicht so sicher, dass es wirklich um die Besucherzahlen geht - eher scheint man mit aller Macht die Umsatzmilliarde erreichen zu wollen. Aber das ist selbstverständlich reine Spekulation...