Fear Island – Horrorctober 2017

So früh im Horrorctober und ich bin schon reif für die Insel. Was für ein Glück, dass es Inselfilme gibt, die man zwischendurch zur Entspannung gucken kann.

FEAR ISLAND – Kanada – 2009 – 95 Min.

Eine blonde Trulla rennt durch den Urwald und wird dann von einem Special Forces Team verhaftet. Es dürfte klar sein, dass hier nach und nach aufgedeckt werden wird, was die Tussi auf der Insel gemacht hat. Und es dürfte klar sein, dass sie sich an nichts erinnern kann. Und es dürfte klar sein, dass sie selbst am Ende die Mörderin ist. Und es dürfte klar sein, dass das jetzt schon zu Tode langweilt und mir komplett scheißegal ist, was auf der bekackten Insel los war. Tolle 90 Minuten stehen also bevor.

Vier Typen und zwei Mädels inklusive Gedächtnislückenblondie und ein Hund fahren mit einem Boot raus. Zu behaupten, dass auch nur einer von ihnen sowas wie Charakter besitzt wäre eine glatte Lüge. Nur der Hund wirkt recht sympathisch, also hoffe ich, dass er hier den Part des mysteriösen Killers übernimmt und kurzen Prozess macht, damit wir uns alle interessanteren Dingen widmen können, wie zum Beispiel … dem Wasser beim Fließen zuzugucken.

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob das jetzt eine Erinnerung von Blondie war, aber wir sind wieder in der Gegenwart und Blondie wird von einem Cop und ihrer Anwältin befragt. Da uns das absolut nicht weiter bringt und die Szene genau drei Sekunden dauert, werde ich ab jetzt nur noch auf die Befragung eingehen, wenn es wirklich wichtig ist. Zum Beispiel, wenn sie sich an irgendwelche Namen erinnert, wie 2 Minuten später. Und jetzt passt auf, denn mehr Charakterisierung wird es in diesem Film nicht geben: Ein drittes Mädel namens Megan erklärt Tyler für den coolsten der Truppe, sein Bruder Kyle möchte gerne wie er sein, Ashley ist Kyles Matratze, Jenna ist Tänzerin, die kurz davor steht in die Stadt zu ziehen um Karriere zu machen und Mark existiert scheinbar einfach nur, denn er wird in der Beschreibungsaneinanderreihung einfach ausgelassen. Immerhin wissen wir jetzt auch, wer Blondie wirklich ist. Eine Tänzerin. Top.

Und diese Tänzerin erinnert sich jetzt scheinbar wieder an alles. Zum Beispiel, dass Megan was ganz besonderes war und alle viel gesoffen haben. Ganz ehrlich: Diese ganze Ermittlungsnummer hätte man wirklich besser weggelassen. Das nervt nur und lenkt vom Wesentlichen ab. Zum Beispiel Bikinimädchen im Whirlpool. Und Blut im Eiseimer. Übrigens erzählt tatsächlich Jenna all das, was man sieht und der Cop stellt zu Recht in Frage, wie sie jedes Detail wissen kann, wenn sie doch gerade woanders am pimpern war.

Der Hund ist weg und man verdächtigt Keith – wer zum Kuckuck ist Keith? -, dass er den Besuchern auf der Insel einen Streich spielt. Nein, ich kapiere es auch nicht. Dieser Film ist einfach nur langweilige Scheiße. Kann da jetzt mal was passieren, was mit Titten oder Toten zu tun hat? Ashley sucht Pierre – wer zum Kuckuck ist Pierre? Das hat Potenzial, denke ich. Im Wald hängt ein Typ und hat das Wort „Evil“ auf dem Pulli stehen. Ich bin mir nicht sicher, ob es Pierre ist, oder jemand völlig anderes, den man auch nicht kennt. Ach nee, Keith ist es. I really don’t care.

Die Insel verlassen kann man natürlich nicht, da das Boot weg ist. Die Erkenntnis, dass nur noch sie auf der Insel sind, erschließt sich mir nicht ganz, da ich immer noch keine Ahnung habe, wer zum Kuckuck Pierre ist. Aber wir wissen wohl alle, dass es darauf hinauslaufen wird, dass einer von ihnen der Killer ist. Der Hund dürfte leider raus sein, da er zu klein ist, um Keith an einen Baum zu hängen. Nicht, dass Sinn und Verstand hier irgendeine Rolle spielen würden.

Ah du meine Fresse, jetzt wird alles klar: Pierre ist der Hund. Kein Wunder, dass ich das nicht direkt gecheckt habe. Wer nennt seinen Hund bitte ernsthaft Pierre? Nun, Ashley. Und die ersäuft dann im Whirlpool weil der Killer das Verdeck zu macht und „Guilty“ drauf pinselt. Nach den unausweichlichen Anschuldigungen aller gegenseitig lagert man Ashley in der Kühltruhe und Tyler und Kyle finden zwei Walkie-Talkies. Und dann latscht Kyle in eine Bärenfalle.

Man hat den absoluten Plan der Pläne und schließt sich gemeinsam in der Hütte ein. Wir wissen natürlich, dass sich in spätestens 2 Minuten alle wieder wie die letzten Vollidioten verhalten werden und dieser Plan direkt wieder verworfen wird. Vorher nimmt Jenna ihre Pillen nicht und Tyler findet eine Nagelpistole? Was ist das bitte für eine Insel? Überall liegt hilfreicher Krempel rum. In 5 Minuten finden sie vermutlich einen Raketenwerfer und einen Heiltrank.

Kyle ist weg und draußen brennt der Baum. Und Tyler verliert die Nagelpistole, während er aus irgendeinem Grund draußen vor der Hütte rumtapert. Ich habe ja gesagt, sie bauen direkt wieder Scheiße. Immerhin wird ihm selbst anschließend der Arsch von Nägeln durchlöchert aber er überlebt.

Jenna sieht Regina – wer zum Kuckuck ist Regina? – und tickt völlig aus. Der Cop und die Anwältin beruhigen sie. Auf der Insel nimmt Kyle über Funk Verbindung auf und alle rennen zum Dock, um ihn zu retten. Da ordnen sie Buchstaben so an, dass sie den Namen „Regina“ ergeben. Tyler erzählt von Regina und dem Heimporno den er mit ihr gedreht hat. Die ist dann also hier der Killer, oder was? Bleh.

Megan hat die Schnauze voll von den Affen, die sie ja eh noch nicht lange kennt und trennt sich vom Rest der Gruppe. Ich kann es nachvollziehen, aber das bedeutet natürlich nicht, dass sie selbst nicht auch absolut zum Kotzen ist. Und dann buddeln die anderen drei eine Leiche im Wald aus und es ist Kyle. Keine Ahnung, warum sie überhaupt gebuddelt haben, aber irgendwie muss man die Leute ja beschäftigen.

Ein Funkspruch von Megan kommt an und sie sagt, dass Keith noch lebt und hinter ihr her ist. Also eilen alle zurück zur Hütte, wo Tyler von einer Schlange gebissen wird, die aus einem Küchenschrank heraus zur Attacke übergeht. Die folgende Sterbeszene ist von allen Beteiligten so unfassbar großartig gespielt, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Stellt euch vor, ein Mann liegt herum und brabbelt gelangweilt irgendwelchen zusammenhanglosen Quark während er spastisch rumzuckt, neben ihm sitzt ein Typ, der sich einfach gar nicht bewegt und scheinbar nichts mit alledem zu tun hat und daneben kommt Blondie die Kotze hoch. Preisverdächtig, würde ich sagen.

Nun ja, Jenna und Mark wollen es beenden und Keith schnappt sich Jenna und dann wird gekämpft und die beiden Kerle fallen durch ein Geländer. Natürlich lebt Keith noch und verfolgt Jenna durch den Wald. Jenna rennt in eine Hasenfalle und hängt kopfüber am Baum. Keith kann die Situation aber nicht ausnutzen, denn Megan kloppt Keith mit einer Schaufel um. Die Mädels gehen zum Dock und da steht das Boot. Yay Rettung. Auch für den Zuschauer.

Aber Moment, Megan ist tot, wie uns die Cops gerade verraten. Was ist also noch passiert? Interessiert es überhaupt jemanden? Nun, im ultimativen Twist stellt sich heraus, dass Megan die Schwester von Regina war und Keith wurde von ihr gezwungen mitzumachen, oder so. Ganz ehrlich. Es ist mir scheißegal. Jedenfalls geht Megan mit einem Messer auf Jenna los und sie hat sie wohl in Notwehr getötet. Der ultimative ultimative Twist sollte klar sein, oder? Ultimate Twist Incoming. Wait for it. Here it comes: Jenna ist die Mörderin, denn Jenna ist Megan und hat mit Jenna die Rollen getauscht, um den Cops ihre Geschichte zu verkaufen und sie war immer Megan, aber alle dachten sie wäre Jenna. Knaller. Wer hätte das geahnt? Wie kommt man nur auf solch intelligente Irreführungen, die niemand jemals voraussehen könnte, vor allem nicht, wenn er den Film nur mit einem Auge guckt, weil er so langweilig ist und gleichzeitig einen Text über den Müll schreibt. Glanzleistung, liebe Writer.

Hier gehts zur Übersicht der diesjährigen Horroctoberfilme. Ich hoffe, hiermit haben wir den Gipfel der Langweiligkeit schon mal hinter uns gebracht.



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