Feigen! Wie herrlich, wie süss, wie sommerlich!
Heute kombiniert mit Marillen, einem Hauch Alkohol (Vodka), zart umhüllt von einem Crème Fraîche-Eischaum.
Jetzt, ja, jetzt ist Die Erdbeere in ihrem Element: Alle erdenklichen Früchte gibt es nun an allen Ecken der Stadt, reif und zu ganz und gar erschwinglichen Preisen!
Aus diesem Grund führen mich meine Wege derzeit fast manisch auf Märkte, und lassen mich arrogant an Supermärkten vorbeirauschen: Denn ausser wenn man auf der Suche nach Antiquitäten in Fruchtform ist, sollte man im Moment die Finger vom deren Obst lassen. Um die weiten Wege unbeschadet (=schön) zu überstehen, sind diese Früchte fast niemals reif geerntet und das ist auch ganz logisch… Und dann liegen sie dort meist noch eine Ewigkeit herum!
Warum, wenn es Alternativen gibt, ‘Zum Schmiedl gehen, und nicht gleich zum Schmied’?
Meine Liebe gilt daher den türkischen Obst-und Gemüse-Händlern. (Und natürlich auch den österreichischen Bauern mit ihren unvergleichlichen Himbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Marillen! Möchte ich auch erwähnt haben.)
Doch wenn der Sommer da ist, haben die Türken verlässlich die süssesten Wassermelonen, die ersten Kirschen, die köstlichsten Pfirsiche, rotwangige Marillen und… reife Feigen!
Feigen kaufen ist so eine Sache: Aussen sind sie oft schön und dann!… innen womöglich trocken!
Daher mein Kauf-Tipp: Sie sollen immer irgendwie schwer in der Hand liegen und weich sein. Meine Erfahrung ist, dass jene Exemplare am besten schmecken, die schon etwas ‘angedeppscht‘ sind. Natürlich nicht zu viel, sonst bringt man sie nicht mal heil bis nach Hause.
Am Freitag habe ich so schöne Feigen gesehen, dass ich ein halbes Kilo zum sofortigen Verschmausen und ein halbes Kilo für dieerdbeere gekauft habe. Es hat mich grosse Überwindung gekostet, über die Feigen, die also für dieses Rezept vorgesehen waren, nicht auch herzufallen!
Hier mein schnelles Rezept, lauwarm mit Vanilleeis oder kalt am nächsten Tag (mehr Aroma!) zu verspeisen!
Zutaten:
- 1 Paket Blätterteig
- 4 grosse Feigen und 2 grosse Marillen
- 2 ganze Eier
- 100 gr Crème Fraîche
- 50 gr Staubzucker
- 1El Speisestärke(Puddingpulver/Maizena/Reisstärke)
- Vanillezucker
- 2-4 El Vodka/Cointreau/GranMarnier/Maraschino/Grappa ( das Zeichen / heisst oder!)
- 5 Tropfen Mandelaroma
- eine Handvoll Mandelblättchen
Zubereitung:
Den Ofen auf 200°C vorheizen.
Eine Quiche-oder eine runde Form mit niedrigem Rand leicht buttern und mit künstlerischem Ehrgeiz versuchen, die gesamte Blätterteig -Platte einzuschlichten. Ich habe die Ecken, die gar zu lang waren, mit der Schere abgeschnitten und dort angebracht, wo der Teig weniger breit ist. (Wird Blätterteig eigentlich immer als Rechteck verkauft?)
Den Boden mit einer Gabel einstechen und goldgelb, eher hell, vorbacken.
Währenddessen die Feigen schälen, die Marillen waschen, in grobe Schnitze schneiden. Mit Alkohol beträufeln und mit einem Päckchen Vanillezucker bestreuen.
Die Eier und den Zucker schaumig schlagen, das Mandelaroma, die Crème Fraîche und das Stärkemehl einrühren.
Wie man sieht, habe ich es für nicht nötig befunden, den Staubzucker zu sieben..
Wenn der Teig aus dem Ofen kommt und sich trotzdem in der Mitte aufgeblasen hat, einfach hart durchgreifen und mit der Gabel resolut nochmals einstechen!
Dann die Früchte sofort einschlichten, die Eiermasse drüberleeren, Mandelblättchen daraufstreuen und für ca. 20 Minuten oder bis die Tarte goldbraun und der Eischaum fest ist, bei 180°C backen.
Das gute an diesem Rezept ist: Man kann eigentlich nichts falschmachen! Viel Spass beim Werken!