Ihr Kind isst gern. Es freut sich aufs Mittagessen, sitzt manierlich da und isst mit Genuss, was Sie gekocht haben – Nudeln oder gar Pommes gibt es selten, dafür Kohlrabi, Möhrchen, Spinat, Tomaten, Fisch, …
So ein Glück haben Eltern nicht immer.
Aber in einer Küche die nach Westen ausgerichtet ist, könnte der Traum öfter wahr werden, vor allem, wenn Eltern noch ein paar andere Kleinigkeiten beachten. Der Westen ist nach Feng Shui mit dem Bereich Kinder verbunden – hier sind nicht nur die leiblichen Kinder gemeint, sondern auch die kreativen Projekte, sozusagen die “geistigen Kinder”. Das funkelnde Glitzern des Sees gehört dazu, das Lachen von spielenden Kindern im spritzenden Wasser.
Für alle die sich kindliche Neugier bewahrt haben und ihre Kinder ans gesunde Essen heranführen wollen – das Buch hat einen sehr schönen informativer Teil über heimische Gewürze. Zu empfehlen! (Bild: Schubeck Onlineshop)
Die Küche im Westen ist ein Hort der Kreativität. Sie ist bunt. Sie bietet vielfältige Anregungen. Hier darf Nippes rein, hier wird ausprobiert. Wer keine Kinder hat, hat ein großes Kochbuchregal und ist neugierig wie ein Kind darauf, was andere Völker essen. Großartig, wenn beides vorhanden da ist: Mehr als in den anderen Bereichen haben Kinder hier die Chance, wirklich essen zu lernen und den Zusammenhang zwischen Essen und Genuss zu erkennen.
Die Küche im Westen liegt auf einer Achse der Küche im Osten gegenüber – die steht für Familie und Gesundheit, dafür, was wir von unseren Vorfahren mit auf dem Weg bekommen haben. Was haben die Eltern und Großeltern vermittelt, wenn es ums Essen ging? Wenn Sie wollen, dass ihr Kind Freude am gesunden Essen entwickelt, sollten Sie beherzigen, dass Kinder an Vorbildern lernen. Bevor Sie sich über Ihr Kind beschweren, fassen Sie sich erst mal an ihre eigene Nase: Wie denken SIE über das Thema Essen, Kochen, Genuss?
Welche Glaubenssätze pflegen Sie (aus Ihre Kindheit) zu dem Thema?
- Das Essen muss pünktlich mittags um 12 auf dem Tisch stehen.
- Hunger treibt´s rein.
- Essen passiert so nebenbei, da muss man kein Aufhebens drum machen.
- Gut essen hat was von Völlerei. Das tun nur die Reichen, die Gierigen und die Unbeherrschten. Ich bin nicht reich und kann mich beherrschen.
- Gutes Essen ist teuer. Fastfood ist billiger und geht schneller.
- Ich muss schnell essen, sonst essen die anderen mir alles weg.
- Iss deinen Teller leer. Andere Kinder haben nicht so viel.
- Essen macht dick.
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Wenn Sie keine Lust am Kochen haben, immer nur recht und schlecht Standard kochen – wieso wundert es Sie, dass Ihr Kind keine Lust am Essen hat und nur Nudeln mit Tomatensoße will? Wenn Sie ständig mit dem Blick auf die Waage jeden Hauch Fett gnadenlos abschneiden – warum wundern Sie sich, dass Ihr Kind am Essen herummäkelt?
Tatsache ist: Essen will gelernt werden. Geschmack muss sich erst ausbilden!
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Für die kreative Küche im westen gibt es module Kochfelder, die nach den Vorlieben zusammen gestezt werden können. Hier: Induktion (li), Teppanaki-Grill (mi) und Wok-Gaskochfeld. (Bild: Electrolux)
Beziehen Sie ihr Kind ins Kochen ein: Geben Sie ihm ein Messer in die Hand und lehren Sie es den Umgang damit – lassen Sie es Gemüse schnippeln. Das bedeutet: Trauen Sie ihm – und sich selbst – etwas zu!
- Lassen Sie Ihr Kind in die Kochtöpfe schauen und darin herumrühren – sorgen Sie für ein absenkbares Induktionskochfeld!
- Erwarten Sie nicht von Ihrem Kind, dass es sich von selbst bei Tisch benimmt wie ein erwachsener Mensch.
- Kinder machen nach. Also achten Sie auf IHR Benehmen bei Tisch. Lehren Sie es den Umgang mit Messer und Gabel, und zwar täglich und nicht nur zu Ostern.
- Achten Sie auf Ihre Körperhaltung bei Tisch, ihrem Kind zuliebe. Es lebt länger als Sie und muss als Erwachsener ohne Sie in einem Restaurant zurecht kommen können.
- Achten Sie auf ein schönes Ambiente, ihrem Kind zuliebe. Es lebt länger als Sie und Sie wissen nicht, wohin seine Lebensreise geht. Ihr Kind sollte wissen, welches Besteck und welches Glas wofür genutzt wird!
- Erwarten Sie nicht, dass Ihre Kinder IHRE Vorlieben teilen. Ein Sechsjähriger mag nun mal keinen bitteren Radicchio, auch wenn er noch so gesund ist – der Sinn für Bitter bildet sich erst später aus. Abgesehen davon, dass Alkohol nichts für Kinder ist: Eine Zwölfjährige kann einer leichten Weißweinsoße einfach nichts abgewinnen!
Und so wie Kinder erst ans gute Essen herangeführt werden müssen, muss man sich selbst auch an fremde Küchen heranführen: Mit viel Liebe und Geduld und Freude am genuss. Dann bleibt auch die Neugier auf das Fremde wach….