Der Fensterabsatz in Deutschland steigt 2012 nach aktuellen Einschätzungen um rund 3,4 Prozent. Dies besagt die jüngste Studie der vier führenden Branchenverbände. Im Laufe des Jahres konnten demnach rund 13,3 Millionen Fenstereinheiten innerhalb der Bundesrepublik vermarktet werden. Auch für 2013 ist laut Hochrechnung mit einem ordentlichen Anstieg auf ca. 13,7 Millionen Fenstereinheiten zu rechnen, was einem prozentualen Zuwachs
Die stabile Entwicklung im Neubaubereich wird durch die wieder anziehende Renovierungstätigkeit unterstützt. Die Geschäftsführer der Verbände begrüßen daher ausdrücklich die geltenden Beschlüsse der Koalitionsparteien, die Förderung der energetischen Gebäudesanierung im Rahmen
„Bei den Rahmenmaterialien wird der Anteil der Holzfenster 2013 mit voraussichtlich 15,7 Prozent nahezu unverändert bleiben. Der Absatz von Holz
Kunststofffenster können ihren hohen Marktanteil von 57,5 Prozent auch 2013 behaupten, sie sind sowohl bei der Sanierung des Gebäudebestandes als auch im Wohnungsneubau gefragt. Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e. V. (Frankfurt), sieht trotz der Marktführerschaft des Kunststofffensters noch Potenzial nach oben. Dabei setzt Olsen vor allem auf den Nachholbedarf bei der energetischen Sanierung sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa.
60 % der neuen Fenster werden aktuell bereits mit Verglasungen ausgestattet, die aus drei Scheiben bestehen. „Dieser Anteil steigt kontinuierlich weiter; Dreifachglas entwickelt sich in den nächsten Jahren zum Standardprodukt“, so Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF).
61,2 Prozent aller produzierten Fenster werden 2013 voraussichtlich in der Renovierung bzw. energetischen Sanierung des Gebäudebestandes verwendet werden, das Marktvolumen steigert sich in diesem Bereich damit nur leicht um 1,8 Prozent. Die Zahl der im Neubau eingesetzten Fenster steigt um 4,5 Prozent und erreicht damit einen Marktanteil von 38,8 Prozent.
Neben der Analyse der Bereiche Renovierung und Neubau gibt die Branchenstudie auch Informationen über die prozentuale Verteilung der Fenster im Wohn- und Nichtwohnbau. Danach werden 2013 voraussichtlich 64,5 Prozent der verkauften Fenster im Wohnbau, z. B. in Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern, und 35,5 Prozent im Nichtwohnbau verbaut.
Der Absatz von Außentüren entwickelte sich ebenfalls positiv und konnte 2012 um 3,6 Prozent auf 1,325 Millionen Stück gesteigert werden. „2013 werden nach unserer Einschätzung in Deutschland rund 1,366 Millionen Außentüren verkauft werden, was eine erneute Steigerung um rund 3,1 Prozent im Vorjahresvergleich bedeutet“, sagt der Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (Velbert), Stephan Schmidt. Dabei können alle Rahmenmaterialien vergleichbare Zuwächse zwischen 2,6 und 3,5 Prozent verbuchen, so dass sich die Marktanteile der einzelnen Rahmenmaterialen – wenn überhaupt – nur marginal verändern: Türen aus Aluminium können sich mit einem Marktanteil von 32,6 Prozent knapp vor Kunststofftüren mit 32,5 Prozent behaupten. Gut jede vierte Außentüre (25,4 Prozent) wird 2013 aus Holz gefertigt. Sonstige Rahmenmaterialen finden bei 9,4 Prozent der Türen ihren Einsatz.
Trotz der Befürchtung einer leichten Konjunkturabkühlung geht die Glas- und Fensterbranche davon aus, dass in 2013 die steigenden Bautätigkeiten dem Fenster- und Außentürenmarkt ein moderates und stabiles Wachstum ermöglichen. Wiederholt steht in allen vier Teilbereichen Neubau, Renovierung, Wohnbau und Nichtwohnbau ein Plus in der Prognose. Diese positive Momentaufnahme darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung nur erreicht werden können, wenn Politik, Wirtschaft und Verbraucher erhebliche Anstrengungen an den Tag legen.
Die Verbandsgeschäftsführer: „Im deutschen Gebäudebestand gibt es immer noch über 300 Millionen Fenster, die energetisch veraltet sind und daher ausgetauscht werden müssten. Die aktuellen, niedrigen Sanierungsraten von 1 bis 2 % pro Jahr reichen nicht aus, um das Sparpotenzial zu heben, das hierin liegt.“