Ferienstress

Von Sabienes @sabienes

Wenn im Sommer die großen Ferien beginnen, freuen sich alle Schulkinder auf 6, bzw. in Bayern 7 Wochen Freizeit.
Aber für die Eltern bedeuten die Ferien oft großen Stress – denn wohin mit dem Kind in den schulfreien Wochen?

Ferienstress

In Bayern hat ein Schulkind 14-15 Wochen Ferien, dazu kommen ein paar weitere unterrichtsfreie Tage. Dem gegenüber stehen die berufstätigen Eltern mit 5-6 Wochen Urlaubsanspruch. Das bedeutet, dass die Eltern irgendwie eine Möglichkeit der Unterbringung organisieren müssen,  denn Kinder unter 14 oder 15 Jahre kann man unmöglich über Wochen hinweg sich selbst überlassen.

Betreuung in den Ferien

Einige Gemeinden bieten während der Schulferien extra Betreuungsmöglichkeiten, manchmal auch im Zusammenhang mit Ferienspielen oder einem Sommerlager an. An meinem Wohnort ist dieses Angebot für Kinder unter 12 Jahren begrenzt – ein ganz großer Nachteil!
Manche Eltern schicken ihre Kinder auf ein Ferienlager des örtlichen Sportvereins oder Feuerwehr. Diese Zeltlager sind bei den Kindern meisten sehr beliebt, leider aber zu kurz.

Inzwischen gibt es einige professionelle Anbieter für eine Betreuung während der Sommerferien. Das Angebot reicht von Sprachferien über Nachhilfestunden unter südlicher Sonne bis hin zu Freizeitangeboten, wie einen Zirkusworkshop oder anderen Aktivitäten.
Sohn 2, der vor 10 Jahren einmal Reitstunden bekommen hatte, durfte damals auf einem Reiterhof Ferien machen, der Freunden von uns gehört. Das bedeutete für ihn eine Woche Landleben, Stallarbeit und Reiten und viel, viel Spaß.

Private Netzwerke

Eine Ferienorganisation, bei der man auf private Ressourcen zurück greifen kann, finde ich immer noch die beste Alternative – wenn dies möglich ist.
Verfügt man über leistungsfähige Großeltern (die im Idealfall bereits in Rente sind), so dürfte die Betreuung des Nachwuchs während der Ferien kein allzu großes Problem sein. Viele sprechen sich auch mit ihren Geschwistern, Freunden oder Nachbarn ab, so dass gegenseitig die Kinder im Wechsel übernommen werden.

Fazit:

Trotz bester Beteuerungen von politischer Seite, zum Beispiel in Hinblick auf den noch nicht hundertprozentig realisierten flächendeckenden Kita-Ausbau, ist in Deutschland eine vernünftige Kinderbetreuung noch lange nicht perfekt. Auch wenn es mittlerweile in den meisten Regionen eine ganz annehmbare Betreuung für Kindergartenkinder geben dürfte, so findet man immer noch für ältere Kinder und junge Jugendliche sehr wenig Hilfe bei der Unterbringung.
Auch hier zeigt es sich wieder, dass es ohne private Netzwerke, wie Großeltern, Freunde, Nachbarn nicht funktioniert.
Es sei denn, man hat das nötige Kleingeld, um Ferienfreizeiten oder Tagesmütter und Au Pair zu finanzieren.

Foto: Sohn 2 bei den Reiterferien ©Sabienes
Text: Ferienstress ©Sabienes