Fermentierte Tomaten – der prickelnde Sommergenuss! Und eine Geschichte über Freundschaft

Über Freundschaft

Schweigend saßen sie nebeneinander an der Theke der heruntergekommen Bar am Hafen, in die sich an diesem Dienstag Abend außer ihnen sonst kaum Gäste verirrt hatten. Zwei Männer standen am Kickertisch, offenbar Bekannte des Wirtes, ein Pärchen saß kichernd in einer dunklen Ecke. An einem anderen Tisch saß ein älterer Herr und rauchte Zigarre. Im Hintergrund lief irgendein Ton Steine Scherben Song. Er nippte an seinem Bier, vor ihr stand ein Glas mit Wasser. Es war lange her, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, sie konnte sich noch nicht einmal genau an das letzte Treffen erinnern. Kennengelernt hatten sie sich an der Uni und sie erlebten gemeinsam eine intensive Zeit. Nein, ein Liebespaar waren sie nie gewesen, aber dennoch war es wohl so etwas wie Liebe zwischen ihnen, vielleicht eine platonische Liebe oder eine Art Seelenverwandtschaft. Sie konnten sich dem anderen offenbaren wie sie waren. Sie diskutierten abendelang über Gott und die Welt, tranken Wein, spazierten durch die Stadt, besuchten hin und wieder ein Kino oder saßen in einem Café und beobachteten die Menschen um sie herum. Sie fühlten sich wohl zusammen, verbrachten viel Zeit miteinander und hatten viel Spaß.

Beide hatten sie ihre Eigenarten, sie passten irgendwie nicht so ganz in diese Welt. An ihr haftete etwas Weltfremdes, Gedankenverlorenes, sie strahlte zugleich eine einnehmende Kraft aus, die fast schon etwas Mystisches hatte. Er war vom Typ her ein Intellektueller, der stets die großen Tugenden verteidigte. Er war belesen und schlagfertig, seine Sicht auf die Welt kritisch und manchmal zynisch, er war talentiert in Wort und Schrift, doch wusste er nicht so recht etwas draus zu machen. Gemeinsam hatten sie eine ordentliche Portion Eigensinn, sie lachten viel, vor allem über sich selbst. Das Besondere war, dass die zwei sich mit ihren Eigenarten wertschätzten und so fanden beide einen wichtigen Partner im anderen.

Irgendwann beschloss sie, Rohköstlerin zu werden. Nicht, dass er diese Idee von ihr noch nicht kannte. Im Gegenteil hatten sie sich kennengelernt, als sie gerade mal wieder einer ihrer Rohfastenphasen hatte, sie nannte das „Monokost“. Doch so ganz ernst genommen hatte er diesen Spleen nicht und es mehr als Sinnsuche ihrer leicht weltabgewandten Art abgetan. Doch für sie war das keine fixe Idee, sondern eine tiefe Überzeugung, dass dies ihr Weg sei. Sie veränderte sich, fand er. Doch wenn er ehrlich war, passte die Art wie sie sich veränderte zu ihrer Person, zu dem, was er so schätzte. Sie veränderte sich nicht ins Negative, die Kraft wurde sogar stärker. Dennoch wurde er unsicher. Er verstand ihre Argumente nicht, all das war ihm nicht handfest und nicht wissenschaftlich genug. Er nannte es „esoterisch“ und „extrem“. Er  beobachtete, dass sie sich zurückzog. Das tat sie, denn natürlich spürte sie seine Skepsis und sie wusste, dass sein intellektueller Scharfsinn nicht davon zu überzeugen war, dass sie ihren Weg gefunden hatte. Sie hatte keine Argumente für ihn und ihre Erfahrungen waren nur schwer zu vermitteln. Sie war nicht extrem oder esoterisch, sie hatte schlicht eine Wahrheit für sich gefunden und wollte diese leben.

So sahen sie sich einige Jahre nicht. Bis zu diesem Dienstag in der heruntergekommenen Bar am Hafen. Sie saßen schweigend da und alles kam ihnen so vertraut vor. Der andere kam ihnen so vertraut vor. Davon, dass einige Jahre ohne einen Kontakt vergangen waren, war nichts zu spüren. Sie nahm das Glas, das vor ihr stand, schmunzelte und sagte zu ihm: „Ich trink jetzt nur noch Wasser.“ Beide lachten laut, es folgte eine kleine Pause. Dann erwiderte er: „Wollen wir raus gehen und durch die Stadt laufen?“

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Die Umstellung der Ernährung auf naturbelassene Kost ist eine der einschneidensten Veränderungen im Leben. Oft verändert sich auch das soziale Umfeld, Freundschaften können verloren gehen. Das kann schmerzhaft sein, doch am Ende zeigt sich, welche Beziehungen im Leben wahrhaftig sind die echten Freunde werden bleiben. Viele neue Menschen werden dein Leben bereichern und dich ein Stück auf deinem Weg begleiten!

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Benötigt werden für das Rezept:

  • 1 Einmachglas (Bügelglas)
  • Wasser
  • Salz
  • Cherry-Tomaten
  • frische Küchenkräuter (z.B. Rosmarin und Thymian)
  • äußere Kohlblätter eines Kohlkopfes (z.B. Weißkohl, Spitzkohl, Wirsing)

Ich fermentiere meist eine eher kleinere Menge Tomaten und verwende ein 750 ml Glas. Man füllt das Glas nicht ganz voll, sondern so, dass noch etwa zwei Daumen breit Luft nach oben ist.

Anleitung:

Zunächst einmal muss man eine Salzlake herstellen, in der die Tomaten fermentieren sollen. Dazu füllt man einen Liter lauwarmes Wasser ab und löst 30 g Salz darin auf. Die Salzlake zunächst einmal zur Seite stellen. Tomaten in das Bügelglas geben, ebenfalls die frischen Gewürze. Ich habe für die Tomaten auf dem Bild einen Stängel Rosmarin und 2 Stängel Thymian verwendet. Das ist natürlich ganz nach Geschmack variabel.

Anschließend gießt man die Salzlake über die Tomaten, genug, dass die Tomaten vollständig von ihr bedeckt werden. Da die Tomaten dazu neigen, an die Oberfläche zu kommen, nimmt man ein Kohlblatt, mit dem man die Tomaten so weit nach unten drückt, dass alles gut mit Lake bedeckt ist.Das Kohlblatt selbst darf ruhig an der Luft sein. Man drückt das Kohlblatt so in das Glas, dass es an den Rändern noch hervorkommt und sozusagen im Glas „klemmt“.

Nun verschließt man das Glas und lässt die Tomaten 5 Tage bei Zimmertemperatur fermentieren. Beim Öffnen wird es möglicherweise etwas zischen und sprudeln, das ist ein gutes Zeichen! 🙂

Hinweis: Das Glas sollte sauber sein, am besten wird es heiß ausgespült.

Die Tomaten sind ein Highlight zu Kräuterquark, als sprudeliger Abendsnack, in Wraps, auf Brot, zu Zucchini-Pasta oder wo immer ihr möchtet! ♥

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Über 150 leckere, einfache & inspirierende Rezepte gibt es außerdem in unserem Buch „Was dein Herz begehrt“.

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