FDP-Bäsching

Erstellt am 15. Oktober 2010 von Sf2000

Es ist Herbst, es wird kalt draußen, die letzten glühenden Sonnenstrahlen durch gelb werdende Baumblätter machen es mir auch nicht leichter, das Politikelend oben an der Regierung zu erklären. Noch dazu, weil die FDP - die, die in der Politik sich für die Farbe des Neids entschieden haben - sich am Kommunistenbashing abarbeitet. So wie damals die Rote-Socken-Kampagne 1998 unglaublich tollen, vernichtenden Erfolg hatte - für die Vernichtung einer schwarz-gelben Koalition.

Jetzt ist es zwölf Jahre später, sogar 20 Jahre später nach der deutschen Einheit und die Menschen der TraumKoalition® sind angesichts dem Ende eines deutschen Staates gern und oft zu einer Aussage bereit: Sozialismus ist böse und darf es nie wieder geben!

So hatte ich heute eine kleine Twitterdebatte mit dem FDP-Stadtrat von Leipzig, Oliver Dorausch (man bemerke das seriöse schwarzweiße Bild mit der kritisch zusammengekniffenen Stirn) der meinte, dass er Hannelore Kraft (SPD) nicht als Vize-Präsidentin anerkennt, weil sie mithilfe der SED-Nachfolge-Partei DieLinke ins Amt gekommen ist. SKANDAL!©

Ich gehöre nunmehr zu einer Generation, die ein differenziertes Geschichts- und Wirklichkeitsverständnis 20 Jahre nach der deutschen Einheit sich erarbeitet hat und feststellt: die Rechtsnachfolgepartei der ehemaligen Blockpartei LDPD ist heutzutage die FDP. (mehr dazu hier)

Da das gleiche auch für die CDU gilt (die West-CDU fusionierte mit der Ost-CDU und übernahm deren flüssiges DDR-Vermögen), ist auch diese eine DDR-Blockpartei-Nachfolgepartei. Also eigentlich nichts anderes als DieLinke.

Liebe Blockpartei-Nachfolgeparteien FDP und CDU: Hannelore Kraft ist nie Mitglied einer DDR-Blockpartei gewesen. Angela Merkel übrigens auch nicht. Beide sind aber durch Blockpartei-Nachfolgeparteien ins Amt gekommen. Macht das was!?

Es ist jetzt 20 Jahre nach der Einheit, und es ist Herbst und draußen werden die Blätter gelb. Und ich mache mir Sorgen über eine Partei, die nicht weiß, wieviel finanzieller Neid einer Gesellschaft letztenendes gut tut.

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