Du kannst genau so lange über ungeübte „Mobility“-Autofahrer spotten, bis dein Jüngster beschliesst, es mit Akrobatik zu versuchen und dann ist fertig gewitzelt.
„Akrobatik? Klingt gut“, sagst du. „Tausendmal besser als Fussball. Wir melden dich an.“ Weil aber dein Jüngster nicht das einzige Kind ist, das liebend gerne waghalsige Turnübungen macht, wird er vor die Wahl gestellt: Entweder freitags um halb fünf oder nie.
Freitags um halb fünf? Genau die Zeit also, zu der das Familienauto in der Regel mit „Meinem“ drin irgendwo in der Schweiz in einem Stau steht.
Dann also nie? Aber nicht doch! Das Kind liebt Sport und wo er schon eine Alternative zum Fussball gefunden hat, kann man ja nicht so sein…
Also nicht mit dem Familienauto und auch nicht nie. Wie dann? ÖV kommt diesmal leider nicht in Frage, weil der Fahrplan für die 7,7 Kilometer Fahrt 40 Minuten und ein- bis zweimal Umsteigen vorschlägt. Und damit wäre erst die Hinfahrt geschafft.
Was dann?
Man könnte es ja mal mit einem Mobility-Probeabo versuchen.
Tja, und so kommt es, dass du dich am späten Freitagnachmittag hinter dem Steuer eines Smart wieder findest, wo du mit Schrecken feststellst, dass das Ding keine Handschaltung hat. Ein Umstand, der deinem linken Fuss nicht in den Kopf will, so dass er verzweifelt nach der Kupplung sucht, dabei aber natürlich die Bremse trifft, was dazu führt, dass du jedes Mal, nachdem du Gas gegeben hast, das Wägelchen wieder zum totalen Stillstand bringst.
Du weisst nur zu gut, was jene, die hinter dir warten, vor sich hin knurren: „Sch… Mobility-Faherein! Soll doch die Finger ganz vom Steuer lassen, wenn sie vom Autofahren keine Ahnung hat.“
Dabei liegt es gar nicht an den mangelnden Fahrkünsten. Richtig reservieren müsste man können. Dann bekäme man nämlich auch ein Auto mit Gangschaltung.