Ein faszinierendes Spiel mit Identitäten, das die wortgewaltige Alt-Internationale der Ex-Alternativpartei beinahe überfordert hätte. „Ich war schockiert, denn es gibt nicht Schwereres als Claudia Roth zu spielen“, verriet sie den Deutsch-Türkischen Nachrichten, wobei der Begriff „Schwereres“ stellvertretend für „Schwierigeres“ steht. Sie habe es deshalb „sehr schwer“ gefunden, sich selbst zu spielen, räumt die Jungschauspielerin ein, die mit ihrem Leinwandengagement auf den Spuren so großer Politdarsteller wie Christian Wulff wandelt, der vor Jahren eine vielbeachtete Vorstellung in Dieter Wedels ZDF-Film „Mein alter Freund Fritz“ gab.
Roth schwebt ähnliches vor. Das schauspielern habe ihr „großen Spaß“ gemacht, räumte sie ein, der Film werde allerdings sogar noch besser, wenn man die Szenen, in denen sie zu sehen sei, „mit geschlossenen Augen gucke“. Die Botschaft des Werkes aber kommt in jedem Fall rüber: Es geht um bürgerschaftliches Engagement für die Verhinderung des Baus eines schmutzigen Kohlekraftwerkes, das niemand braucht, der in der Türkei nur ein Ferienhaus hat. Der türkische Premier Erdogan, so Roth, solle sich den Film ruhig mal anschauen. Sie hoffe, sagt sie bescheiden, aber überzeugt von der Überzeugungskraft ihrer Darstellerkunst, dass er danach auf die weitere Nutzung der Kernenergie verzichten werde.