Bei einer Fettstoffwechselstörung ist der Anteil der Fette im Blut aus dem Lot geraten.
Meist werden so genannte „ Hyperlipidämien" diagnostiziert. Dabei sind zu viele Fette im Blut. Zum Beispiel Cholesterin.
Erhöhte Blutfettwerte müssen nicht unbedingt auf eine Krankheit hinweisen. Sie können völlig normal sein:
Nach einer fettigen Mahlzeit sickert das Fett aus der Nahrung Tröpfchen für Tröpfchen ins Blut.
Der Fettgehalt erhöht sich. Er reguliert sich aber normalerweise etwa zwei bis drei Stunden nach dem Essen wieder ganz von selbst.
Von einer echten Fettstoffwechselstörung spricht man erst dann, wenn die Fette im Blut über einen längeren Zeitraum hinweg messbar sind.
Spätestens dann sollten die Ursachen ärztlich abgeklärt werden. Das Tückische daran ist nämlich, dass eine Fettstoffwechselstörung sich nicht durch Symptome bemerkbar macht.
Sie kann aber dennoch langfristig zu koronaren Herzkrankheiten wie zum Beispiel Schlaganfall oder Herzinfarkt führen.
Der Fettstoffwechsel und mögliche Störungen
Das Blut enthält normalerweise drei Sorten von Fetten (Lipiden):
- High-Density Lipoprotein (HDL)
- Low-Density Lipoprotein (LDL) und
- Triglyceride (TG).
LDL gilt als das „ böse" Cholesterin, weil es Beläge an den Wänden der Arterien bilden kann. Solche Ablagerungen können einen Herzinfarkt verursachen.
HDL ist das „ gute" Cholesterin, weil es dabei hilft, LDL aus dem Blut zu entfernen.
Triglyceride sind das, was übrig bleibt, wenn Du mit dem Essen mehr Kalorien aufnimmst, als Du verbrennst. Sie werden in den Fettzellen gespeichert.
Wenn Du regelmäßig mehr Kalorien aufnimmst, als Du verbrennst, kommt es zu einer Konzentration von Triglyceriden, also zu Übergewicht.
Eine Fettstoffwechselstörung ist gegeben wenn einer der Werte wie folgt abweicht:
Inzwischen liegen zahlreiche wissenschaftliche Studien zu Fettstoffwechselstörungen vor.
Man nimmt an, dass bei einem erhöhten Fettspiegel im Blut auch ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäß-Erkrankungen besteht.
Die Werte können allerdings individuell sehr unterschiedlich sein. Allgemein kann man nur so viel sagen:
Je niedriger LDL und TG, desto besser. Hohe Werte erhöhen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Niedrige Werte beim HDL-Cholesterin sind dagegen mit höheren Risiken verbunden.
Folgende Werte (in mg) gelten demnach bei gesunden Männern als Maßstab:
Bei Frauen weicht nur der HDL-Wert ab. Er sollte unabhängig vom Risiko mindestens 48 mg betragen.
Bei einem hohen Risiko gelten nur für den LDL-Wert andere Normen:
Quelle: Auffällige Cholesterinwerte
Ein niedriges Risiko liegt vor, wenn die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten zehn Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, unter einem Prozent liegt.
Von einem hohen Risiko spricht man, wenn sie fünf bis zehn Prozent beträgt.
Betroffen sind auch Menschen mit
- angeborener familiärer Veranlagung,
- Diabetes mellitus,
- Nierenschwäche,
- starker Hypertonie (mehr als 180/110),
- stark erhöhtem TG-Wert (über 310),
- sehr niedrigen HDL-Werten,
- Eltern oder Geschwistern, die in einem Alter unter 60 Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben,
- Nikotinabhängigkeit.
Fettstoffwechselstörung - Ursachen
Die Ursachen für einen gestörten Fettstoffwechsel können „ primär ", also genetisch bedingt sein.
In den meisten Fällen sind sie jedoch „ sekundär " - als Folge einer ungesunden Lebensführung.
Sie werden zum Beispiel herbeigeführt durch
- Bewegungsmangel,
- übermäßige Nahrungsaufnahme, insbesondere von
- gesättigten Fettsäuren, Cholesterin und Transfetten.
Fettstoffwechselstörung - Behandlung
Es kann vorkommen, dass Menschen einen stark von der Norm abweichenden Fettspiegel haben und es gar nicht bemerken.
Eine Fettstoffwechselstörung kommt meist ganz ohne auffällige Symptome daher.
Die Diagnose beim Arzt erfolgt durch ein ausführliches Blutbild. Dabei werden die Blutfettwerte festgestellt.
In der Praxis hat sich ein Messsystem bewährt, das folgende Werte misst:
- nur erhöhte Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie),
- nur erhöhte TG (Hypertriglyceridämie) oder
- sowohl erhöhte Werte bei Cholesterin als auch bei TG (gemischte oder kombinierte Hyperlipidämien).
Die Therapie einer Fettstoffwechselstörung beinhaltet meist eine Kombination aus Ernährungsumstellung, Veränderungen des Lebensstils und Medikamenten, die den Fett-Spiegel senken, indem sie zum Beispiel die Produktion von Cholesterin in der Leber hemmen.
Ernährung bei Fettstoffwechselstörung
Wenn eine sekundäre Fettstoffwechselstörung festgestellt wurde und wenn zudem ein erhöhtes Risiko besteht, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, dann sollte man seine Gewohnheiten dringend ändern.
Das gilt vor allem für die Bereiche Ernährung, den Konsum von so genannten Genussmitteln und Bewegung.
Du solltest zum Beispiel täglich einen Spaziergang machen oder regelmäßig zwei bis dreimal in der Woche mindestens 30 Minuten Sport treiben.
Oft hilft auch eine Gewichtsreduktion dabei, das Fettstoffwechsel-Profil zu verbessern.
Außerdem müssen bestimmte Lebensmittel und Produkte reduziert oder besser noch ganz gemieden werden.
Dafür darf man von einigen anderen deutlich mehr verzehren:
Den Fettstoffwechsel anregen
Fette, die nicht benötigt werden, werden nicht unmittelbar verbrannt, sondern dienen als Energiespeicher. Sie bilden eine Art stille Reserve für Notzeiten.
Diese wird erst dann angegriffen, wenn der Körper bei einem Mangel an zugeführter Nahrung in den Hungerstoffwechsel geht.
Dann werden die gespeicherten Fette als Energielieferanten eingesetzt und abgebaut.
Gleichzeitig werden Ketonkörper gebildet, um die Energieversorgung des Gehirns aufrecht zu erhalten. Das ist zum Beispiel bei Diäten meist schon ab einer Reduktion von etwa 500 kcal der Fall.
Diese Methode wird auch gezielt als so genanntes Fettstoffwechseltraining zum Beispiel im Leistungssport und beim Ausdauertraining eingesetzt.
Sie soll den Fettstoffwechsel ankurbeln, damit die Energiereserven des Körpers beim Sport effizient eingesetzt werden.
Nun kann man sich natürlich fragen:
Woher weiß der Körper eigentlich, ob er das Fett direkt verbrennen oder für Notzeiten einlagern soll?
Verantwortlich dafür sind nach den Erkenntnissen wissenschaftlicher Studien offenbar spezielle Vitamin-D-Rezeptoren.
Sie sitzen an den Fettzellen und an den Gehirnzellen. Sie kontrollieren den Fettstoffwechsel und kommunizieren miteinander, wenn ein Sättigungsgefühl eintritt.
Diese Rezeptoren werden wie Lichtschalter durch Vitamin D angeknipst. Oder eben nicht. Nämlich dann, wenn zu wenig Vitamin D vorhanden ist.
In diese Fall bleibt das Sättigungsgefühl aus. Das kann ein Grund dafür sein, dass jemand sein Übergewicht einfach nicht los wird. Deswegen sollte man immer auf einen optimalen Vitamin-D-Spiegel achten, damit der Fettstoffwechsel stimmt.