Sportlich ist das letzte Gruppenspiel in der Champions League gegen den FC Basel an diesem Mittwochabend für den FC Bayern München unbedeutend. Doch eine erneute Niederlage könnte dennoch schlimme Folgen haben.
Mit dem siebten Platz auf der Bundesliga-Tabelle befindet sich der FC Bayern derzeit weiter unter dem Soll – mit weniger als dem ersten Platz gibt man sich beim Rekordmeister ungern zufrieden. Von 17 Punkten Abstand auf den Tabellenersten Dortmund gar nicht zu reden. Selbst der optimistischste Fan hat sich mittlerweile damit abgefunden, dass es mit dem Titel in dieser Saison wohl nichts mehr wird.
Umso wichtiger ist für die Bayern der Erfolg in der Champions League. Nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch, um die Moral im Team angesichts der hoffnungslosen Liga-Lage zu heben. Das Heimspiel gegen den FC Basel am Mittwoch gilt vor allem wegen erwarteter Reibereien zwischen Basler und Münchner Ultras als Risikospiel. Aus sportlicher Sicht ist es für die Bayern von nebensächlicher Bedeutung. Denn den ersten Platz in der Gruppe E und den Einzug ins Achtelfinale sicherten sich die Bayern bereits vorzeitig. Das letzte Gruppenspiel findet daher frei von Druck statt. Doch das Ergebnis gegen Basel, so unbedeutend es sportlich sein mag, könnte für die letzten zwei Arbeitswochen des Jahres dann doch entscheidender sein, als es auf dem Papier ersichtlich ist.
„Ein Sieg am Mittwoch wäre wichtig, einfach, um wieder ein gutes Gefühl zu bekommen“
Wichtig wäre ein Sieg vor allem aus psychologischer Sicht, auch um die peinliche Schlappe gegen den Tabellenfünfzehnten Schalke 04 aus der Vorwoche wiedergutzumachen. Die Bayern können derzeit jedes noch so kleine Erfolgserlebnis gebrauchen. „Ein Sieg am Mittwoch wäre wichtig, einfach, um wieder ein gutes Gefühl zu bekommen“, so Torhüter Thomas Kraft. Für den 22-Jährigen ist das Spiel gegen die Schweizer die zweite internationale Eignungsprüfung nach dem Einsatz in Rom.
Sogar der anspruchsvolle Trainer Louis van Gaal drückt in Hinblick auf die heutige Begegnung mal ein Auge zu. Ausnahmsweise sei ein Sieg „nur ein Soll, kein Muss“. Muss sind für ihn allerdings Siege in den letzten Ligaspielen des Jahres gegen St. Pauli und Stuttgart, ebenso im DFB-Pokalspiel in Stuttgart am 22. Dezember, das für die Bayern ein erfolgreicher Abschluss vor der Winterpause werden soll. Er sei nämlich, so van Gaal, „auch ein Weihnachts-Biest“, und wolle für die Feiertage gute Laune haben. Um dem Team seinen Glauben an eine neue Siegesserie zu beweisen, schloss Manager Nerlinger nun eine Wette ab, die so wohl nicht viele unterstützen würden: Er wettete 10 000 Euro darauf, dass die Bayern trotz allem noch den zweiten Platz in der Bundesliga erreichen werden.
Magdalena Ehnes bloggt zur Europa League und zum DFB-Pokal