Fett und Zucker – wie übersteht man die Festtage?

Von Chriselmshorn @fachwirtblog

Wer kennt das nicht? Das traditionelle Familientreffen an Weihnachten soll etwas ganz Besonderes sein. Es werden keine Kosten und Mühen gescheut, nur das Beste auf den Tisch zu bringen. Erst die fette Gans, dann der zuckrige Stollen. Zum besseren Verdauen wird Alkohol gereicht. Ob man sich und seinem Körper wirklich Gutes tut, bleibt dahingestellt.

Festtage gleich Fresstage?

Egal ob man bei den Eltern eingeladen ist oder selbst Gäste erwartet – man möchte die Festtage besonders schön gestalten. Alle sollen sich wohlfühlen, von Groß bis Klein. Neben einer Dekoration, die Gemütlichkeit ausstrahlt, wird großen Wert auf ein raffiniertes, mehrgängiges Menü gelegt. Dazu gibt es erlesene Weine und als Digestif Hochprozentiges. Kaffee, Kuchen und Plätzchen folgen kurz darauf. Am Abend halten sich alle die Bäuche und spätestens nach drei Tagen hat man ein schlechtes Gewissen. Zu viele Kalorien, zu wenig Bewegung.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Alkohol keine fettlösende Funktion in unserem Körper hat, im Gegenteil, er konkurriert beim Abbau mit ebenjenem und unsere Enzyme brauchen länger, um beides gleichzeitig zu bewerkstelligen. Auch die Kombination Fett und Zucker ist ungünstig: Zucker sorgt für die Ausschüttung von Insulin, dieses verhindert ebenfalls den Fettabbau und Fett wird ohne Umweg in die Depots weitergeleitet.

Was bleibt also zu tun?

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Wer sich und seinen Lieben ein schönes Weihnachtsfest angedeihen lassen will, das ohne Völlegfühl und Sodbrennen in Erinnerung bleibt, der muss nicht auf Rohkost und Wasser umsteigen. Die Formel lautet: weniger ist mehr. Versuchen Sie, hohe Qualität bei Speisen mit weniger großen Portionen zu kombinieren. Richtet man Speisen auf kleineren Tellern an, so berichtet eine Studie, wird das Sättigungsgefühl schon bei kleineren Portionen erreicht. Statt fetter Gans geht auch hochwertiges Roastbeef, statt Mousse au Chocolat Beerensorbet, statt Magenbitter Espresso oder Kräutertee.
Man kann ein Familienfest in bleibender Erinnerung halten, indem man gemeinsam etwas Besonderes unternimmt und mit moderater körperlicher Ertüchtigung verbindet. Ein Besuch im Zoo zum Beispiel bringt Bewegung, gibt dem Verdauungstrakt Zeit, zu arbeiten und die gesamte Familie von Oma bis Enkelkind hat ihren Spaß daran. Zudem werden mehr Kalorien verbrannt, als beim Plätzchenessen auf der Couch.

Fazit

Dies ist kein Appell, sich bei Essen und Trinken zu kasteien. Wer Maß hält und von allem etwas weniger zu sich nimmt, muss auf nichts verzichten. Die Festtage sind eine Ausnahmesituation, jedoch muss Genuss nicht in Völlerei ausarten. Und falls doch, bleibt immer noch ein guter Vorsatz fürs neue Jahr.