Drei Tage im Juni auf Fehmarn reichen natürlich nicht aus, um eine Insel wirklich kennen zu lernen. Aber es reicht, um einen Eindruck zu gewinnen. Obwohl es dort einige Hundestrände gibt, waren wir tatsächlich an keinem einzigen. Es hat sich einfach nicht ergeben. Wir haben hauptsächlich den Norden von Deutschlands drittgrößter Insel erkundet. Und hier gibt es so viel tolle Natur, dass sich daraus 3 Tipps mit Hund ohne Hundestrand ergeben haben.
#1 - Wasservogelreservat Wallnau
Schon vor der Reise nach Fehmarn hatte ich im Internet recherchiert, was so alles mit Hund auf Fehrmarn machbar bist. Immer wieder bin ich dabei auf das Wasservogelreservat Wallnau gestoßen, das die Mitnahme von Vierbeinern an der Leine erlaubt.
Ich bin Mitglied, hatte aber natürlich keinen Ausweis dabei. Die junge Dame am Empfang hat gelächelt und sagte: „Ach, das ist kein Problem. Ich glaube Ihnen, dass Sie Mitglied sind." Wow, oder?
Die Welt der Vögel
Das gesamte Vogelreservat ist knapp 300 Hektar groß. Davon sind etwa 10 Hektar für Besucher begehbar.
Und auf einmal stellen Sabine und ich fest, dass die Vogelwelt gar nicht so uninteressant ist. Dayo und Suri finden es in den Ausstellungsräumen schon etwas langweilig. Nur bei den lebensechten Vogeldarstellungen werden sie munter ... ;-)...
Versteckte Vogelbeobachtung
Da ist das Außengelände schon viel interessanter für die die beiden Bären.
Da sind doch einige Herren der Schöpfung mit Kameras und wahnsinnig großen Objekten unterwegs. Das kenne ich ja auch von Texel. Wir also hinterher, durch eine Holztür durch, und schon stehen wir in einem Vogelbeobachtungsposten.
Das ganze Jahr über lassen sich hier mehr als 280 Vogelarten beobachten. Abgesehen von Zugvögeln, die hier Pause machen, nutzen viele (auch selten gewordene) Vogelarten Wallnau im Frühjahr als Nistplatz. Dazu zählen beispielsweise Rothalstaucher und Zwergseeschwalben.
Steinteich und Naturerlebnispfad
Wir lassen die Vögel mal Vögel sein, gönnen den Hunden eine kleine Pause mit frischem Wasser (das am Bistro bereit steht) und uns einen Kaffee bevor es weiter geht.
Einfach mal durchs Schilfdickicht und dann Würstchen vom Galloway
Ein echtes (aber viel zu kurzes) Highlight ist der Spaziergang durch das Schilfdickicht.
Der Weg, der über Holzbohlen führt, hätte meinetwegen viel länger sein können. Während Dayo mit Sabine fröhlich voran gelaufen ist, ist Suri etwas vorsichtiger und langsamer unterwegs. Sie konzentriert sich auf den Weg - erst ganz zurückhaltend eine Pfote nach der anderen, dann etwas forscher ...
Fazit
Das Wasservogelreservat Wallnau hat mir wahnsinnig gut gefallen. Das zeigt auch die Zeit, die wir dort verbracht haben: Wir waren gegen 10 Uhr dort und haben uns erst gegen 15 Uhr auf den Rückweg gemacht. Es ist auf jeden Fall auch für Nicht-Vogelfreunde ein attraktives Ausflugsziel - ganz besonders natürlich für Familien mit Kindern.
- Hunde sind willkommen und zahlen keinen Eintritt. Sie bleiben selbstverständlich an der Leine ... 😉 ...
- Von Anfang März bis Ende Oktober werden dreimal täglich Führungen angeboten, an denen ihr kostenlos teilnehmen könnt. Diese dauern etwa 1,5 Stunden.
- Erwachsene zahlen mit Ostsee-Card 8,50 Euro Eintritt pro Person (ohne Karte: 10 Euro). Kinder und Jugendlich unter 18 Jahre schlagen mit 3,50 Euro (mit Ostsee-Card) zu Buche. Es gibt Familienrabatte.
# 2 - Wanderung durch das Naturschutzgebiet „Grüner Brink"
Familie Micheel, die Inhaber des Feriendomizils SeeSand, wo wir gewohnt haben, hatte uns empfohlen, unbedingt eine Wanderung durch das Naturschutzgebiet „ Grüner Brink" zu machen. Dieses Naturschutzgebiet ist nur wenige Autominuten von unserem Ferienhaus entfernt.
Lebensraum für Wasservögel
Der „Grüne Brink" ist nicht nur ein Eldorado für Wasservögel, hier leben auch viele andere Vogelarten. Insgesamt sollen bis zu 170 Vogelarten dieses Biotop nutzen.
Ab in Richtung Strand
Wir sind am späten Morgen unterwegs, und es ist (noch) relativ wenig los, so dass wir die Natur ziemlich ungestört genießen können. Wir genießen die warme Sonne auf einer Holzbank, während sich Dayo und Suri durch die vielen neuen Gerüche schnüffeln.
Gammendorfer Strand und Niobe Denkmal
Durch den Wald zu Kaffee und Kuchen
Kurze Zeit später geht es (leider) auch schon wieder raus aus dem Wald und wir spazieren zurück in Richtung Beltbude.
Aber auch wir finden noch ein ruhiges Plätzchen und lassen uns leckeren, hausgemachten Kuchen sowie heiße Schokolade schmecken.
Unsere Wanderung von der Beltbude durch den „Grünen Brink" zum Niobe-Denkmal und zurück war etwas mehr als acht Kilometer lang. Wer mag, kann sich hier die Strecke zum Nachwandern herunter laden.
Fazit
Der „Grüne Brink" ist besonders in der Vorsaison ein wunderschönes Ausflugsziel (auch wenn während der Brutsaison nicht alle Wege durch das Naturschutzgebiet begehbar sind). Im Hochsommer ist hier sicherlich sehr viel mehr los, zumal es an der Beltbude auch einen schönen Sandstrand gibt.
Da Suri am Ende unserer Wanderung ziemlich kaputt war, haben wir darauf verzichtet, noch den Hundestrand dort zu besuchen, der etwa 300 Meter von der Beltbude entfernt ist.
# 3 - Spaziergang Marienleuchte
Immer, wenn ich neue Orte erkunde, geht es erst einmal zur Touristinfo, um einen Überblick über mögliche Aktivitäten zu bekommen. So auch auf Fehmarn. Gemeinsam mit Sabine, die mich nach Fehmarn begleitet hat, und den Hunden sind wir an unserem ersten Morgen auf der Ostseeinsel in Richtung Südstrand gestartet.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es braute sich ein Unwetter zusammen, und wir haben es um Haaresbreite geschafft, uns trocken ins Auto zu retten. Da saßen wir nun. Die Hunde hatten noch keinen so richtig schönen Spaziergang und wir waren irgendwie ein bisschen enttäuscht, weil auf der Strandpromenade das „Oh, wie toll ist Fehmarn"-Gefühl ausblieb.
Mit dem Auto sind wir dann etwas kreuz und quer (man könnte auch ziellos sagen ... 😉 ...) durch die Gegend gefahren. Zurück in den Norden der Insel. Auf den Straßenschildern war ein Ort namens Marienleuchte ausgeschildert. Das hörte sich irgendwie sehr vielversprechend an. Also machten wir uns auf den Weg dorthin.
Naturstrand und die Bundeswehr
Wir spazieren erst einmal in Richtung Puttgarden und werden ziemlich schnell gestoppt. Und zwar von der Marineküstenstation Marienleuchte. Hier wurden im Kalten Krieg Schiffe geortet und der Nachrichtenverkehr abgehört. Der Standort wird bis heute von der Bundeswehr betrieben. Wir „krabbeln" runter an den Strand und laufen am Strand entlang.
Da der Strand hauptsächlich aus Steinen besteht, bewegen sich die beiden Bären relativ vorsichtig. Suri ist jedoch sehr angetan von den vielfältigen Meeres-Gerüchen und schnüffelt ganz besonders lange am Seetang ...
... und genießen das Schauspiel, dass uns Wolken und Sonne am Himmel bieten.
Foto-Session auf dem Badesteg
Gerne wären wir noch weiter gegangen, aber Suri merkt man die Anstrengungen des Vormittags am Südstrand an. Sie ist ziemlich müde. Wir gehen also zurück zum Auto, machen noch einen kurzen Stopp am Leuchtturm und fahren dann weiter nach Puttgarden zum „Fähre gucken".
Fazit
Mir hat es gut in Marienleuchte gefallen. Auch hier haben wir nur wenige Menschen getroffen. Obwohl am Strand natürlich Leinenpflicht gilt, sind alle Hundemenschen damit recht „frei" umgegangen ... 😉 ... wenn ihr an der Marinestation hoch geht, von dort auf die Straße und dann ein Stück weiter wieder runter zum Strand lauft, könnt ihr schön weiter in Richtung Puttgarden laufen.
Weitere Informationen:
- Ich war aufgrund einer Einladung der Familie Micheel, das FerienDomizil SeeSand auf seine Hundefreundlichkeit zu testen, auf Fehmarn unterwegs. Vielen Dank dafür.
- Der Norden von Fehmarn steht für ganz viel Natur. Hier gibt es - auch in der Hauptsaison - jede Menge Ruhe und Entspannung. Ganz wunderbar - nicht nur für Reisende mit Hund(en).
- Fehmarn ist hundefreundlich. Wie eingangs erwähnt, gibt es drei ausgewiesene Hundestrände, wo teilweise eine Leinenpflicht besteht. Außerdem könnt ihr an den zahlreichen Naturstränden mit den Vierbeinern spazieren gehen.