Wenn Diagnosen zum Wirtschaftsfaktor werden.
Es gibt immer wieder echte Skandale in der Medizin. Nahezu regelmäßig beherrschen sie die Medien. Beispielsweise, wenn ein Medikament Behinderungen schafft, wie einst das Contagan. Oder wenn ein Arzt dubiose Behandlungsmethoden anwendet und dabei reihenweise Patienten schädigt. Ganz besonders dreist sind aber jene Skandale, die offiziell keine sind, weil sie unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit legitimiert sind.
Die Diagnose ADHS kommt in Bedrängnis
Als ein solcher Skandal entpuppt sich anscheinend nach und nach die Diagnose ADHS. Die sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, unter der angeblich immer mehr Kinder leiden sollen. Diese Kinder scheinen durch Hyperaktivität aufzufallen. Zu Wilhelm Buschs Zeiten nannte man das den Zappel-Philipp. Heute wird das als krank bezeichnet. In der Öffentlichkeit bekam das Thema Schwung im Zuge des Medikaments Ritalin, das sich für Betroffene als Segen erweisen sollte. Ein Medikament, das bis heute millionenfach an Kinder verabreicht wird, weil sie solche Auffälligkeiten zeigen. Ein Milliardengeschäft, das kritische Therapeuten schon länger skeptisch machte.
Was sie schon lange vermuten, scheint zur Gewissheit zu werden. Denn ADHS gibt es nicht. So jedenfalls sieht es der heute 78-jährige Nerven- und Kinderarzt Prof. Dr. med. Richard Saul. Er kommt aufgrund seiner fast 50-jährigen Berufserfahrung in seinem Buch „Die ADHS Lüge. Eine Fehldiagnose und ihre Folgen“ zu einer vernichtenden Analyse.
Ein ausgewiesener Experte räumt mit der ADHS-Lüge auf
Saul war ärztlicher Direktor der Health Maintenance Organization in Chicago und Vorstand der Pädiatrischen Abteilung am dortigen Highland Park Hospital. Also eine durch und durch kompetente Persönlichkeit und ein anerkannter Experte.
Ein Beispiel aus seinem vernichtenden Urteil: Schon die Diagnostik sei dubios. Es werde einfach ein Kriterienkatalog abgearbeitet. Und wenn eine bestimmte Menge an Fragen positiv beantwortet wird, stehe die Diagnose fest. Dabei würden in der Mehrheit der Fälle die Symptome auf viele andere gesundheitlichen oder persönlichen Probleme hinweisen, die das Verhalten des jeweiligen Kindes geradezu selbstverständlich machten.
Auf über 300 Seiten hat er Erkenntnisse zusammen getragen, die als Zündstoff für einen handfesten Medikamentenskandal reichen könnte. Mehr zu diesem spannenden Buch, hier zur Rezension klicken: Die ADHS-Lüge.