Anlass zur Kritik gibt aber nicht nur die dicke Panade, sondern auch die Tatsache, dass die Hersteller zu viel Salz und Aromen verwenden. So werden die Produkte geschmacklich „aufgewertet“. Bei den Gut & Günstig Hähnchen Snacks etwa fand das Labor 1,9 Gramm Salz pro 100 Gramm Hähnchen – das ist mehr als das Doppelte dessen, was die Nährwertdeklaration ausweist. ÖKO-TEST empfiehlt Eltern darauf zu achten, dass sich die Kinder nicht schon früh an salzreiche Kost gewöhnen. Denn dauerhaft hoher Salzkonsum kann Bluthochdruck fördern.
Unangenehm fielen vor allem die Vossko Hähnchen Nuggets auf. Darin entdeckte das Labor Spuren von gentechnisch verändertem Soja – dabei taucht Soja in der Zutatenliste gar nicht auf. Der Verbraucher ahnt also nicht einmal, was er sich da in die Pfanne haut. Laut Hersteller könne es bei der Ernte, dem Transport oder der Lagerung in Nord- und Südamerika zu Verunreinigungen kommen. „Solche Funde zeigen, dass ein friedliches Nebeneinander von herkömmlicher und Gentech-Landwirtschaft unmöglich ist“, warnt Jürgen Stellpflug, Chefredakteur des ÖKO-TEST-Magazins.
Spezialisierten Sensoriktestern, die den Geruch, die Konsistenz und den Geschmack der Chicken Nuggets überprüften, fiel bei fast jedem zweiten Produkt auf, dass das Fleisch zu weich, wässrig oder schwammig schmeckte. Der Grund dafür ist beispielsweise, dass es zu lange und intensiv getumbelt wurde. Beim Tumbeln werden Fleischstücke mit Gewürzen und Wasser in einer Maschine durcheinandergewirbelt. Das verleiht dem Fleisch eine zartere Struktur.