Festlicher, feierlicher, rotwein-roter… Urlaubsrisotto!

Von Vivi D'Angelo @dangelo_viviana

Spät aber sicher wusste ich den ganzen Sommer lang: irgendwann würde der Urlaub auch für mich kommen. Wenn die letzte Schaumkrone der diesjährigen Oktoberfestbiermasse verwelkt, das letzte Minzblatt in den letzten Hugo dieses Sommers hineingeplumpst, oder allerspätestens wenn die Heizungsinstallature (genau mitten in meinem letzten Foodphotoshoting-wann denn sonst!) in die Wohnung gestürmt wären, wusste ich, ich würde meinen wohlverdienten Urlaub antreten.

Und nun ist es soweit!

Wo es hingeht? Nicht weit weg. Ein Bisschen Richtung Süden, Käselöcher ausknabbern, ein Bisschen an die Küste, Meeresluft einatmen, ein Bisschen in die Berge, auf ein Big Fat Italian Wedding von diesen die sich so anfühlen, als hätte sie einer dieser Klischéefilm-Regisseure dirigiert. Hauptsache wegkommen, von meinen 30 Quadratmetern mit Blick auf den Block gegenüber und frühmorgendlichem Müllabfuhr-Soundtrack, das tut schon gut.

Aber erstmal, schön festlich-feierlich-geniesserisch, gab’s einen herbstlichen Rotweinrisotto für uns!

Risotto mit Rotwein, Speckwürfeln und Parmesanrindenrecycling

(für 2)

Man nehme:

- zwei handvoll Risottoreis, Carnaroli, Arborio, Vialone nano oder (wenn sonst echt nichts zu finden ist – Risottointegralisten allemal kurz weghören) …Milchreis

- ein Töpfchen voll Fleischbrühe (etwa 1/2 – 3/4 Liter müsste reichen)

- eine Zwiebel

- 1-2 Esslöffel Speckwürfel oder 2 Scheiben Speck in Stückchen geschnitten

- Parmesankäse. Wenn ihr von einem Stück die Rinde übrighabt, eine super Recycling-Gelegenheit. Sonst einfach Frischen in Stückchen hacken.

- 2 Glas Rotwein – muss nicht der Beste sein… aber schon einen, den ihr trinken würdet. Und wenn’s einer ist, der vom Vorabend offen rumsteht und wohl nicht mehr so bald getrunken wird… zweite super-Recycling-Gelegenheit!

Man mache:
einen Soffritto, also eine Basis aus angebratenen Zwiebelwürfelchen in Olivenöl. Nach kurzem “Antoasten” kommen die Speckwürfel dazu, dann, wenn alles schön angebräunt ist, die Reiskörner dazugeben und weiter anbraten, bis die Reiskörner glasig werden und etwas am Pfannenboden “haften”. Nun mit dem Rotwein ablöschen, weiterrühren bis dieser verdunstet ist und mit der Brühe, eine Schöpfkelle nach der Anderen und schön geduldig, immer wieder ablöschen, weiterrühren (damit die Stärke, die der Reis auslöst, sich schön verteilt und dem Ganzen Cremigkeit verleiht), verdunsten lassen, ablöschen, rühren, solange wie die Kochzeit des Reises rum ist. Zur Sicherheit abschmecken, ob die Körner durch sind.

Dann die Käsewürfel druntermengen, etwas schmelzen lassen und mit einem guten Stück Butter mantekieren (=Hauseigener Neologismus, abgel. vom ital. mantecare, daher kommt auch der Ausdruck “Risotto mantecato”), das heisst auf Gutdeutsch etwas Butter drunterrühren (für 2 Personen darf’s schon so ein knapper Esslöffel sein), damit der Risotto schön samtig-glänzig wird.

Das Ganze zudecken und eine Paar Minuten ruhen lassen, dann ab in den Teller damit, und guten Appetit!

Happy Urlaub to me!