Feldbogentraining in Wirsberg

Nach dem ganzen Hin und Her im Sommer hatte ich mich entschieden, mich in das von Peter Tröger organisierte Feldbogentraining in Wirsberg anzumelden. Das war eine richtig gute Idee!

Trotz des Unwetters am Abend des Donnerstag komme ich gut und sicher in Kupferberg beim Weßen Rössel zur Übernachtung an. Am nächsten Morgen ist es pitschefeucht und Nebelschwaden stehen über den Feldern und Wäldern Oberfrankens, aber Feldbogenschützen sollte das nicht hindern! - Das Wirsberger Feldbogengelände ist zwar feucht, aber nicht notorisch unsicher. Ich werde als Recurver drei Tage lang von Sebastian Rohrberg gecoacht. Allein das ist den Teilnehmerbeitrag mehr als wert!

Am Vormittag geht es nach eine Vorbesprechung in die jeweiligen Gruppen. Basti überprüft zunächst den Aufbau und die Grundeinstellung des Bogens. Wie erwartet und erhofft, hat er an meinem Bogen nichts zu kritisieren, einzig der Obere Wurfarm neigt bei weitem Auszug zu einer leichten Verdrehung, was aber in der Praxis keine Rolle spielt.

Anschließend gehen wir in das Schießtraining. Basti beobachtet meinen Schießstil und gibt vorsichtige, aber richtungsweisende Hinweise. Stichworte sind:

  • Bogenarm setzen und halten,
  • Ziel fokussieren und den Fokus auch nach dem Schuss noch halten,
  • nicht dem Pfeilflug nachschauen,
  • Hals und Kopf aufrecht halten, ohne das Brustbein zu heben,
  • Zugarmschulter setzen und Ellenbogen kreisförmig durcharbeiten,
  • mutig durchziehen.

Während dieser Übungen beobachtet Basti den Pfeilflug und gibt Hinweise, z.B. den Button weicher oder härter zu stellen. Bezüglich der Avalon TecOne respektiert er meine Auswahl und lob sogar die gute Qualität der Pfeile angesichts des niedrigen Preises. Einzig die von mir schon festgestellten Clearance-Probleme machen auch ihm Sorgen, den manche Trefferlagen entsprechen nicht dem beobachteten Schussablauf.

Sebastians Vermutung ist schon jetzt, dass die Collars das Heck bei den zylindrischen Carbonschäften zu träge machen. Die Maßnahme, die Collars abzunehmen, setze ich aber erst am zweiten Tag um, nachdem wir im Gelände waren. Am Ende des Schießtrainings jedenfalls werden meine Gruppierungen deutlich besser:

Bevor wir ins Gelände gehen, ermitteln und markieren wir die 10, 20, 30 und 40 Grad Marken nach oben und nach unten am Bogen durch kleine Aufkleber. Bezugspunkt ist die Klickerschraube, die in die Waagerechte gehalten wird. So können der Bergauf-/Bergabwinkel ermittelt werden. Für Bergabschüsse rechnen wir zwei Prozent Abzug pro 5 Prozent Gefälle sowie bergauf einen Prozent pro fünf Prozent Steigung. Im Feld sehen wir dann später, wann ich etwas mehr oder etwas weniger abziehen muss.

Im Gelände hilft mir Basti, die für die jeweilige Situation beste Körperhaltung zu finden. Das lässt sich hier nur schwer beschreiben, aber wichtige Punkte sind:

  • im Gelände auf die vorgeschobene Brust und die gerade Kopfstellung achten (was in der Praxis sehr schwer ist!!!),
  • auf die gerade Stellung des Bogens achten, wobei die relative Lage der Stabilisatorspitze zum Ziel eine große Hilfe ist,
  • bergauf zur Korrektur den Bogen ggf. leicht nach rechts kippen, bergrunter ggf. nach links,
  • im Hang zu diesem hin arbeiten, um den Zug nach unten entgegen zu wirken.,
  • bei sehr langen Bergaufschüssen um 5° ggf. einen Meter zuschlagen,
  • bei sehr steilen Schüssen unter 12 m das Visier auch über den Kipppunkt hinweg nach oben verstellen.

Sicher gäbe es noch andere Regeln oder Tipps, aber diese sind schwer zu formulieren bzw. nachvollziehbar, wenn man es nicht sieht.

Am Freitagnachmittag schießen wir nur bergauf und bergab, wobei wir die Situationen und Schüsse vorab diskutieren und anschließend analysieren. All dies führt dazu, dass meine Sicherheit bei den Schüssen sukzessive wächst. Manches Ziel schieße ich bis zu 10 oder 12 Mal, was sehr anstrengend ist.

Am Samstag machen wir wieder eine ausgiebige Geländerunde, wobei wir die Ziele vorher weniger diskutieren, aber hinterher weiterhin auswerten und ggf. verbessert nachschießen. Hier wende ich das Gelernte an und verfeinere es im Dialog mit Basti weiter. Am Sonntag schießen wir zum guten Schluss eine kleine Feldrunde und werten die Erfahrungen der drei Tage gemeinsam aus. - Für mich ergeben sich folgende Hausaufgaben:

  • Erneutes Einschießen der Pfeile nach dem Abbau der Collars, bzw. ggf. reicht die Überprüfung des Setups,
  • Umbau des Visiers, weil es bei extremen Tiefschüssen auf 10-12 m oben anschlägt und nicht weit genug hoch gedreht werden kann,
  • Umbau des Visierkorns, um die Sichtbarkeit zu erhöhen, wobei aber die Unterstützung beim Schätzen erhalten bleiben soll,
  • Trainieren des neu erarbeiteten Schussgefühls und insbesondere des Timings und des Rhythmuses.
  • Nachdenken über die für die kommende Saison anzuschaffenden Wettkampfpfeile. Basti empfiehlt gebarrelte Schäfte, was mich wieder zum ACE führen würde.

Voll zufrieden und zuversichtlich fahre ich am Sonntagnachmittag durch vier Staus nach Hause ...


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