Fenghuang – Ancient City

Erstellt am 1. November 2024 von Travelgrapher

Eine Reise in die Vergangenheit

Im Oktober 2024 führte uns unsere Chinareise nach Beijing und dann in eine Stadt, die wie aus der Zeit gefallen scheint: Fenghuang, die „Stadt des Phönix“. Nach unserem Aufenthalt in Zhangjiajie wagten wir den Sprung ins Unbekannte – und wurden mit einer der schönsten Altstädte Chinas belohnt.

Die Anreise: Entspannt durch die chinesische Provinz

Die 200 Kilometer lange Fahrt von Zhangjiajie nach Fenghuang entwickelte sich zum ersten Highlight. Für 45 Euro charterten wir ein E-Taxi (natürlich wieder über die App DIDI) – eine umweltfreundliche und komfortable Option. Unser Fahrer sprach zwar kein Englisch, war aber überpünktlich und sehr zuvorkommend. Die Fahrt durch die chinesische Provinz bot bereits einen faszinierenden Einblick in das Leben abseits der Metropolen.

Unterkunft: Unser Baumhaus im Phoenix Palace Hotel

Was für eine Überraschung: Unser „Zimmer“ im Phoenix Palace Hotel entpuppte sich als märchenhaftes Baumhaus mit atemberaubendem Blick über die Altstadt. Für drei Nächte und drei Personen zahlten wir 330 Euro – ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis für diese einzigartige Unterkunft. Jeder Sonnenaufgang wurde von hier oben zum Spektakel, jeder Sonnenuntergang zum Farbenschauspiel.

Die Altstadt: Ein lebendiges Museum

Fenghuang’s Altstadt ist keine sterile Touristenattraktion, sondern ein lebendiger Organismus. Die traditionellen Holzhäuser auf Stelzen, die sich am Tuojiang-Fluss entlang reihen, sind keine Museumskulisse, sondern werden seit Generationen bewohnt.

Historische Bedeutung

Die Geschichte Fenghuangs reicht über 1.300 Jahre zurück. Die Stadt war ein wichtiger Handelsposten und kultureller Schmelztiegel, wo die Han-Chinesen auf die Miao-Minderheit trafen. Diese Vermischung der Kulturen prägt die Stadt bis heute.

Architektonische Besonderheiten

Die charakteristischen Diaojiaolou (Stelzenhäuser) sind das Wahrzeichen der Stadt. Diese architektonische Besonderheit ermöglichte es den Bewohnern, sich vor Hochwasser zu schützen und gleichzeitig die kühlende Brise des Flusses zu nutzen.

Tag und Nacht: Zwei Gesichter einer Stadt

Tagsüber lädt die Altstadt zum Schlendern und Entdecken ein. Die engen Gassen beherbergen unzählige kleine Läden, Teehäuser und Streetfood-Stände. Sobald die Sonne untergeht, verwandelt sich Fenghuang in ein Lichtermeer. Die illuminierten Häuser spiegeln sich im Fluss – ein Anblick, der jeden Fotografen verzückt.

Kulinarische Entdeckungen

Die Straßen von Fenghuang sind gesäumt von Foodständen, die lokale Spezialitäten anbieten. Wichtiger Hinweis: Englische Speisekarten sind eine Seltenheit. Ein Smartphone mit Übersetzungs-App ist Gold wert! Bezahlt wird ausschließlich mit Alipay oder WeChat Pay – Bargeld oder internationale Kreditkarten werden selten akzeptiert.

Unser persönliches Highlight: Fotoshooting in traditioneller Kleidung

Als westliche Besucher waren wir ohnehin schon eine Attraktion, aber in traditioneller Kleidung wurden wir zu regelrechten Fotostars. Das Fotoshooting entwickelte sich zu einer wunderbaren Gelegenheit, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen – auch ohne gemeinsame Sprache.

Was wirklich verrückt war, war das Preis-Leistungsverhältnis für das Shooting. Insgesamt wurden wir eine Stunde vorbereitet und dann 2 Stunden geshootet. Inkl. aller Fotos haben wir hier nur 110 Euro für uns Beide bezahlt.

Praktische Tipps für deinen Besuch

Beste Reisezeit

Der Oktober erwies sich als perfekte Reisezeit:

  • Angenehme Temperaturen
  • Weniger Touristen
  • Klare Luft für Fotos
  • Schöne Herbststimmung

Bezahlung

  • Richte unbedingt vor der Reise Alipay oder WeChat Pay ein
  • Bargeld wird kaum akzeptiert
  • Internationale Kreditkarten funktionieren selten

Transport

  • Die Didi-App ist das chinesische Uber – unverzichtbar für Fahrten in der Stadt
  • Die Altstadt selbst ist am besten zu Fuß zu erkunden
  • Für die Anreise eignen sich Taxi, Bus oder Zug

Kommunikation

  • Englisch wird kaum gesprochen
  • Eine Übersetzungs-App ist unverzichtbar
  • Grundlegende chinesische Phrasen sind hilfreich

Fotospots und beste Aufnahmezeiten

  • Früher Morgen: Nebel über dem Fluss und den Stelzenhäusern
  • Goldene Stunde: Perfektes Licht für Architekturaufnahmen
  • Nachts: Beleuchtete Häuser und ihre Spiegelungen im Wasser
  • Von der Brücke: Klassischer Blick auf die Stelzenhäuser

Fazit: Eine Stadt zum Verlieben

Fenghuang ist einer dieser seltenen Orte, die auch im Zeitalter des Massentourismus ihre Authentizität bewahrt haben. Die Stadt verzaubert nicht nur durch ihre architektonische Schönheit, sondern auch durch ihre lebendige Atmosphäre und die Freundlichkeit ihrer Bewohner.

Vier Tage mögen lang erscheinen für eine „kleine“ Stadt, aber wir hätten problemlos noch länger bleiben können. Fenghuang ist ein Ort zum Entschleunigen, zum Beobachten und zum Eintauchen in eine andere Welt.

Ein letzter Tipp: Nehmt euch Zeit. Fenghuang ist keine Stadt für eine Checkliste von Sehenswürdigkeiten. Ihr Charme entfaltet sich langsam, in den frühen Morgenstunden am Fluss, beim Tee in einem traditionellen Teehaus oder beim abendlichen Flanieren durch die beleuchteten Gassen.

Diese „Stadt des Phönix“ ist definitiv mehr als nur ein Zwischenstopp – sie ist ein Highlight, das jeder China-Reisende auf seiner Liste haben sollte.